Justice League (2017) | Filmkritik

Justice League

Als es ihm Jahr 2016 zum Aufeinandertreffen der wohl größten Superhelden, Superman und Batman, kam, erwarteten Fans weltweit ein episches Spektakel. Doch auch wenn ein Effekte-Feuerwerk abgebrannt wurde und die beiden ikonischen Helden sich visuell einen grandioses Schlagabtausch boten, waren Fans wie Kritiker nicht überzeugt. Batman v Superman: Dawn of Justice war zweifelsfrei gute Popcorn-Unterhaltung, aber eben nicht viel mehr. Manche sahen in dem Werk sogar nur eine erste Einführung neuer Superhelden.

Und eben diese Superhelden haben 2017 nun zusammengefunden und bilden die Liga der Gerechtigkeit: die Justice League! Doch können die Superhelden nun mit vereinten Kräften die Zuschauer überzeugen oder erwartet uns abermals eine lieblose Geschichte, welche DC in der Vergangenheit schon oftmals das Genick brach?

Superman ist tot. Doch sein selbstloses Opfer hat in Bruce Wayne alias Batman eine neue Hoffnung geweckt. Sein neu gewonnener Glaube an die Menschheit inspiriert ihn dazu eine Liga zu gründen, um die Welt vor einer übermächtigen Gefahr zu bewahren. Steppenwolf, Onkel des Bösewichts Darkseid, droht die Erde und all seine Bewohner auszulöschen!

Gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Wonder Woman begibt sich Batman auf eine Reise, um ein Team von Metamenschen zusammenzustellen, welches sich der neuen Gefahr mutig entgegenstellen kann. Doch obwohl auf diese Weise eine beispiellose Heldenliga zusammenkommt – Batman, Wonder Woman, Aquaman, Cyborg und The Flash – könnte es möglicherweise bereits zu spät sein: Ist die Erde vor diesem Angriff von katastrophalem Ausmaß überhaupt noch zu retten?

Auch wenn Batman v Superman: Dawn of Justice weltweit über $850 Mio. einspielen konnte, war der Erfolg keinesfalls so enorm wie erhofft. Kritiker störten sich an der Story und den Figuren während auch Fans der Helden enttäuscht zurückgelassen wurden. Trotzdem hielt man für die Zusammenkunft Justice League an Regisseur Zack Synder (Man of Steel) fest, der mittlerweile eine feste Größe im DC-Universum ist. Aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlags übernahm zudem Joss Whedon (Marvel’s The Avengers) einen Teil der Regieführung.

Gemeinsam kreierten die beiden Filmschaffenden ein bildgewaltiges Spektakel, welches einige Fehler der früheren DC-Adaptierungen ausmerzt.

Nachdem Wonder Woman zuletzt als Rettungsanker für DC diente und endlich eine erfolgreiche sowie gut rezensierte Comicverfilmung der Schmiede wurde, nimmt die kriegerische Amazone auch in Justice League eine große Präsenz auf der Leinwand ein. Besonders im Zusammenspiel mit Anführer Bruce Wayne funktioniert das Duo Ben Affleck und Gal Gadot sehr gut. Ebenso erhält Henry Cavill als Superman deutlich emotionalere Momente als noch in der Vergangenheit.

Wirkliches Highlight sind jedoch die neuen Mitstreiter der Gerechtigkeitsliga. Ezra Miller als Barry Allen aka The Flash ähnelt vom Charakter Tom Hollands Spider-Man und bringt jede Menge Witze mit in die Truppe. Etwas subtiler, aber aufgrund seiner Unbekanntheit überraschend schnell, integriert sich zudem auch Ray Fisher als Cyborg/Victor Stone ins Team.

Aquaman, der mit Jason Momoa in der Hauptrolle demnächst sein Solo-Abenteuer erhält, gliedert sich ebenfalls optimal in die Gruppe ein und sorgt mit seiner mürrischen Art ab und an ebenso für einiges Schmunzeln. Die Nebenfiguren Lois Lane (Amy Adams), Alfred (Jeremy Irons) und Commissioner Gordon (J.K. Simmons) sind natürlich ebenso Teil der Geschichte, aber dienen vermehrt lediglich als Stichwortgeber.

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Die Handlung des Films erinnert in ihrem Grundkonzept an die Herr der Ringe-Trilogie, wobei ein mächtiges Objekt zwischen den Atlantern, den Amazonen und den Menschen aufgeteilt wurde, um es zu beschützen. Generell gibt es vermehrt Anlehnungen an andere Filme und Werke, die einen gewissen Charme mit sich bringen und Justice League über seine gesamte Dauern von knapp zwei Stunden immer wieder auflockern und interessant machen. Ein großer Schritt in die richtige Richtung auf der Erzählebene.

Leider verkommt der Bösewicht des Films, Steppenwolf, zu einer leeren Hülle. Groß und mächtig stellt er die bunte Superhelden-Truppe vor eine enorme Aufgabe, die nur als Team gelöst werden kann, doch gibt es keinerlei Tiefe des Charakters. Wo als Vorzeige-Bösewicht des Universums wohl noch lange Heath Ledger als Joker herhalten muss, ist dies ein Maßstab, der keinesfalls erreicht wird in Justice League. Gerade dieser Punkt nimmt dem Film einen Großteil seiner Spannung.

Auf der visuellen sowie akustischen Ebene liefert der Film an zahlreichen Stellen die erwartete Action. Unter Wasser, auf der Insel der Amazonen oder inmitten der Stadt prügeln sich die Helden um den Erdball und eben diese Momente bleiben in Erinnerung. Schön umgesetzt dabei sind vor allem die Neulinge der Gruppe, The Flash und Cyborg, welche immer mal wieder den ein oder anderen Fehler machen und erst ihren Platz in der Justice League finden müssen.

Nach Batman v Superman: Dawn of Justice scheint DC aus einigen Fehlern die richtigen Schlüsse gezogen zu haben und hat endlich den Konkurrenzkampf mit Marvel erfolgreich angenommen. Auch wenn Justice League weiterhin noch ein weites Stück von der Intensität der Nolan-Batman-Trilogie entfernt ist, findet die Reihe scheinbar die richtige Spur und man darf gespannt sein, welche Bösewichte in Zukunft die Zusammenkunft der Justice League heraufbeschwören werden. Bis dahin werden auf jeden Fall die Solo-Abenteuer der Superhelden über die Wartezeit hinweghelfen.

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