I Kill Giants (2017) | Filmkritik

I Kill Giants

Ich töte Riesen. – mit diesem Satz, so absurd wie kraftvoll, stellt sich die Protagonistin Barbara (Madison Wolfe) dem Publikum vor. Und die Fünftklässlerin meint es bitter ernst. Doch was ist Wirklichkeit und was Einbildung?

Im Film I Kill Giants, basierend auf den Comics und dem Drehbuch von Illustrator Joe Kelly, kämpft sich das eigensinnige Mädchen durch gigantische Ungetüme und versucht nebenbei auch noch den Schulalltag und das zerrüttete Familienhaus zu überleben. Wobei sich das reale Leben schwieriger erweist als der Kampf gegen das Böse.

© Koch Media

Die große Schwester Karen (Imogen Poots) steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Arbeit laugt sie aus, der Bruder hängt nur vor der Spielkonsole und die kleine Schwester hat nur Ärger in der Schule.

Ein ums andere Mal ruft der Direktor oder ein Lehrer an, um sich über das Verhalten Barbaras zu beschweren. Das zehrt an den Nerven der großen Schwester, die zur Mutter wider Willen wurde.

So routiniert die kleine Riesentöterin Fallen aufbaut, Schutzzauber spricht und Omen deutet, so unbeholfen ist sie in den zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrem Umfeld. Schulpsychologin Mrs. Mollé (Zoe Saldana) versucht verzweifelt, an das kleine Mädchen heranzukommen und hinter die Riesen zu blicken. Doch mit jeder Annäherung folgt ein erneuter Rückschlag. Zu tief sitzen die Wunden, die Barbara zwingen sich hinter magischen Waffen zu verstecken.

Nur Sophia (Sydney Wade), gerade aus England in die USA gezogen, ist ebenso allein wie Barbara und baut eine zerbrechliche Freundschaft zu ihr auf. Doch eine feindselige Mädchengang hat die Beiden auf dem Kieker.

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Als die schulischen und familiären Probleme Überhand nehmen, droht auch das Jagen von Riesen immer schwerer zu werden. Die Gefühlswelt des Mädchens gerät ins Wanken.

Auf den ersten Blick wirkt I Kill Giants wie ein fantastisches Märchen á la Harry Potter oder Percy Jackson, in der sich phantastische Wesen mit unserer Realität vermischen.

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Doch je weiter man in den Lebensalltag der kleinen Barbara vordringt, desto schneller erkennt man, dass die Riesenjagd nur ein Hirngespinst ist, mit welchem sich die Protagonistin vor der traurigen Realität schützt.

Gefühlvoll und behutsam inszeniert Regisseur Anders Walter ein Coming of Age Familiendrama mit einer smarten und doch verletzlichen Heldin, die lernen muss sich ihren wirklichen Ängsten zu stellen. Dabei sticht die schauspielerische Qualität der jungen Madison Wolfe (Conjuring 2) besonders hervor. Clever, sympathisch und herrlich verrückt stiehlt das Mädchen allen die Show und macht den Film zum Ein-Personen-Stück.

Mit tollen Effekten und viel Spannung bleibt der Film bis zuletzt unterhaltsam und niemals vorhersehbar. Ein kleines filmisches Juwel, dass so ganz ohne Hype daherkommt und eine gelungene Abwechslung zum cineastischen Einheitsbrei bietet.

Die hochkarätige Besetzung rundet das filmische Vergnügen zusätzlich ab. Ein echter Geheimtipp!

Ab dem 26. Juli 2018 gibt es das Werk I Kill Giants digital sowie als Blu-ray und DVD. Außerdem erscheint exklusiv bei Amazon.de eine aufwändige Sonderedition inklusive DVD, Blu-ray, Postkarten und Hardcover-Graphic Novel mit Variant Cover im Schuber.

Bewertung

Trailer

Informationen
I Kill Giants | 23. März 2018 (Vereinigte Staaten) 6.1
Regisseur: Anders WalterDrehbuchautor: Joe Kelly, J.M. Ken NiimuraDarsteller: Madison Wolfe, Zoe Saldana, Imogen PootsHandlung:

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Bildrechte: Koch Media

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