The Huntsman & The Ice Queen (2016) | Filmkritik

Es war einmal… ein Fantasyfilm mit dem Titel Snow White and the Huntsman, der mit Kristen Stewart, Charlize Theron und Chris Hemsworth in den Hauptrollen an den Kinokassen ein recht solides Ergebnis einfahren und auch den Kritiker nicht nur schlechte Worte entlocken konnte. Nach vielen glücklichen Jahren und einem eigentlichen Happy End erhob sich jedoch erneut das Böse und bescherte uns ein Prequel/Sequel mit dem Titel The Huntsman & The Ice Queen.

Und wie der Titel direkt vermuten lässt, war einzig Schneewittchen in Form von Kristen Stewart schlau genug um zu erkennen, dass eine Rückkehr in das magische Land wohl keine gute Idee wäre. Denn was man The Huntsman & The Ice Queen einfach anmerkt, ist dass es mehrfache Überarbeitungen des Drehbuchs gab und auch der Regisseur Cedric Nicolas-Troyan nicht von Anfang an in das Projekt involviert war. Aber gehen wir nochmal zurück zu dem „Es war einmal…“-Teil.

In einer Zeit, noch vor Schneewittchen, leben die Schwestern Ravenna (Charlize Theron) und Freya (Emily Blunt) voller Glück. Als jedoch Freya mit der Liebe ihres Lebens eine Tochter gebärt, beginnt eine grausame Intrige ihr Netz zu spinnen. Freya verlässt ihr Königreich und existiert fortan als Schneekönigin mit gefrorenem Herzen. In ihrem Eispalast züchtet sie sich eine Armee von Huntsmen, zu welchen auch die Kinder Eric und Sara zählen. Mit den Jahren jedoch erwacht die Liebe zwischen diesen beiden und Freya zerstört voller Neid das junge Glück.

Eric schafft es aus den eisigen Klauen der Königin zu entkommen und lebt ein Dasein als Vagabund, der Abenteuer wie Snow White and the Huntsman erlebt. Doch damit sollte seine Geschichte keineswegs ihr Ende gefunden haben. Als der magische Spiegel gestohlen wird, bricht Eric auf, um diesen zurückzuerobern und muss auf seiner Reise eine erschreckende Entdeckung machen – Sara lebt noch! Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen die Königin mit dem kalten Herzen auf. Doch können sie ihre Armee aus Eis stoppen?

Zu Beginn sei gesagt: Snow White and the Huntsman war leichte Kost in einem Kinojahr, das mit anderen Märchenwerken wie beispielsweise Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen für Kurzweil und schöne Bilder sorgte. Bereits 2012 war der Inhalt des Vorgängers überschaubar und man versuchte mehr aus einem Märchen herauszuholen, als es eigentlich hergibt. Wie schnell man mit dieser Methode an seine Grenzen stoßen kann, zeigt nun The Huntsman & The Ice Queen deutlich.

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Mit einer Mischung aus Vorgeschichte und Fortsetzung wird zwanghaft versucht Figuren einzuführen und diesen eine relevante Geschichte aufzudrücken. Das Schicksal von Emily Blunt als Freya, der Schneekönigin, könnte den Zuschauer dabei kaum weniger kümmern. Auch wenn sie einer Intrige erlegen ist, hat sie doch etliche Familien abgeschlachtet, Kinder entführt und über Jahre hinweg für Angst und Schrecken gesorgt. In keinem Fall kann diese Figur binnen 5 Minuten wieder ihre Taten ungeschehen machen.

Chris Hemsworth als charismatischer Huntsman Eric kämpft für seine Liebe, hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und zieht dieses Mal zum Glück in nur wenigen Szenen sein Oberteil aus. Jessica Chastain als Sara übernimmt eine Rolle, die man in dieser Form nun auch schon zahlreiche Male gesehen hat und Originalität sucht man schlicht vergebens. Zum Abschluss hätten wir natürlich noch einen kurzen Auftritt von Charlize Theron in der Rolle der Evil Queen Ravenna. Auch wenn niemand diesen Charakter vermisst hat, sorgt er am Ende noch einmal dafür, dass die Verwirrung ihren Höhepunkt erreicht und jegliches Klischee bedient wird. Ob die Liebe am Ende wirklich siegen wird wollen wir nicht verraten…aber wahrscheinlich kann sich jeder den Ausgang nach der Hälfte des Films sowieso schon ausmalen. Immerhin schauen wir hier ein neumodisches Märchen.

Was die Effekte angeht macht das Werk natürlich wieder Spaß. Sei es ein Kampf gegen einen goldsüchtigen Goblin, die Eismächte von Freya oder die schön designeten Wälder und deren Einwohner – es gibt einige Blickfänge. Die zusammengeschusterte Story der Gebrüder Grimm mit einer Prise Hans Christian Andersen mindert die Optik jedoch immer wieder und deshalb machen selbst die Kämpfe und Effekte letztendlich keine Freunde mehr.

Aufgrund der finanziellen Ausbeute an den Kinokassen sollte ein dritter Teil wohl erledigt sein und in Zukunft wird man sagen können: Es war einmal ein Prequel, das zu einem Sequel wurde und einfach eine schlechte Geschichte hatte. Wenn sie nicht gestorben sind, drehen sie hoffentlich keinen weiteren Teil.

Regie: Cedric Nicolas-Troyan
Drehbuch: Evan Spiliotopoulos, Craig Mazin
Musik: James Newton Howard
Darsteller: Chris Hemsworth, Charlize Theron, Emily Blunt, Nick Frost, Sam Claflin, Rob Brydon, Jessica Chastain

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