Die Shark Week bezeichnet ein alljährliches TV-Event, welches von Tom Golden für den Discovery Channel entwickelt wurde und ein Hai-basiertes Programm ausstrahlt. Was hat das mit dem 2012 produzierten Trashfilm Shark Week zu tun? Nicht viel, aber immerhin dreht es sich jeweils um Haie.
7 Tage. 7 Haie. 1 Überlebender. Dies ist nicht nur der Werbetext des Films, sondern im Großen und Ganzen auch die Handlung des Films. Eine Gruppe von sieben Fremden kommt auf einer mysteriösen Insel zu Bewusstsein. Der verrückte Millionär und Drogenhändler Tiburion (Patrick Bergin) hat einen perfiden Plan ausgeheckt und beginnt ein grausamen Spiel mit den verwirrten Gästen.
Um ihre Freiheit zu gewinnen müssen sie sieben Tage auf der Insel überstehen und gegen sieben verschiedene Hai-Arten überleben. Während die Gruppe von Tag zu Tag schrumpft, kommt natürlich die Frage auf, warum gerade sie für dieses mörderische Spiel ausgewählt wurden. Doch bei der Suche nach der Antwort zieht Tiburion die Schlinge immer enger und die tödlichen Spiele nehmen an Grausamkeit zu! Können sie dem verrückten Machthaber doch noch irgendwie das Handwerk legen und den Grund herausfinden, warum es sie getroffen hat?
In bester Trashfilm-Manier startet Shark Week direkt mit der Action und zeigt uns nicht nur wie die sieben Protagonisten des Films entführt und verschleppt werden, sondern es geht auch direkt blutig daher und wie der Name verspricht, lassen die Haie nicht lange auf sich warten. Nach dieser Einführung startet auch schon das Gemetzel in bekannter Saw-Manier und der Kampf ums Überleben beginnt!
Nach und nach fällt einer der Charaktere den Raubfischen zum Opfer. Ein paar der Gesichter könnte man dabei sogar schon einmal gesehen haben. So war Yancy Butler bereits als Mrs. D’Amico in Kick-Ass 2 zusehen, Patrick Bergin spielte 1992 in Die Stunde der Patrioten mit und Billy Ray war immerhin als Drehbuchautor für Die Tribute von Panem – The Hunger Games im Einsatz. Auf dem Niveau des Films agieren die Darsteller immerhin akzeptabel und an der schlechten Qualität der Dialoge können sie auch nichts ändern.
Der Look des Films ist an vielen Stellen positiv zu erwähnen. Nicht nur die Kulissen und das Setting sind ansprechend, auch die Technik scheint einen weitestgehend sauberen Job abgeliefert zu haben. Hätte der Schnitt zusätzlich noch auf die nervenden Jump Cuts verzichtet, welche die Darsteller sinnlos durch die Gegend springen lassen, wäre an dieser Ecke kaum etwas zu meckern gewesen.
Die Grundidee der Handlung ist soweit ok und auch die Figuren agieren in ihrem Schlamassel überraschend clever und verarbeiten die Situation überwiegend geschickt. Natürlich gibt es hier und da einige Klischees aber manchmal muss man doch erschreckend feststellen, dass die Protagonisten mitdenken, was für diese Art des Films keinesfalls die Norm ist. Die typischen und nicht wenigen Logiklücken sind dabei wie so oft dem Drehbuch geschuldet.
Auch der Einsatz von CGI ist auf dem typischen Niveau der Trashfilme. Wenn ein Boden wegbricht oder ein Hai die Bildfläche betritt, erkennt man schnell, dass hier mit geringstem Budget gearbeitet wurde. Anhänger der Tierhorrofilme werden darüber vielleicht hinweg sehen können, doch der geschulte und verwöhnte Kinogänger hat sich seit vielen Jahren an eine andere Qualität gewöhnt.
Was Shark Week jedoch letztendlich das Genick bricht ist sein unterirdische Ende. Man müht sich teils durch 89 Minuten und kriegt zum großen Abschluss dann etwas so plumpes serviert, dass man sich fragt wie Bösewicht Tiburion überhaupt so reich und mächtig werden konnte. Alles in allem ist Shark Week trotz der einigen netten Aspekte nicht mehr und nicht weniger als ein kurzweiliger Ausflug für Trashliebhaber und Hai-Freunde. Letztere sollten aber dann doch lieber noch einmal die Shark Week auf dem Discovery Channel einschalten.
Regie: Christopher Douglas-Olen Ray
Drehbuch: Liz Adams, H. Perry Horton
Musik: Chris Ridenhour
Darsteller: Yancy Butler, Patrick Bergin, Joshua Michael Allen, Bart Baggett, Erin Coker, Frankie Cullen, Valerie K. Garcia, Billy Ray
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