24 Hours to Live (2017) | Filmkritik

24 Hours to Live

Eigentlich war der US-amerikanische Schauspieler Ethan Hawke in den letzten Jahren vermehrt für Regisseur Richard Linklater (Boyhood) in einfühlsamen Werken vertreten. Neben einigen Ausflügen in den Wilden Westen (Die glorreichen Sieben), dem Horror-Genre (Sinister) und kleineren Nebenrollen war es eher ruhig um den Darsteller.

Ebenso so ruhig hat sich auch der ehemalige Elitesoldat Travis Conrad seinen Alltag vorgestellt, welchen Ethan Hawke 2017 in dem Science-Fiction-Thriller 24 Hours to Live darstellt.

© Universum Film

Ein Jahr ist seit dem Tod seiner Frau und dem seines Sohnes vergangen und Travis ist von Trauer und Leid zerfressen. Seinen gefährlichen Job als Söldner hat er an den Nagel gehangen. Zusammen mit Stiefvater Frank (Rutger Hauer) verstreicht seine Zeit am Strand und in den lokalen Kneipen.

Ein unwiderstehliches Angebot

Als jedoch sein alter Freund Jim Marrow, mit dem er für das private Militärunternehmen ‚Red Mountain‘ gearbeitet hat, mit einem unwiderstehlichen Angebot bei ihm auftaucht, nimmt Travis es als allerletzten Auftrag an. Der Bezahlung in Millionenhöhe kann er einfach nicht widerstehen.

Doch nach einem erfolgreichen Start nimmt seine Mission eine gravierende Wendung: Travis wird von der Interpol-Agentin Lin Bisset überführt und erschossen. Doch auch wenn sein Ende gekommen scheint, wacht er kurz darauf in einem kalten Operationssaal auf. An ihm wurde das von ‚Red Mountain‘ entwickelte, höchst experimentelle medizinische Verfahren angewendet, das ihn für weitere 24 Stunden am Leben hält.

Seine ehemaligen Freunde haben ihm damit jedoch keinen Gefallen getan, sondern ihn lediglich ausgenutzt. Betrogen hat Travis nur noch ein Ziel: ‚Red Mountain‘ zu zerstören.

© Universum Film

Dass Ethan Hawke eine facettenreiche Darbietung verschiedener Rollen aufweisen kann, hat der Schauspieler in seiner Karriere bereits unter Beweis gestellt. Doch überzeugt er auch als rachsüchtiger Actionheld, der recht wortkarg und abgebrüht daherkommt?

Regisseur Brian Smrz, ein unbeschriebenes Blatt auf dieser Position, hat bereits als Stunt-Koordinator an namhaften Werken wie Stirb langsam 4.0 und X-Men Origins: Wolverine mitgewirkt. Mit 24 Hours to Live hat er nun sein Regiedebüt gegeben und ein ebenso kurzweiliges wie triviales Werk erschaffen.

24 Hours to Live
Jetzt bei amazon.de bestellen!

Der 90-minütige Actionstreifen gönnt seinem Publikum wenig Zeit der Ruhe und schickt seinen Hauptdarsteller von einer Gefahr in die nächste. Schläge, Explosionen und eine Panzerfaust sorgen vor der Kulisse Süfafrikas für jede Menge Abwechslung. Klar, dass die Charakterentwicklung und Tiefe der Figuren bereits frühzeitig auf der Strecke bleibt.

Ethan Hawk als Elitesoldat Travis Conrad hat Frau und Kind verloren. Seine Mentalität, dass er nichts mehr zu verlieren hat, ist dadurch schnell etabliert. Xu Qing als Interpol-Agentin Lin Bisset hingegen hat einen Sohn, welcher beschützt werden muss. Der restliche Cast ist weitestgehend belanglos und einzig Paul Anderson als Jim Morrow bringt noch etwas an Emotionen auf die Leinwand.

Ein typischer Action-Film

Hat man sich mit der Tatsache angefreundet, dass 24 Hours to Live ein Kopf-Aus Actionstreifen ist, der mit bekannten Elementen seine Zuschauer an das Geschehen fesselt, kann man durchaus unterhalten werden. Da übersieht man auch mal mehrere Logiklücken in der Handlung und dem Verhalten der Figuren. Warum ein totgeglaubter Travis Conrad, der nur noch eine Aussage tätigen soll, unbedingt einen 24 Stunden Timer in den Arm operiert bekommt sei nicht weiter kommentiert und hinterfragt.

Sobald Ethan Hawk seinen Rachefeldzug beginnt, geht es Schlag auf Schlag und die Laufzeit des Films vergeht in Windeseile. Und auch wenn 24 Hours to Live keinesfalls über einen längeren Zeitraum im Gedächtnis seiner Rezipienten bleiben wird, liefert er am Ende genau das, was man sich im Vorfeld von ihm versprochen hat. Solide, gut koordinierte Action mit einem überraschend brutalen Ethan Hawk. Aber eben auch nicht mehr.

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Bildrechte: Universum Film

Ähnliche Beiträge

Die letzte Fahrt der Demeter (2023) | Filmkritik

The Black Phone (2021) | Filmkritik

Draculas Geschichte: Trailer zu „Die letzte Fahrt der Demeter“