Nach Dampfnudelblues (2013), Winterkartoffelknödel (2014), Schweinskopf al dente (2016) und Grießnockerlaffäre (2017) steht ein neues Gericht auf der Speisekarte: Sauerkrautkoma. Der nunmehr fünfte Teil der Heimatkrimi-Filmreihe erzählt ein weiteres Abenteuer des Dorfpolizisten Franz Eberhofer.
Und dieses Mal geht es für den missgelaunten Polizisten aus der niederbayerischen Provinz Niederkaltenkirchen in die Großstadt München. Diese berufliche Zwangsbeförderung ist jedoch nur eines der vielen Probleme, die auf dem Teller von Franz landen.
Während ihm in der Heimat Freunde und Verwandte immer deutlicher zu verstehen geben, dass es so langsam mal Zeit für eine Hochzeit mit Susi (Lisa Potthoff) wäre, taucht im alten Auto von Franz‘ Vater (Eisi Gulp), einem klapperigen Opel Admiral, zu allem Unglück auch noch die Leiche einer Frau auf. Und die Spuren führen zudem noch weg aus München in Richtung Niederkaltenkirchen.
Immer wieder vermischt sich das Berufliche mit dem Privatem und der Dorfgendarm weiß bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.
Wie schon die vier Vorgänger basiert auch Sauerkrautkoma auf der erfolgreichen Buchreihe von Rita Falk. Inhaltlich bewegt sich die 96-minütige Krimikomödie von Regisseur Ed Herzog auf dem Niveau eines soliden Sonntagabend-ARD Streifens. Ohne allzu viel Tiefe und visuelle Highlights dreht sich der Film um einen ungelösten Mordfall, der von Franz Eberhofer und seinem Partner Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) gelöst werden will.
Als aufmerksamer Zuschauer erkennt man jedoch bereits beim ersten Auftreten des Mörders diesen als solchen und verfolgt im Anschluss eher die nebensächlichen Handlungsstränge wie eine Maibaumschändung, die titelgebende Sauerkrautüberdosis und einen verpatzten Heiratsanträge vor all den Kollegen und ohne Verlobungsring.
Die Tatsache, dass Dorfpolizist Franz Eberhofer derart unsympathisch und launisch geschrieben und gespielt wird, ist sicherlich der Vorlage geschuldet und nicht Schauspieler Sebastian Bezzel. Konträr zu diesem Firmenerscheinungsbild bringt zumindest Kollege Rudi Birkenberger etwas Stimmung auf die Leinwand und sorgt außerdem größtenteils für die unterhaltsamen Momente.
Abseits dieses Polizeiduos und der Ermittlungen verläuft sich Sauerkrautkoma immer wieder in Klischees und Nebensächlichkeiten. Eine asiatische Familie lernt die bayrischen Sitten kennen, Karl-Heinz Fleischmann, genannt Fleischi, versucht die Susi zu umwerben und immer wieder gibt es Sauerkraut – mit negativen Folgen für den Darmtrakt.
Anhänger der Buchreihe oder der filmischen Adaption wird Sauerkrautkoma sicherlich nicht enttäuschen, aber das restliche Publikum wird zu Beginn seine Probleme haben, dem Dorfpolizisten und seinen Abenteuern zu folgen. Und kulinarisch gibt es im deutschen Fernsehen zudem auch viele weitere Gerichte, so dass sicherlich nicht jeder Appetit auf Sauerkraut haben wird.
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