Robot Overlords – Herrschaft der Maschinen (2014) | Filmkritik

Robot Overlords - Herrschaft der Maschinen

Ein düsteres Zukunftsszenario, gigantische Roboter, eine versklavte Menschheit, Akte X Star Gillian Anderson und Oscar Preisträger Sir Ben Kingsley – eine Zusammenstellung, die auf dem Papier gar nicht so verrückt klingt. Was kann man bei solchen Zutaten schon groß verkorksen?

Der Name dieses Direct-to-DVD Machwerks bringt es bereits auf den Punkt: Robot Overlords – Herrschaft der Maschinen. Ähnlich reißerisch wie eine Bild-Überschrift nutzt das Machwerk John Wrights so ziemlich jedes Klischee, um uns einmal mehr, einmal weniger nach bester Terminator oder I, Robot Manier, vor Augen zu führen, wie eine Herrschaft unter der eisernen Faust eines seelenlosen Roboters aussehen könnte.

In der nahen Zukunft haben Maschinen die Kontrolle über die letzten Überlebenden übernommen. Mit Implantaten am Kopf, werden die Menschen unter Hausarrest gestellt. Wer sich den Regeln widersetzt, stirbt. Leuchtet das Implantat blau, bist du in Sicherheit, leuchtet es rot, bist du so gut wie tot!

Doch neben den blechernen Aufsehern gibt es auch menschliche Kollaborateure, die dafür sorgen, dass jeder Widerstand im Keim erstickt wird. Allen voran Robin Smythe (Ben Kingsley). Der etwas an die Gestapo erinnernde Herr pflegt nämlich zur Familie von Sean Flynn (Callan McAuliffe) besonderen Kontakt. In seinen Hausbesuchen stellt er der attraktiven Kate (Gillian Anderson) nach und macht einen auf Familienfreund.

Doch Sean, ein Junge, der bei Kate wohnen darf, riecht den Braten schnell. Als dann der kleine Connor (Milo Parker) durch Zufall herausbekommt, wie man die Implantate zeitweise deaktiviert, begeben sich die Jugendlichen auf die Suche nach dem Widerstand. Immerhin wird zudem Connors Vater dort vermutet, weshalb die Kids sich aufmachen, die Familie wieder zusammenzuführen und die eisernen Herrscher ein für allemal loszuwerden.

Was folgt sind nächtliche Ausflüge durch die Straßen, eine Suche nach dem verlorenen Vater und jede Menge Chaos. Und während Smythe wie ein Blutegel am Rockzipfel von Kate hängt, begeben sich die Kinder auf gefährliches Terrain. Als Sean dann auch noch feststellt, dass er Kraft seiner Gedanken die Maschinen kontrollieren kann, bietet sich den Menschen endlich eine Chance die erbarmungslosen Unterdrücker loszuwerden.

Doch wofür katalogisieren die Besetzer überhaupt jeden Erdenbürger? Und was geschieht, wenn die Eroberer aus den Weiten des Alls ihre Ernte einfahren?

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Fast muss man angesichts dieses Gähnfestes weinen, wie sehr Oscarpreisträger Sir Ben Kingsley (Ghandi) in einem B-Movie nach dem anderen regelrecht verwurstet wird. In unterirdischen, hölzernen Dialogen werden weder Sachverhalte aufgeklärt, noch echte Spannung erzeugt. Die Schauspieler kochen auf Sparflamme und auch Akte X Star Gillian Anderson verweilt meistens mit einer gekünstelten Fassungslosigkeit in der holprigen Handlung.

Die Effekte wirken wie eine TV-Trash Serie aus den 90ern und lassen das filmische Meisterwerk stellenweise ungewollt komisch aussehen. Wenn der Roboter-Avatar in Gestalt eines gruseligen Kindes zu Smythe spricht und dabei wie ein defekter Anrufbeantworter wirkt, der zuviel Chucky – Die Mörderpuppe gesehen hat, kann man sich nicht zwischen Belustigung und Enttäuschung entscheiden.

Viele Hintergründe bleiben ungeklärt. Wirklich nur ein einziges mal, als die freilaufenden Kiddies in eine Mafiabehausung stolpern, kommt etwas Abwechslung und Tiefe auf. Sonst plätschert der Endzeitstreifen jedoch äußerst blutleer und fantasielos vor sich hin und bietet außer einem unterdurchschnittlichen Mittelmaß keine nennenswerten Glanzpunkte.

Echte Sci-Fi Fans sehen sich dann doch lieber erneut Terminator an, der selbst im heutigen Alter eine bessere Figur macht als Robot Overlords. Das liegt auch daran, dass der Film die Trashkarte nicht richtig auszuspielen versteht und dadurch für Charme und Witz sorgen könnte, sondern sich stellenweise viel zu ernst nimmt. Auch kann der Zuschauer nur sehr schwer Verbindung zu den flüchtigen Kindern aufbauen, da es ihnen an charakterlicher Tiefe und Sympathie fehlt. Wirklich schade!

Regie: Jon Wright
Drehbuch: Mark Stay, Jon Wright
Musik: Christian Henson
Darsteller: Callan McAuliffe, Ben Kingsley, Gillian Anderson, Milo Parker, Geraldine James

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