Crank (2006) | Filmkritik

Das schrille Klingeln eines Telefons ist zu hören. Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) wacht vollkommen benebelt auf und begibt sich langsam zu seinem Fernseher, wo eine DVD mit der Aufschrift „Fuck you“ liegt. Die DVD zeigt, wie Chev von Ricky Verona (Jose Pablo Cantillo) mit dem chinesischen „Beijing-Cocktail“ vergiftet wird und laut Verona nur noch wenige Minuten zu leben hat. Dieses Attentat ist offenbar eine Racheaktion für einen Fehlgeschlagenen Mord am Triadenboss Don Kim, den Chev töten sollte.

Völlig wutentbrannt fährt Chelios mit seinem Auto durch Los Angeles und merkt dabei plötzlich, wie er immer schwächer wird. Er drückt deshalb mit voller Kraft auf das Gaspedal und wird wieder wacher und schneller. Nach dem Telefonat mit seinem Leibarzt Miles (Dwight Yoakam) stellt sich heraus, dass nur die Produktion von Adrenalin seinen Tod verzögern kann und ihm eine Chance auf Rache einräumt. Vollkommen isoliert von dem Ganzen meldet sich seine Freundin Eve (Amy Smart) und Chev versucht ihr über das Telefon zu erzählen, dass sie in Lebensgefahr schwebt, da Killer auf dem Weg zu ihr sein könnten. Ein adrenalingeladener Überlebenskampf beginnt!

Crank ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahre 2006, der unter der Regie von Mark Neveldine und Brian Taylor entstand. Der 90-minütige Film ist eine reine Adrenalin-Tour für Fans von schnellen und überdrehten Actionfilmen. Grenzen kennt Crank nicht, sodass es hauptsächlich darum geht eine Vergiftung durch Sex, Drogen und Gewalt zu stoppen.

Die Actionszenen sind brisant gefilmt und für kurzweilige Unterhaltung ist der Film bestens geeignet. Der Zuschauer muss nicht viel nachdenken und überlegen. Er bekommt leichte Kost, die trotz ihrer Brutalitäten sehenswert ist und das Actionspektakel des Jahres 2006 darstellt und zu einem Geheimtipp unter Cineasten avancierte. Der schwarze Humor des Films fügt sich perfekt in dieses Szenario ein und ergänzt ihn hervorragend. Des Weiteren ist die Handkamera-Technik des Kameramanns Adam Biddle überaus passend für einen schnellen Film wie Crank. So ist der Zuschauer näher am Geschehen und fühlt besser mit dem vergifteten Chev Chelios mit. Das Ganze erinnert immer wieder durch die schnell gesetzten Schnitte und einige visuelle Effekte stark an ein Videospiel.

Vorurteile und Klischees bedient der Film am laufenden Band, aber das scheint nur Nebensache zu sein, denn das komplette Actiongenre wird durch diesen Film in eine viel schnellere und spannenderen Sichtweise gestellt, sodass der Zuschauer keine Szene verpassen sollte. Die 90 Minuten sind auch sehr in der ungekürzten Fassung zu empfehlen, da in der 85 Minuten Version an einigen Passagen des Films plötzlich ein Schnitt kommt, obwohl die Szene nicht vollständig beendet war. Die härtere Version Version ist jedoch erst ab 18 Jahren freigegeben und das auch vollkommen zu Recht.

Der Film nimmt sich nicht ganz Ernst und der Soundtrack ist besonders geeignet für Hardrock Fans. Neben vielen kleineren Wendungen sieht das Drehbuch von Mark Neveldine und Brian Taylor keine sinnlosen Dialoge und vorhersehbare Handlungen vor, was bei vielen Actionfilmen immer wieder eine große Angriffsfläche bietet. Crank bleibt seinem Stil treu und versucht nicht mehr Tiefgang in Nebenfiguren zu bringen als nötig. Ein Neo-Actionfilm, der wenig mit den klassischen Actionfilmen aus den 80er Jahren gemein hat.

Für Crank gibt es keine Grenzen und Nichts, was unantastbar bleibt. Der ganze Film kommt größtenteils ohne großes Feuerwerk und Spezialeffekte aus, was eher untypisch für einen Actionfilm ist. Das absolute Highlight des Films ist jedoch der Hauptdarsteller Jason Statham. Die Rolle des Chev Chelios wird von ihm so charismatisch und überzeugend dargestellt, dass ab 2006 zahlreiche Regisseure ihn in ihren Actionfilmen haben wollten. Es war für ihn der große Einstieg in die Hollywood-Industrie. Für Fans des Actionfilms ist Crank schon lange Pflichtprogramm!

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