Die Schneekönigin 2 – Eiskalt entführt (2014) | Filmkritik

Die Schneekönigin 2- Eiskalt entführt

Nachdem Gerda zusammen mit ihrem Troll-Freund Orm der Schneekönigin den Garaus gemacht hat, trennen sich die Wege der Freunde zunächst.

Die Rückkehr der Schneekönigin

Orm lebt derweil gemeinsam mit seiner Großmutter in einem kleinen Haus und will sich auf den Lorbeeren seiner Taten ausruhen. Sogar dem Lügen hat er abgeschworen. Doch das Leben meint es alles andere als gut mit ihm!

© Alive AG

Tag für Tag schuftet er in den Minen Trollstadts, um die funkelnden Diamanten abzubauen und doch will das Geld nicht dazu reichen, um mit seiner Großmutter ein Konzert besuchen zu können. Als er dann auch noch für einen chaotischen Unfall auf der Arbeit sorgt, ist er nicht nur seinen Job los, auch das Haus wird ihm unter seiner langen Nase weggenommen.

Die Trollprinzessin sucht einen Ehemann

Gerade als Orm am Tiefpunkt angekommen ist, scheint eine letzte Rettung in Sicht! Die Trollprinzessin sucht einen Mann und Orm sieht sich dafür wie gemacht. Bei der Eroberung des Herzens der naiven Thronfolgerin schmückt der Troll sein Mitwirken bei der Vernichtung der Schneeköniging jedoch etwas aus und prahlt bis zum abwinken – zudem verschweigt er auch noch, dass er zuvor als Diener der bösen Königin des Eises im Einsatz war. Und somit folgt Lüge auf Lüge.

Während Orm noch voller Stolz von seinen ausgeschmückten Taten erzählt, prescht der Nordwind auf Trollstadt nieder und entführt die Trollprinzessin in Windeseile. Die Welt droht abermals in Eis und Kälte zu versinken. Für Orm ist nun die Chance gekommen zu beweisen, dass hinter seinen Lügen doch ein wahrer Held steckt!

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Mit dem Animationswerk Die Schneekönigin – Eiskalt verzaubert schuf die russische Schmiede Wizart Animation im Jahr 2012 eine familienfreundliche Umsetzung des bekannten Stoffes von Hans Christian Andersen. Im Mittelpunkt standen dabei die Figuren Gerda und Orm. Der zweite Teil fokussiert jedoch verstärkt die Abenteuer des Trolls Orm und seine menschlichen Freunde geraten verstärkt in den Hintergrund und dienen lediglich als Beiwerk.

Orm: ein Held-in-Arbeit

Orm, einst Diener der Schneekönigin, hat geschworen ein aufrichtiges Leben zu führen und scheitert dabei pausenlos. Er arbeitet unüberlegt, belügt seine Großmutter und ist ein Nichtsnutz wie er im Buche steht. Als Zuschauer sympathisiert man zwar zunächst mit der tollpatschigen Langnase, doch umso weiter die Geschichte fortschreitet umso unausstehlicher wird der Protagonist.

Dies hat aber auch eine entscheidende Bedeutung für den Verlauf des Films, denn Orm muss sich erst noch zum Helden wandeln. Am Ende erkennt unser Held-in-Arbeit, dass es seine Lügen waren, die das Böse erweckt haben und alle seine Freunde in Gefahr brachten. Seine Freunde? An dieser Stelle ist Die Schneekönigin 2 – Eiskalt entführt leider sehr schwammig. Wer den ersten Teil nicht geschaut hat, kriegt zwar zu Beginn eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aufgetischt, aber die reicht bei weitem nicht aus.

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Die Tatsache, dass Gerda und ihre Freunde kaum einen Auftritt haben und Dialoge für sie scheinbar nicht wirklich eingeplant waren, erschwert die emotionale Grundlage an dieser Stelle. Kinder, welche definitiv die Zielgruppe dieses Films sind, werden dies wohl weniger hinterfragen und stattdessen die Botschaft über Aufrichtigkeit wie ein leckeres Eis in sich aufnehmen. Da stört es auch nicht, dass die Taten von Orm das ein ums andere Mal überhaupt nicht nachvollziehbar sind.

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Bei den Animationen merkt man zweifelsfrei, dass es sich hierbei nicht um einen neuen Pixar-Streifen handeln und technisch noch ein weiter Spielraum noch oben möglich ist. Wenn jedoch der Nordwind zornig durch die Trollstadt weht und sich Eiskristalle bilden, sieht man doch die Mühen des Studios hervorblitzen. Ein weiterer positiver Punkt ist der Soundtrack, welcher immer wieder mal einen Akzent setzen kann. Edvard Griegs In der Halle des Bergkönigs mag zwar kein völlig überraschendes Stück für das Setting sein, doch fügt es sich schön in das Gesamtwerk ein.

Mit Disneys fast-Namensvetter Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Originaltitel: Frozen) kann die Schneekönigin zwar nicht mithalten, aber trotzdem sind 79 Minuten Spaß und Unterhaltung geboten. Und solange am Ende jeder jüngere Zuschauer verstanden hat, dass Lügen sich nicht auszahlt und Freundschaft wichtig ist, hat Die Schneekönigin 2 – Eiskalt entführt alles richtig gemacht und die älteren Zuschauer werden über die negativen Punkte hinwegsehen können.

Regie: Aleksey Tsitsilin
Drehbuch: Roman Nepomnyashchiy, Vladimir Nikolaev, Aleksey Tsitsilin, Aleksey Zamyslov
Musik: Mark Willott
Stimmen: Susanne Wuest, Lukas Schwarz, Elias Schwarz, Hans Escher, Elfriede Schatz, Karl Purker

Handlung:

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