Darker than Black (2007) | Serienkritik

Darker Than Black: Kuro no keiyakusha

Wie aus dem Nichts waren sie eines Tages da. Das Heaven’s Gate in Südamerika und das Hell’s Gate in Japan. Ihre Herkunft oder den Grund ihres Daseins kann niemand erklären. Doch die Folgen, die die beiden Tore mit sich gebracht haben, sind nicht zu übersehen.

Nicht nur, dass der echte Sternenhimmel sowie der Mond verschwunden sind und durch eine Art Illusion bedeckt werden, auch übermächtige Menschen leben fortan in den Schattengebieten der Welt. Sie nennen sich Contractors. Jeder von ihnen ist mit einer übernatürlichen Fähigkeit ausgestattet. Manche können ihren Körper tauschen, manche das Wetter beeinflussen oder tödliche Attacken ausführen. Der Nachteil jedoch ist, dass sie anschließend eine Buße, ein sogenanntes Contract Payment, einlösen müssen – ansonsten droht der qualvolle Tod.

An ihrer Seite halten sich meist die geheimnisvollen Dolls auf, welche ebenso schweigsam wie gefühllos sind. Sie gehorchen willenlos allen Befehlen und können durch Stromleitungen oder Wasser ihre Observation Spirits schicken und Aufklärungsmissionen durchführen.

Willkommen in der düsteren Welt von Darker Than Black: Kuro no keiyakusha!

Zehn Jahre sind mittlerweile seit dem Erscheinen der Gates verstrichen und die Contractors leben unter den Menschen, ohne dass diese von ihrer Existenz wissen. Die Polizistin Misaki Kirihara hat mit ihrer Abteilung alle Hände voll damit zu tun, dass dieser Zustand auch so bleibt. Bei ihren Ermittlungen trifft sie jedoch immer wieder auf einen ganz besonderen Contractor, der unter dem Namen BK-201 oder auch „The Black Reaper“ gelistet ist.

Hinter der Maske dieses Contractors steckt sich der in China geborene Hei. Regelmäßig übernehmen er uns seine Mitstreiter, Huang, Doll Yin und der Contractor Mao, Aufträge für das mysteriöse Syndikat. Doch während sie dabei nicht nur immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt kommen, decken sie nach und nach ebenso einen diabolischen Plan auf, der zur Auslöschung aller Contractors führen könnte.

Insgesamt 25+1 Episoden aus dem Hause Bones erzählen die Abenteuer rund um Hei und seiner Truppe, wobei die ersten 22 Episoden immer als Doppelfolge abgeschlossen sind. Erst die drei finalen Folgen brechen aus diesem Schema aus. Der rote Faden der Serie zieht sich jedoch von Anfang bis Ende durch das Anime.

Dabei startet Darker than Black durchaus actionreich und rasant. Schnell lernen wir alle entscheidenden Figuren kennen und etliche Fragen wecken Neugierde. Woher stammen die beiden Gates? Welche Ziele verfolgt das Syndikat? Und woher hat Hei seine mächtigen Contractor-Fähigkeiten erlangt, die keine Buße fordern?

Nachdem Spannung aufgebaut ist, passiert jedoch ein deutlicher Bruch. Folge für Folge werden neue Charaktere und Geheimorganisationen eingeführt. Nicht nur lernen wir neben dem Syndikat noch Mitglieder der CIA sowie dem MI6 kennen, auch die Rebellengruppe Evening Primrose, Detektivbüro Kurasawa‎ und PANDORA‎ erscheinen auf der Bildfläche. Für insgesamt 25 Story-Episoden und 650 Minuten Laufzeit haben wirklich viele Charaktere einen Platz in der Serie erhalten. Manche tauchen auf, verschwinden wieder und gegen Ende fragt man sich bei einem Wiedersehen woher man das Gesicht gleich nochmal kennt.

Erst spät folgen die Hintergrundgeschichten zu den Protagonisten der Serie und endlich beginnt man ihr Handeln ein wenig mehr zu verstehen. Und genau nachdem all dies offenbart wurde, folgen auch schon die finalen Episoden und beenden eine Handlung, die gerade erst warm zu werden begann. Am Ende hätte man sich bei der Geschichte doch mehr Fokus auf die relevanten Personen gewünscht und manche Nebenhandlungen in kompakterer Form begrüßt. Dass letztendlich viele große und wichtige Fragen zudem unbeantwortet bleiben, ist ebenso ein bitterer Beigeschmack, auf den man sich frühzeitig einstellen sollte.

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Produziert wurde die Serie im Jahr 2007 von dem Studio Bones, welche ebenfalls namhafte Fernsehserien wie Wolf’s Rain (2003), Fullmetal Alchemist (2003) oder Soul Eater (2008) sowie die Filme Escaflowne – The Movie (2000) und Cowboy Bebop – Der Film (2001) umgesetzt haben. Einen ähnlichen Zeichenstil sieht man auch bei Darker than Black, das mit einem düsteren Setting und ernster Handlung daherkommt.

Es geht blutig zu in der Serie und nicht ohne Grund wird Hei auch der schwarze Todesengel genannt. Die Gewalt übernimmt dabei jedoch niemals eine zu präsente Rolle, sondern dient der Story sowie der Entwicklung der Charaktere. Betont werden muss ebenso, dass gerade die Kampfeinlagen der Contractor ein großes Plus der Serie sind. Die verschiedenen Fähigkeiten sorgen in den Actionsequenzen immer wieder für Unterhaltung und keinerlei Langeweile schleicht sich in diesen Momenten dazwischen.

Auch der Humor der Serie kann punkten. Nicht nur die skurrilen Bußen, die manche Contractor einlösen müssen, sorgen immer wieder für ein Schmunzeln, auch Charaktere wie Privatdetektiv Gai Kurasawa und seine Assistentin Kiko Kayanuma bereichern die Serie in diesem Punkt das ein ums andere Mal.

Am Ende wünscht man sich jedoch, dass weit mehr Handlung in der melancholischen Welt von Darker than Black erzählt worden wäre. Aufbauend auf den Ereignissen der ersten Staffel produzierte das Studio Bones 2009 dann auch die Fortsetzung Darker than Black: Ryūsei no Gemini, die einige Jahre nach dem Finale einsetzt. Hierbei dient Protagonist Hei jedoch lediglich als Ausbilder des dreizehnjährigen Mädchens Suō Pavlichenko.

Der Vertrieb peppermint anime veröffentlichte in der Classics-Reihe eine Komplettbox von Darker than Black, die neben den Episoden 1 bis 25 ebenfalls die Bonusepisode Unter den völlig erblühten Kirschblüten enthält. Des Weiteren erhält man als Bonus ein Clean Opening und Ending.

Bewertung

Trailer

Informationen
Darker Than Black: Kuro no keiyakusha | 13. April 2011 (Deutschland) 7.7

Fotos


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Bildrechte: Peppermint Anime

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