In der Innenstadt von London befindet sich gerade die Streetdance-Crew von Carly auf dem besten Weg zu den Meisterschaften. Plötzlich und unerwartet verlässt jedoch ihr Anführer Jay (Ukweli Roach) die Gruppe kurz vor ihrem Erfolg. Danach steht die Crew ohne Leitung dar und hat auch noch ihren Proberaum verloren. Nun übernimmt Carly die Führung und versucht mit allen Mitteln ihre Crew erfolgreich zur Meisterschaft zu führen.
Schließlich findet sie einen freien Proberaum in der renommierten Ballettschule Royal Dance School. Die Voraussetzung dort ist jedoch, dass fünf Tänzer und Tänzerinnen der Ballettschule in die Crew aufgenommen werden, damit diese wieder Auszeichnungen gewinnt, um keine Fördergelder zu verlieren. Dabei stoßen natürlich zwei komplett verschiedene Welten aufeinander, welche erst einmal zu einer Einheit verschmelzen müssen.
Nicht nur die Tanzstile unterscheiden sich, auch die verschiedenen Persönlichkeiten stoßen anfangs auf wenig Begeisterung. Es liegt nun an Carly die beiden Stile zu vereinen und ihren Lebenstraum zu erfüllen.
Das Besondere an einem Tanzfilm ist immer, dass Gefühle und Emotionen durch die filmische Betonung der Tanzszenen geschaffen werden. Dabei zählt es nicht, welcher Stil oder welche Musikrichtung dem Zuschauer präsentiert wird, sondern mit welcher Leidenschaft sie auf der Leinwand vermittelt wird. Im Jahr 1977 überzeuge John Travolta als Tony Manero in dem Film Saturday Night Fever in der New Yorker Diskothekenszene, in Footloose lehnte sich 1984 Kevin Bacon als Ren McCormack gegen das Tanzverbot in der Kleinstadt Bomont auf und 1987 verzauberten Jennifer Grey und Patrick Swayze in Dirty Dancing die Kinobesucher. Alle Filme haben dabei eine Gemeinsamkeit – sie zeichnen sich nicht durch ihre innovative und frische Geschichte aus, sondern verlassen sich auf eine klassische Liebesgeschichte, bei der der Tanz im Mittelpunkt steht.

Bei den Schauspielern merkt man ein Problem leider ganz deutlich. Schauspieler sind keine Tänzer und Tänzer auch keine Schauspieler. So wurden bei StreetDance 3D viele Tänzer als Laiendarsteller eingespannt, denen man ihre Unerfahrenheit doch recht deutlich anmerkt. Die Schauspieler agieren dafür in den Tanzszenen recht passiv und stehen selten im Vordergrund.
Die Hauptrolle der Carly, welche von Nichola Burley verkörpert wird, und die vielen anderen Rollen fügen sich dabei in die leicht gestrickte Story ein und bringen diese mit einfachen Dialogen und bekannten Emotionen weiter.

Alles in allem bietet StreetDance 3D mit Sicherheit nichts neues an Story, denn schon in Dance! Jeder Traum beginnt mit dem ersten Schritt konfrontierte Schauspieler Antonio Banderas Hip-Hop-Hörer mit Gesellschaftstanz. Aber bei Tanzfilmen zählt eigentlich immer nur die Frage: „Mag ich Tanz?“
Alle die diese Frage mit „Ja“ beantworten können, werden mit StreetDance 3D auf jeden Fall nicht enttäuscht.
Regie: Max Giwa, Dania Pasquini
Drehbuch: Jane English
Musik: Tinie Tempah, N-Dubz, Pixie Lott, Cheryl Cole, Sugababes, Fatboy Slim uvm.
Schauspieler: Diversity, Flawless, George Sampson, Charlotte Rampling, Eleanor Bron, Nichola Burley, Patrick Baladi, Jocelyn Jee Esien, Richard Winsor, Jeremy Sheffield



