The LEGO Batman Movie (2017) | Filmkritik

Der Schurke Joker überfällt ein Flugzeug und versucht mit den anderen kriminellen Größen aus Gotham City, unter anderem Scarecrow, Bane und dem Riddler, die Stadt mit einer riesigen Bombe zu vernichten.

Allerdings kann Batman in gewohnter Manier die Situation deeskalieren und tritt dem Joker in einem finalen Aufeinandertreffen gegenüber. Bei dem Duell offenbart Batman, dass er aktuell keinen ernsthaften Erzfeind habe und am liebsten gegen eine Vielzahl von Schurken kämpfen würde. Der Joker ist von der Erkenntnis äußerst enttäuscht, dass er nicht länger der größte Gegenspieler Batmans ist.

In letzter Sekunde kann er der verdienten Gerechtigkeit entkommen und plant fortan diabolische Rache. Batman lässt sich währenddessen in gewohnter Manier für seine Heldentat feiern und adoptiert ungewollt auf einer Polizei-Gala den Jungen Richard Grayson. Plötzlich kommt es auf der Veranstaltung zu einem großen Auftritt von Gothams Oberschurken, die allesamt ihre Waffen niederlegen und in das Gefängnis gehen. Der Joker lächelt bei seiner Kapitulation und kündigt eine baldige Rückkehr an.

Batman kommt die ganze Aktion nicht koscher vor, da der Joker nicht einmal in einem Gefängnis wirklich sicher unterzubringen ist. Und sein Gespür täuscht ihn nicht!

The LEGO Batman Movie ist ein Animationsfilm aus dem Jahr 2017 und ein Spin-Off des erfolgreichen Films The LEGO Movie aus dem Jahr 2014. Die Entscheidung Batman einen eigenen Animationsfilm zu geben und alle Schurken aus Gotham City in einem Lego-Film zu vereinen war nur konsequent, da der Heldenstatus um die Comicfigur Batman spätestens seit der The Dark Knight-Trilogie von Christopher Nolan enorm ist.

Die Story des Films spiegelt den umfassenden medialen Lebenslauf Batmans wider. Seine größten Auftritte sind in Form von Witzen, Anspielungen oder Rückblenden in den Film eingebettet, sodass die Figur sehr geerdet wirkt. Außerdem ist die Gefühlswelt des Milliardärs Bruce Wayne ein Hauptthema des Films. Hierbei konzentriert sich Regisseur Chris McKay (Robot Chicken) vor allem auf die introvertierte Seite von Gothams Beschützer.

Dies ist eine angenehme Herangehensweise, die sich nahtlos an die älteren Verfilmungen über Batman anschließt. Der größte Kritikpunkt ist allerdings die zu schnelle und teilweise schon etwas hyperaktive Erzählweise dieser Geschichte. Die Dichte von Gags ist ziemlich hoch jedoch sind nur wenige von ihnen auch gelungen und die wenigen wirklich guten gehen in der Vielzahl der Gags schneller verloren. Der nächste Kalauer ist immer bereits im Anmarsch.

The LEGO Batman Movie
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Vor allem für Zuschauer, die eine ruhige und angenehme Erzählung wünschen, ist The LEGO Batman Movie eher weniger geeignet. Die schnellen Schnitte, Farbwechsel und Pointensind eher auf die jüngere Generation ausgelegt. Nichtsdestotrotz ist es über weite Strecken ein nostalgisches, warmherziges und visuell starkes Filmerlebnis.

Besonders die Szenen, in denen Batman seine Ernsthaftigkeit bewahren möchte, sind witzig und berührend. Allerdings ist an dieser Stelle nicht gesagt, dass auch Kinder die vielen filmischen Anspielungen und Zitate aus vergangenen Klassikern verstehen. Der Film ist eine Mischung aus Nostalgie, Comic, Eitelkeit und vor allem Humor in dem allseits beliebten LEGO-Look. Dieses Spin-Off ist visuell durchaus sehenswert, die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und die Chemie zwischen Gut und Böse lässt Stimmung aufkommen.

Besonders gut ist das vielleicht etwas zu rührselige Ende des Animationsfilms, welches emotional und kreativ ist. Die Kreativität ist gemessen an der vorhergegangen Handlung, den Charakteren und dem Handlungsort sehr gut bedient worden. Es macht einfach Spaß einem der größten Comic-Helden dabei zuzusehen, wie er seine eigene Identität sucht und dabei auf andere bekannte Weggefährten trifft. Als kleines Detail sind viele kurze Momente mit namhaften Größen aus dem Comic-Universum passend in die Geschichte des Films installiert worden, sodass sich eine rundum gelungene Verfilmung ergibt.

Schlussendlich ist The LEGO Batman Movie ein gelungener Animationsfilm über den Dunklen Ritter des DC Universums, der in Wirklichkeit auch nur ein einsamer Mann ist, der nach Liebe und Zuneigung sucht.

Regie: Chris McKay
Drehbuch: Seth Grahame-Smith, Chris McKenna, Erik Sommers
Musik: Lorne Balfe
Stimmen: Will Arnett, Zach Galifianakis, Michael Cera, Rosario Dawson, Ralph Fiennes

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