Dass unser technischer Forstschritt nicht nur positive Aspekte mit sich bringt und die Entwicklung von künstlicher Intelligenz keine leichtere Aufgabe darstellen wird, zeigte uns schon Steven Spielberg 2001 mit A.I. – Künstliche Intelligenz und erst kürzlich der britische Spielfilm Ex Machina (2015). Auch der japanische Regisseur Seiji Mizushima, bekannt für Slayers Next, Shaman King oder Fullmetal Alchemist, wagte nun einen Blick in die futuristische Zukunft und die sieht alles andere als rosig aus.

Die DEVA-Ermittlerin Angela Balzac erhält den Auftrag, dieser Bedrohung auf den Grund zu gehen und begibt sich mit einem menschlichen Körper auf die Erde. Zusammen mit dem ortskundigen Dingo macht sie sich daran den Angreifer mit dem Namen Frontier Setter auszuschalten und die Menschheit zu retten. Doch welche Pläne verfolgt der aggressive Hacker wirklich?
Alle Liebhaber von detaillierten und handgezeichneten Animes und Zeichentrickfilmen wissen schon längst, dass sie in der heutigen Zeit für diesen Genuss auf das Studio Ghibli zurückgreifen müssen. Alle anderen setzten verstärkt auf die vollständige Erstellung am Computer und die Einbindung von 3D-Grafiken. Auch das Studio Tōei Animation, welches für Expelled from Paradise verantwortlich ist und bereits mit Mobile Suit Gundam 00 ein ähnliches Werk kreierte, nutzt diese Technik seit Jahren.

Als Protagonistin scheint sie jedoch oftmals deplatziert. Bereits zur Eröffnung des Films treffen wir sie im kleinen Outfit am Strand an und kriegen zahlreiche Einstellungen ihrer weiblichen Rundungen präsentiert. Soweit nicht ungewöhlich für ein Anime, aber leider ist die Charakterisierung auch im weiteren Verlauf des Films sehr schwach. So fungiert Angela zu oft als naives Blondchen, dass auf der Erde eine Lektion nach der anderen lernen muss. Ihr Lehrer dabei: Dingo. Ein knallharter Hund, der die Erde wie seine Westentasche kennt und mit Poncho und Melone äußerst cool auftritt. Als Gegenstück zu unserer weiblichen Heldin natürlich optimal.

Ähnlich der futuristischen Technik im Film hat auch Expelled from Paradise noch einige Mängel, die ausgemerzt werden müssten. Abseits davon weiß das Werk aber durchaus kurzweilig zu unterhalten und ist abgesehen der angesprochenen Schwächen ein visuelles Mechafest, das ein aktuelles und wichtiges Thema anschneidet – künstliche Intelligenz. Wünschenswert wäre am Ende jedoch noch eine genauere Beleuchtung der DEVA Gesellschaft gewesen und der dort herrschenden Regierung.
Regie: Seiji Mizushima
Drehbuch: Narasaki
Musik: Ryuichi Sakamoto, Alva Noto, Bryce Dessner
Stimmen: Rie Kugimiya, Shin-ichiro Miki, Hiroshi Kamiya, Megumi Hayashibara, Minami Takayama, Kotono Mitsuishi, Kenta Miyake, Daichi Otomo, Hisao Egawa, Noriko Uemura, Tōru Furuya



