Ein Samurai, der nicht sterben kann. Ein kleines Mädchen, das Rache üben möchte. Ein Bösewicht mit zahlreichen Schwertkämpfern im Gefolge. Eine Inszenierung von Takashi Miike, die auf einem erfolgreichen Manga basiert – Blade of the Immortal (Originaltitel: Mugen no jûnin) klingt nach einem recht interessanten Filmvergnügen!
Manji (Takuya Kimura) ist ein unsterblicher Samurai, der einst seinen korrupten Boss tötete und dessen Bodyguards gleich mit. Leider war unter den Opfern auch der Mann der jungen Machi, die daraufhin ihren Verstand verliert und zu einem einfältigen Mädchen wird. Von Gewissensbissen getrieben, kümmert sich der wortkarge Kämpfer fortan um das Mädchen, bis zu jenem Tage, an dem sie auf eine Banditentruppe treffen.
Das Mädchen stirbt, Manji wird schwer verletzt und ist dem Tode nah. Doch bevor er in die ewigen Jagdgründe fährt, gewährt ihm eine seltsame Hexe die Unsterblichkeit. Blutwürmer versorgen von nun an jede noch so schwere Wunde und machen aus dem Ronin Manji einen wahren Superkrieger.
50 Jahre vergehen und die kleine Rin (Hana Sugisaki) muss mit ansehen, wie ihre Eltern von Kagehisa Anotsu (Sota Fukushi) und seinen Leuten ermordet werden. Der androgyne Killer möchte alle Kampfschulen unter seinem Banner einen. Dabei muss auch Rins Vater weichen, der eine solche Schule leitet. Rin kann jedoch entkommen.
Als ihr von einem unsterblichen Kämpfer erzählt wird, sieht sie ihre Rache als so gut wie vollendet. Doch muss sich Manji erst von der jungen Frau überzeugen lassen. Da er in Rin seine kleine Schwester Machi erkennt, willigt er schließlich ein.
So Machen sich der Ronin und das Mädchen auf die Reise durch das feudale Japan, um sich an den Mördern zu rächen. Doch wollen nicht nur Anotsus Schergen dem ungleichen Paar ans Leder, sondern auch die Soldaten des Shoguns wollen das Blutbad durch Waffengewalt beenden. Folglich streckt Manji seine Gegner nieder, bis es zum blutigen Showdown mit dem mörderischen Anotsu kommt, der ebenfalls ein begnadeter Kämpfer ist.
Klar, dass viel Blut fließt, wenn Samurai die Klingen kreuzen. Da fallen auch gerne mal abgetrennte Gliedmaßen auf den Boden. Takashi Miike (Yakuza Apocalypse) inszeniert mit Blade of the Immortal einen blutigen Streifen, um Rache, Reue und Ehre. Basierend auf dem gleichnamigen Manga von Hiroaki Samura, wird hier die Geschichte des Ronin erzählt, der von verfluchten Mächten am Leben erhalten wird. Dabei wirkt der Protagonist keinesfalls übermächtig, wie andere unsterbliche Filmhelden.
Anders als die Krähe oder der Highlander, bekommt Manji ständig Verletzungen beigebracht, die ihn mehr taumelnd als stehend zeigen. Auf den letzten Metern wirkt jeder Kampf wie eine unüberwindbare Anstrengung. Gerade noch so überwindet er schließlich seine Kontrahenten. Dabei wird auf Superstärke oder magische Kräfte verzichtet. Ähnlich leiden sah man höchstens den gealterten Wolverine in dem letzten X-Men-Ableger Logan.
In über 141 blutigen Filmminuten kommt der gediegene Liebhaber fernöstlicher Schwertkunst voll auf seine Kosten. Takashi Miike vereint tolle Kampfchoreographien und beeindruckende Bilder in einer spannende Geschichte voller interessanter Figuren. Zwar wirken einige Gegenspieler ungewollt grotesk, was aber an der Mangavorlage liegt.
Takuya Kimura (Space Battleship Yamato) wirkt als einsilbiger Samurai überzeugend und verleiht durch seine Körpersprache jedem Kampf wahre Dramatik. Statt einfach schwere Verletzungen wegzuatmen, bricht er immer wieder zusammen und hält sich teils nur mit Mühe auf den wackeligen Beinen. So wirkt sein Kampf echt und der Zuschauer kann regelrecht mitfiebern.
Die anderen Darsteller stehen ein wenig hinter dem Protagonisten zurück, doch machen alle Schauspieler ihre Sache durchaus gut. Mit schönen Kameraeinstellungen, vielen Details und stets der richtigen Stimmung, ist Blade of the Immortal stilsicher und eignet sich bestens für Jene, die ein Herz für fernöstliche Filme haben. Zwar geht es hier weniger philosophisch als in Tiger and Dragon oder Red Cliff zu, dafür bekommt man die volle Portion Action geboten.
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