Bohemian Rhapsody (2018) | Filmkritik

Bohemian Rhapsody

We Will Rock You. Radio Ga Ga. Under Pressure. We Are The Champions. Don’t Stop Me Now. Diese Liste könnte noch mit zahlreichen weiteren Songs ergänzt werden. Entscheidend ist jedoch, dass hinter jedem dieser Hits eine Band steckt: Queen!

Die britische Rockband rund um Frontmann Freddie Mercury steht bis heute für packende Live-Auftritte und natürlich unvergessliche Ohrwürmer. Über zwei Jahrzehnte, bis zum Tod von Freddie Mercury, füllte die Band die weltweiten Konzerthallen. Ihr 20-minütiger Auftritt bei dem Benefizkonzert „Live Aid“ stahl allen anderen Künstlern die Show und gilt bis heute als bester seiner Art.

Unglaublich fast, dass Hollywood die ereignisreiche Geschichte der Band erst im Jahr 2018 auf die große Leinwand bringt. Dabei wurde das Werk bereits 2010 angekündigt. Nach mehreren Wechseln des Hauptdarstellers und Verzögerungen der Produktion erschien nun endlich die Geschichte des Sängers Farrokh Bulsara alias Freddie Mercury und seiner Band Queen. Als Titel des Films wurde der wohl bekannteste Song der Briten gewählt: Bohemian Rhapsody.

Der auf der Insel Sansibar geborene Farrokh Bulsara wächst in dem Londoner Vorort Feltham auf. Eines Tages trifft er auf die Band Smile und gemeinsam mit Brian May, Roger Taylor und John Deacon gründetet er Queen – eine der legendärsten Rockgruppen aller Zeiten.

Die vier Freunde erobern fortan die britischen Charts und die Herzen der Fans weltweit. Doch hinter der Fassade von Erfolg kämpft Entertainer Freddie immer stärker mit seiner inneren Zerrissenheit.

Er sucht unablässig nach seinem Platz in der Welt, während er gleichzeitig versucht, sich in einer Gesellschaft, die in Stereotypen und Erwartungen gefangen ist, mit seiner Sexualität zu arrangieren, die er zunächst selbst kaum definieren kann. Er gerät immer schneller in einen gefährlichen Strudel aus Drogen und Sex und muss letztendlich den ultimativen Preis für sein exzessives Leben zahlen.

Auch während der Produktion des Films Bohemian Rhapsody kam es immer wieder zu Komplikationen und Regisseur Bryan Singer wurde, nachdem sexuelle Vorwürfe gegen ihn erhoben wurden, durch Dexter Fletcher ersetzt. Doch dem Endergebnis merkt man glücklicherweise viele seiner Probleme in und während der Produktion nicht an. Letztendlich wurden 135 Minuten einer musikalischen Reise auf die Leinwand gebracht, die in einem grandiosen Finale enden.

Schauspieler Rami Malek, bekannt als Hacker Elliot Alderson in der Fernsehserie Mr. Robot, übernimmt den Part des 1991 verstorbenen Entertainers Freddie Mercury und liefert eine grandiose Performance abseits und auf der Bühne ab. Er schafft es nicht nur äußerlich den gefeierten Sänger zu imitieren, sondern auch dessen Energie und Eigenarten.

Ich bin begeistert, wie unser Freddie-Film sich entwickelt. Er ist viel mehr als die Dokumentation eines Lebens, er ist ein wahrhaftes Kunstwerk, aus massivem Stein gemeißelt. Er erzählt von Familien und Beziehungen, von Hoffnungen und Träumen, von Herzschmerz und Enttäuschung und letztendlich von Sieg und Erfüllung auf eine Art und Weise, die alle anspricht. Es war kein leichter Weg – aber alle wirklich lohnenswerten Erlebnisse sind so!

Rami und Lucy und die Jungs liefern eindrucksvolle Leistungen ab – sie sind den Originalen mehr als würdig!

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Ebenso gelungen verkörpern Gwilym Lee als Brian May, Ben Hardy als Roger Taylor und Joseph Mazzello als John Deacon ihre Rollen. Lucy Boynton (Sing Street), in der Rolle von Freddies Jugendliebe Mary Austin, weiß ebenso in ihren Szenen zu überzeugen und der Gefühlswelt von Freddie weitere Tiefe zu verleihen.

Doch Bohemian Rhapsody lebt nur zu einem kleinen Teil von seiner Geschichte. Dreh- und Angelpunkt ist die Musik und in teils witzigen, teils traurigen Momenten werden die größten Hits der Band und deren Entstehung erzählt. Natürlich übernimmt dabei mit fortlaufender Handlung das ausschweifende Leben von Freddie Mercury mehr Spielraum und Drogen, Sex und Einsamkeit spiegeln die Trauer des legendären Künstlers wieder.

Allzu viel Zeit nimmt sich der Film jedoch nicht, um die Gefühlswelt von Freddie Mercury zu beleuchten, sondern strebt zügig das große Finale in Form des „Live Aid“-Konzerts an. Und mit einer exakten Replika der Bühne erlebt der Zuschauer einen musikalischen Abschluss, der wie im Flug vergeht und eindrucksvoll den wohl besten Auftritt einer Band in Szene setzt.

Auch wenn Bohemian Rhapsody sicherlich kein filmisches Meisterwerk ist, ist es eine würdige Hommage an einen der größten Entertainer der Musikwelt und zweifelsohne wird im Anschluss an den Film der ein oder andere Song von Queen in Dauerschleife gehört.

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Bildrechte: 20th Century Fox

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