Pep Squad – Dieser Begriff bezeichnet in den USA eine Gruppe von Personen, die sich darum kümmern den Teamgeist der Schule aufrecht zu erhalten. Sie basteln motivierende Poster, feuern die Schulmannschaften an und veranstalten Solidaritätsveranstaltung. Manchmal sind sie auch synonym zu Cheerleadern.
Im Jahr 1998 entschied sich Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Steve Balderson, dieser Organisation einen Film zu widmen und veröffentlichte unter dem Titel Pep Squad ein B-Movie-Werk, welches auf der DVD mit der Zeile „Someone`s killing the school spirit.“ wirbt. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, hätte man ebenso drucken können, dass hier jemand 90 Minuten eurer Lebenszeit umbringt. Aber beginnen wir erst einmal bei der Handlung, sofern sich die wirren Stränge irgendwie zusammenführen lassen.
Schauplatz der Geschichte ist eine Kleinstadt in Kansas. Dort besucht die etwas naive Schülerin Beth die Oak Hill High. Doch ihr Leben verläuft alles andere als glücklich, denn ihre Eltern wollen sich scheiden lassen und ihr Direktor versucht sich ihr sexuell zu nähern. Da platzt ihr wenig überraschend eines Tages der Kragen und sie lässt ihrer Wut freien Lauf – zum Pech des perversen Direktors.
Um den tot wirkenden Direkter wegzuschaffen, bittet sie ihre neuen Freunde Juli und Scott um Hilfe bei der Entsorgung des Leichnams. Leider werden sie von Mitschülerin und Prom Queen-Anwärterin Tarra dabei beobachtet, wie sie den Körper des Direktors aus einer Mülltonne in den Kofferraum ihres Autos umladen. Diese will natürlich ihre Chance nutzen und setzt die Täter unter Druck.
Beth und ihre Freunde wendet sich daher an die abgedrehte und verrückte Cherry, um auch Terra aus dem Weg zu schaffen! Doch diese will als Gegenleistung den Titel und die Krone der Prom-Queen. Eine Aufgabe, die noch weitere Probleme mit sich bringen soll.
Ihr habt bei der Geschichte etwas den Überblick und die Motivation der einzelnen Figuren verloren? Keine Sorge. Bis dies geschieht, habt ihr wahrscheinlich schon das Interesse an der gesamten Geschichte verloren. Nach lediglich zehn Minuten wurden jedenfalls meine Augen träge und die restlichen Minuten plätscherte der Film nur noch so vor sich hin. Bei der Machart wird schnell deutlich, dass es sich um ein B-Movie oder ein etwas aufwändigeres Sommerferien-Projekt einer motivierter Gruppe handelt.
Auf technischer Ebene gibt es etliche Anschlussfehler, konfuse Schnitte und der Aufbau des Bildes lässt einen oftmals nicht wissen, wo nun eigentlich der Fokus sein soll. Bevor es den Schauspielern an den Kragen geht, sprechen wir noch einmal fix das Drehbuch an. Ein nicht gerade helles Schulmädchen schlägt ihren Direktor nieder und ist maßlos mit der Situation überfordert. Soweit so gut. Zwei Freunde, die sie fast schon mehrere Stunden kennt, wollen ihr helfen einen Mord zu vertuschen. Nein, einfach nein. Eine verrückte Mitschülerin würde um Prom Queen zu werden, die gesamte Schule niederbrennen und tötet jegliche Konkurrenz. Willkommen im B-Movie!
Bei den Schauspielern, welch Wunder, gibt es natürlich keine bekannten Namen. Was an sich ja nicht schlimm sein müsste, bei Pep Squad aber scheint es im Vorfeld eine Wette gegeben zu haben, wer die schlechteste Leistung im Film abliefern kann. Jennifer Dreiling in der Hauptrolle der Beth scheint ihre Emotionen an den Drehtagen Zuhause vergessen zu haben, Brooke Balderson als Cherry hat dafür wohl noch nie von Overacting gehört und auch der restliche Cast fügt sich perfekt in dieses Schema ein.
Ob gewollt oder ungewollt ergeben all diese Zutaten einen Film, der immerhin im Jahr 2000 auf dem B-Movie Film Festival überzeugen konnte. Und sicherlich wird es auch für dieses Werk ein Publikum geben. Wir gehören leider nicht dazu und hätten es definitiv begrüßt, wenn der Aufwand der Filmproduktion eher in die Verbesserung des Schulgeists gesteckt worden wäre, denn dies hätte sicherlich mehr Nutzen gehabt als die Erschaffung von Pep Squad.
Regie: Steve Balderson
Drehbuch: Steve Balderson
Musik: Johnette Napolitano
Darsteller: Brooke Balderson, Amy Kelly, Jennifer Dreiling, Summer Makovkin
Bildrechte: The Asylum