Manchmal kann ein Filmtitel trügerisch sein. So schlicht der Name auch sei, so komplex und umfangreich ist das Filmwerk Mandy mit Hauptdarsteller Nicolas Cage (Con Air). In einer Geschichte um Rache und Gewalt wird ein Mann bis an die Grenzen seines Verstandes gebracht, wenn er sich gegen eine teuflische Sekte stellt, die seine Frau auf dem Gewissen hat.
Dabei fängt alles so idyllisch an. Red (Nicolas Cage) ist Holzfäller und freut sich nach einer harten Schicht auf sein Zuhause. Dort wartet Mandy (Andrea Riseborough) bereits sehnsüchtig auf ihren Liebsten. Die Frau mit den großen Kulleraugen und dem traurigen Blick ist eher in sich gekehrt und scheint in ihrer eigenen Welt zu leben. Nur in Reds Armen fühlt sie sich geborgen.
Eines Tages taucht eine seltsame Bande des Sektenführers Jeremiah Sand (Linus Roache) in der Stadt auf und sofort gerät die geheimnisvolle Mandy in seinen Fokus. Davon besessen sie zu seiner Braut zu machen, findet er schnell heraus wo das Pärchen wohnt. Mit der Hilfe von dämonischen Bikern, die große Ähnlichkeit mit den Zenobiten aus Hellraiser haben, überfällt der selbsternannte Messias das unschuldige Liebespaar.
Mandy wird unter Drogen gesetzt und soll sich dem Anführer körperlich hingeben. Als sie den nackten Jeremiah nur auslacht, lässt er sie beleidigt bei lebendigem Leib verbrennen. Red muss die schaurige Tortur gefesselt mit ansehen. Als von Mandy nur noch Asche übrig ist, zieht die seltsame Sekte wieder ab.
Fortan hat Red nur noch einen Gedanken: Rache. Schlussendlich kann er sich von seinen Fesseln befreien und nimmt die Verfolgung auf und gibt erst Ruhe, wenn Jeremiah und die teuflischen Biker das Zeitliche gesegnet haben!
Was folgt ist eine Jagd aus mystischer Musik, psychedelischen Bildern und einer Stimmung, die stetes Unbehagen erzeugt. Während die Farben und die Klänge an Stranger Things erinnern, kann sich Hauptdarsteller Nicholas Cage regelrecht austoben. Für sein Overacting bekannt, entgleisen ihm gewohnter Maßen immer mal wieder alle Gesichtszüge und der Wahnsinn leuchtet in seinen Augen. Für die Rolle des durchgedrehten Rächers ist er jedoch die ideale Besetzung.
Regisseur Panos Cosmatos (Beyond the Black Rainbow) schafft eine Atmosphäre, in der sich der Zuschauer stets in einer scheinbaren Alptraumwelt befindet. In kleinen Zeichentricksequenzen taucht Mandy nach ihrem Tod immer wieder auf, nur um dann wieder zu einem Skelett zu zerfallen. Wenn Red sich eine gewaltige Axt schmiedet oder er sich einen Kettensägenkampf mit einem Gegner liefert, glaubt man gar, ein Heavy Metal Musikvideo zu sehen.
Mandy erzählt zwar eine recht simple Geschichte aber gerade in der Umsetzung beweist Cosmatos, dass es nur wichtig ist, wie man eine Geschichte in starke Bilder taucht. Wer Lust auf ein wahres Experiment und einen abgefahrenen Trip hat, sollte Mandy auf jeden Fall sehen.
Zwar setzt der Film nicht auf richtigen Horror, für zartbesaitete dürfte dieser beeindruckende Rachefeldzug dennoch nicht geeignet sein. Alle anderen dürfen sich auf ein sehr kreatives und abgefahrenes Stück Film freuen, in dem Nicholas Cage die beste Wahl für eine Hauptrolle gewesen ist. Auf dem Sundace Film Festival konnte der Film seine Kritiker zumindest überzeugen.
Bildrechte: Plaion Pictures
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