Spätestens seit dem Tierhorrorfilm Sharknado im Jahr 2013 erleben Trashfilme über Haie, Krokodile, Dinosaurier, Piranhas und vieles mehr ein kleines Revival. Immer größer und absurder werden dabei die Gegner. Genau in diese Schublade fällt auch der 2010 erschienene Film Dinocroc vs. Supergator. Wie der Name schön verrät, geraten hier ein Krokodil und ein Alligator aneinander.
Schuld für diesen bissigen Kampf ist ein Forschungslabor, welches unüberlegt mit Wachstumpräparaten hantiert. Die Wissenschaftler verlieren dabei die Kontrolle über ihre Experimente und zwei Riesentieren gelingt die Flucht. Im nahegelegenen Dschungel der Insel finden sie Unterschlupf und beginnen schon bald mit der Jagd auf Menschenfleisch!
Selbst eine paramilitärische Einheit scheint machtlos gegen die mutierten Monster und so wird ein Großwildjäger (Rib Hillis) engagiert, der das Treiben der wilden Bestien beenden soll – schließlich hat dieser Erfahrung mit solch einer Bedrohung. Dabei will er den Trieb der Tiere ausnutzen und die Erzfeinde gegeneinander ausspielen: Krokodil vs. Alligator, Dinocroc vs. Supergator!
Dass man Trashfilme nicht auf Grund ihrer Qualität schaut, soll an dieser Stelle nicht besprochen werden und sollte der Allgemeinheit bekannt sein. Was Regisseur Jim Wynorski, bekannt (oder auch eher nicht) für Werke wie Camel Spiders – Angriff der Monsterspinnen (2011), Piranhaconda (2012) oder Die Insel der Riesen-Dinosaurier (1994), mit Dinocroc vs. Supergator abliefert, ist nicht mehr als eine Mischung aus schlechter Kameraführung, miserablen Animationen und stumpfen Dialogen, die teilweise sogar wirklich unverständlich abgemischt sind. Wenn man bedenkt, dass der Filmschaffende seit 2000 bereits um die 30 Filme realisiert hat, scheint hier einfach der falsche Beruf gewählt worden zu sein.
Alleine die durchgehend verwackelte Kamera lässt selbst andere Low-Budget Produktionen wie Meisterwerke wirken und die Luftaufnahmen scheinen bei einem spontanen Helikopter-Flug aufgezeichnet worden zu sein. Hinzu kommen die Dialoge der Schauspieler, welche an den Haaren herbeigezogen oder schlecht improvisiert scheinen. Das Drehbuch kann nur wenige Minuten vor Aufzeichnung ausgegeben worden sein. wenn überhaupt eines existierte. Bei Namen wie Corey Landis, Amy Rasimas, Rib Hillis, John Callahan oder Delia Sheppard scheint dies aber auch nicht überraschend. Keiner dieser scheint mit seiner Leistung eine größere Karriere anzustreben.
Einzig bei David Carradine muss man kurz nachschauen, um sich zu versichern, dass dies wirklich der selbe US-amerikanische Schauspieler ist, der einst in Quentin Tarantinos Kill Bill 1 und Kill Bill 2 die Titelrolle darstellte. Hier übernimmt er die Rolle des mächtigen Jason Drake, der für die Handlung ebenso unsinnig ist, wie alle anderen vorkommenden Elemente. Erwähnte ich schon die genmutierte Pflanzen, die in manchen Einstellungen auftauchen und wenige Sekunden später wieder verschwunden sind?
Will man nun wenigstens etwas positives an Dinocroc vs. Supergator finden, muss man dem Werk zugute halten, dass er direkt mit der Action einsteigt. Da, wie bereits erwähnt, Handlung und Logik nicht vorhanden sind, sieht man als Zuschauer direkt den Ausbruch der bissigen Monster und ist mittendrin im Geschehen. Um immer wieder zu zeigen wie hungrig und blutdurstig Dinocroc und Supergator sind, wird der Film auch oftmals durch unnötige Szenen unterbrochen, in welchen die Monster auftauchen und ein hübsches Bikinigirl verspeisen oder ungebeten im Whirpool vorbeischauen.
Auch der Drehort scheint dem Film glücklich in die Hände zu spielen. Immerhin wurde hier anscheinend an realen Drehorten gedreht, die in Dschungel-Optik zum gewollten Setting von Dinocroc vs. Supergator passen. Und immerhin beträgt die Laufzeit überstehbare 87 Minuten. In diesen wird aber natürlich auch nicht auf eine Liebesgeschichte verzichtet, die ebenso überraschend daherkommt wie die restlichen Handlungen im Film.
Stellt man nun die negativen Aspekte des Films den positiven gegenüber, muss man kein Genie sein, um zu erkennen, dass Dinocroc vs. Supergator ein Schuss in den Ofen ist. Selbst hartgesottene Anhänger dieser Machart von Filmen werden hier zustimmen müssen, dass es mittlerweile unzählige bessere Optionen für den heimischen Bildschirm gibt.
Regie: Jim Wynorski
Drehbuch: Mike MacLean, Jim Wynorski
Musik: Chuck Cirino, Al Kaplan, Jon Kaplan
Darsteller: David Carradine, Corey Landis, Amy Rasimas, Rib Hillis, John Callahan, Delia Sheppard
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