Kung Fu Yoga – Der goldene Arm der Götter (2017) | Filmkritik

Kung Fu Yoga - Der goldene Arm der Götter

Er ist Chinas größter Martial Arts Export. Er spielte in über 100 Filmen mit. Er ist Stuntman, Regisseur, Kameramann, Cutter, Darsteller, Drehbuchautor, Sänger und noch vieles mehr! Jackie Chan begeistert seit Jahrzehnten Jung und Alt mit seiner charmanten Mischung aus Kampfkunst, Slapstick, Komödie und Action.

Mit Kung Fu Yoga versucht der sympathische Actionheld aus Fernost an alte Erfolge, wie Armour of God (1986) oder Police Story (1985), anzuknüpfen. Regisseur Stanley Tong, der mit Chan bereits in Rumble in the Bronx (1995) und Der Mythos (2005) zusammenarbeitete, schickt Jackie diesmal nach Indien, um das Geheimnis einer goldenen Statue zu lüften. Doch kann die Schatzsuche auch ähnlich begeistern wie seine Vorgänger?

Jack (Jackie Chan), ein berühmter Archäologieprofessor, arbeitet an der Rekonstruktion der weltberühmten Terrakottakrieger. Eines Tages wird er von der indischen Wissenschaftlerin Ashmita (Disha Patani) aufgesucht, um ihr bei der Suche nach dem verschollenen Schatz von Magadha zu helfen. Zusammen mit ihren Assistenten macht sich die ungleiche Truppe auf die abenteuerliche Reise nach dem verlorenen Gold.

Dass Professor Jack nicht nur alte Skulpturen zu schätzen weiß, sondern auch die Fäuste fliegen lassen kann, wird schnell klar. Immerhin ist ihnen der Bösewicht Randall (Sonu Sood) dicht auf den Fersen. Seine Handlanger machen allerdings schnell Bekanntschaft mit Jacks waghalsigen Aktionen und auch sein Kumpel und Kunstdieb Jones Lee (Aarif Rahman) hilft nicht uneigennützig beim Verteilen von Tritten.

Die Eröffnungssequenz wird allerdings in nicht ganz so perfekten CGI-Bildern präsentiert. In einer Schlacht mit chinesischen Kriegern und einer Horde berittener Elefanten wird erklärt, wie der Schatz Magadhas verloren ging. Warum man hier nicht, wie sonst auch, auf Schauspieler setzte, bleibt rätselhaft. Immerhin wirken gerade die Soldaten wie aus einem schlechten Videospiel.

Auch später neigt Stanley Tong dazu, viel zu oft den Computer einzusetzen. Jackies Fahrt mit dem Löwen und der spätere Kampf gegen Hyänen wirkt dank schlechter Animationen eher ungewollt komisch. Hier hätte man lieber andere Wege finden können, um für Spannung und Unterhaltung zu sorgen. Sieht man von diesen künstlerischen Schnitzern ab, gelingt es Kung Fu Yoga für knappe zwei Stunden gut zu unterhalten.

Natürlich ist Jackie Chan mit seinen 63 Jahren nicht mehr so spritzig wie zu seinen besten Zeiten. Seine Kämpfe werden zunehmend auf Slapstick reduziert und nur selten zeigt er seine Wendigkeit. Auch in den Stunts nimmt er sich mehr und mehr zurück. Das tut den Filmen jedoch keinen Abbruch. Gekonnt charmant und sympathisch zeigt Jackie, warum er auf der ganzen Welt noch immer so beliebt ist.

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Nicht unbeabsichtigt wird Kung Fu Yoga so vermarktet, als sei es der 4. Armour of God Teil, dessen letzter Film Chinese Zodiac bereits gute vier Jahre zurückliegt. Doch zählt dieses Abenteuer keineswegs zu der äußerst beliebten Filmreihe.

Trotzdem wird hier mit exotischen Schauplätzen, coolen Kämpfen und heißen Frauen alles geboten, was Man(n) sich wünscht.

Für Jackie Chan Fans und auch jene, die Spaß an einer lustigen Schatzsuche haben, ist Kung Fu Yoga definitiv zu empfehlen. Nur die Schluss-Sequenz mit dem Bollywood-typischen Tanz wirkt etwas befremdlich und löst dann doch etwas zu viel Fremdschämen aus. Den indischen Zuschauern wird es wahrscheinlich gut gefallen, sind sie es aus ihrem Kino nicht anders gewöhnt.

Wer ein tiefgreifendes Schauspielspektakel erwartet sollte seine Erwartungen jedoch zurückschrauben. Jackie Chan besticht durch Action, Stunts und Komik. So bekommt man genau das geboten, was man von einem Jackie Chan Film erwarten kann.

So ist Kung Fu Yoga ein unterhaltsamer Film, bleibt aber hinter Mission Adler und Der rechte Arm der Götter weit zurück.

Regie: Stanley Tong
Drehbuch: Stanley Tong
Musik: Nathan Wang
Darsteller: Jackie Chan, Aarif Rahman, Zhang Yixing, Sonu Sood, Miya Muqi, Disha Patani, Amyra Dastur

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