Die Biene Maja – Ihre schönsten Abenteuer (1975) | Filmkritik

Die Biene Maja - Ihre schönsten Abenteuer

In einem unbekannten Land. Vor gar nicht allzu langer Zeit. War eine Biene sehr bekannt. Von der sprach alles weit und breit. Und diese Biene, die ich meine, nennt sich Maja! Vor genau 40 Jahren erblickte die kleine, freche Biene Maja das Licht der (Fernseh-)Welt in Form einer deutsch-japanischen Zeichentrick-Serie, die bis zum Jahre 1980 laufen sollte und in 104 Episoden die Abenteuer der Biene verfolgt. Die Geschichten um Maja basieren dabei auf zwei Anfang des 20. Jahrhunderts erschienenen Romanen des deutschen Schriftstellers Waldemar Bonsels, in welchen er seine Kindheitserlebnisse in der freien Natur verarbeitete.

Zum besonderen Jubiläum der bekanntesten Biene der Welt erschien 2016 Die Biene Maja erstmals in High Definition und nimmt uns mit auf ihre schönsten Abenteuer. Damit die etwas in die Jahre gekommene Honigbiene dabei auch von ihrer schönsten Seite gezeigt wird, wurde das Bild neu abgetastet und restauriert. Inhaltlich erzählt der Spielfilm über 78 Minuten Spieldauer, wie alles begann.

Ganz am Anfang bemerkt nämlich Grashüpfer Flip als erster, dass die Bienen in heller Aufruhr sind. Und dies hat auch einen Grund. Die neuen Bienen schlüpfen gerade und unter ihnen ist auch die kleine Maja. Ihre Lehrerin Kassandra bemerkt umgehend, dass diese frisch geschlüpfte Biene anders ist als ihre Brüder und Schwestern. Denn Maja ist neugierig und hinterfragt die ganze Welt!

Obwohl sie vor Gefahren wie hungrigen Fröschen und Hornissen gewarnt ist, kann es die etwas freche aber liebenswerte Biene nicht erwarten hinaus in die weite Welt zu fliegen und diese zu erkunden. Begleitet wird sie dabei unter anderem von ihrem besten, wenn auch etwas faulen, Freund Willi. Auch Flip schließt sich der Truppe an und gemeinsam geraten sie in eins ums andere Abenteuer. Sie treffen auf einen Hummelgeneral, geraten in die Fänge einer Ameisenarmee und schnuppern an so mancher Blume ohne die gefährliche Spinne zu bemerken, die dort lauert!

Während die Biene Maja seit 2013 in einer computeranimierten TV-Serie ihre Abenteuer erlebt und 2014 sogar auf der Kinoleinwand herumschwirrte, ist es doch das Bild der 70er Jahre, welches den meisten Fans in den Kopf kommt, wenn sie an die neugierige Biene denken. Begleitet von dem Ohrwurm-Intro, gesungen von Karel Gott, erinnert man sich an Figuren wie Maja, Willi, Flip, Kassandra oder die Spinne Thekla. Es ist nicht übertrieben, wenn man die Reihe heute als Kult bezeichnet. Und trotz der vergangenen Jahre hat die Serie nichts an ihrem Charme oder inhaltlichem Wert verloren.

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Die Figuren sind jeweils auf ihre eigene Art liebenswert. Während Maja von ihrer Neugier getrieben alles kennenlernen möchte, ist ihr Begleiter Willi durch seinen Hunger und seine Faulheit ein ebenso witziger wie sympathischer Weggefährte. Der freundliche Grashüpfer Flip steht beiden immer wieder mit Rat und Tat zur Seite und klärt nicht nur die Honigbienen auf, sondern auch der Zuschauer lernt, was da so unter unseren Füßen alles kreucht und fleucht. Zusammen findet das Trio viele neue Freunde und sie müssen gemeinsam so manche Gefahr bestehen.

Was die Zeichnungen der Serie angeht kann man deutlich sagen, dass hier nach heutigem Maßstab eher schlichte Formen zu erkennen sind. Zwar gibt es immer wieder liebevoll gezeichnete Gesichtszüge und detaillierte Hintergründe zu bestaunen und allzu viel will man an dieser Stelle einer 40-jährigen Reihe auch nicht vorwerfen, aber dies wäre einer der wenigen Abzüge, die man der Serie zugestehen müsste. Natürlich werden Fans der Reihe keinerlei Probleme mit diesem Stil haben und eher nostalgische Erinnerungen damit verbinden.

Wahrscheinlich richtet sich diese Zusammensetzung der ersten Episoden auch an ein Publikum, welches mit den Helden der Kindheit aufgewachsen ist. Denn während die Episoden früher mit einer kurzen Spieldauer angemessen für Kinder waren, gibt es nun bei knapp 80 Minuten keine Unterbrechung in der Handlung, wodurch besonders jüngere Zuschauer überfordert sein könnten.

Alles in allem aber ist Die Biene Maja – Ihre schönsten Abenteuer eine ebenso schöne wie lehrreiche Erfahrung für Jung und Alt. Die neugierige Biene weiß auch heute noch mit ihren Fragen den richtigen Nerv zu treffen und wird auch mit Sicherheit in den nächsten Jahren nichts von ihrem Charme einbüßen müssen! Und ansonsten kann man sich die Biene ja auch noch als Theaterstück oder Musical anschauen.

Regie: Shouji Endoh, Hiroshi Saito
Drehbuch: Waldemar Bonsels, Marty Murphy, Niisan Takahashi
Deutsche Stimmen: Scarlet Cavadenti, Eberhard Storeck, Manfred Lichtenfeld, Berno von Cramm, Lorley Katz

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Bildrechte: Leonine

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