Ant-Man (2015) | Filmkritik

Ant-Man

Auch wenn DC langsam aber sicher an Marvels Thron der Comicverfilmungen zu rütteln droht, sind Iron Man, Thor und all die anderen Avengers immer noch das Maß aller Dinge, wenn es um Superhelden geht. Doch auch Marvel weiß, dass sie nicht ewig auf die bekannten und beliebten Weltenretter setzen können.

Mit Guardians of the Galaxy wurde im Jahr 2014 bereits eine bunte und frische Truppe an Helden in den Kampf gegen das Böse geschickt und mit einem enormen Erfolg an den Kinokassen belohnt. Wer jedoch dachte, dass ein quasselnder Waschbär und ein sich dauernd wiederholender Baum die verrücktesten Helden des Universum sind, wird 2015 eines besseren belehrt!

Mit Ant-Man beweist Marvel abermals seinen Mut und schick einen ebenso unbekannten wie merkwürdigen Helden ins Rennen. Wo Thor seinen mächtigen Hammer schwingt und Captain America sein Schild aus Vibranium herumwirft, besitzt Ant-Man die Fähigkeit sich dank der Pym-Partikel schrumpfen und wachsen zu lassen. Außerdem besitzt er einen Helm, mit dem er mit Ameisen kommunizieren kann.

Kann ein Superheld mit solch banal klingenden Kräften auf der großen Leinwand überzeugen? Die Antwort lautet zweifelsfrei ‚Ja!‘. Marvel hat sich getraut und gewonnen. Dabei war die Entwicklung des Films wahrlich kein Zuckerschlecken. Bereits 2006 begannen die Arbeiten an dem Film und über lange Strecken war Edgar Wright als Regisseur mit an Bord. Am Ende übernahm Peyton Reed (Der Ja-Sager) diesen Posten und schuf ein Werk voller großartigem Humor und spektakulären Spezialeffekten.

Kleingauner Scott Lang (Paul Rudd) ist am Tiefpunkt seines Lebens angekommen. Nachdem er eine mehrjährige Gefängnisstrafe abgesessen hat und wieder auf freiem Fuß ist, findet er keinen Job und der Kontakt zu seiner Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) wird ihm untersagt, solange er nicht die ausstehenden Unterhaltszahlungen begleichen kann.

Da ihm kein Arbeitgeber eine Chance geben will, kommt er mit seinem ehemaligen Zellengenossen Luis (Michael Peña) zusammen, der einen Einbruch ins Haus des Biochemikers Dr. Hank Pym (Michael Douglas) geplant hat. Doch am Ziel des Einbruchs wartet alles andere als Geld auf Scott. Er gelangt in den Besitzt des Ant-Man Anzugs und wird von Dr. Hank Pym in dessen Geheimnis eingeweiht. Dieser benötigt nämlich die Hilfe des Gauners, um Darren Cross (Corey Stoll) zu stoppen, der die Schrumpftechnik dazu nutzen will, um eine Armee von ameisengroßen Tötungsmaschinen zu erschaffen.

Nicht nur mit der Wahl des Helden beschreitet Marvel mit Ant-Man einen neuen Weg, auch die Machart des Films stellt ein Novum dar. Viel mehr als einen Superheldenfilm kann man dieses Werk als Heist-Movie bezeichnen. Kern der Geschichte ist ein spektakulärer Einbruch, der à la Ocean’s Eleven geplant und durchgeführt wird.

Neben diesem spannenden Element bildet auch der Humor im Film einen entscheidenden Faktor. Hauptdarsteller Paul Rudd hat dank Werken wie Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy (2004) und Immer Ärger mit 40 (2012) mehr als genügend Erfahrung auf diesem Gebiet und meistert daher den humorvollen Part sehr souverän. Auch seine Sidekicks rund um Michael Peña als Luis ergänzen den Cast ideal.

Die Rolle von Michael Douglas als Hank Pym/Ant-Man ist ebenso wichtig wie interessant. Schließlich war der Biochemiker Erfinder und erster Träger des Ant-Man Anzugs. Mit seiner Frau Janet van Dyne gehörte er ebenso zu den Gründungsmitgliedern der Avengers. Einzig Bösewicht Darren Cross als Yellowjacket enttäuscht etwas, was primär daran liegt, dass er ähnliche Fähigkeiten wie der Ameisenmann besitzt. Einen Fehler, welchen Marvel nur allzu oft begeht.

Optisch kann Ant-Man auf ganzer Ebene punkten. Der sechsfach Oscar®-nominierte Special Effects Supervisor Dan Sudik (Marvel’s The Avengers) schafft einen perfekten Wechsel zwischen den Größen des Superhelden und jedes Schrumpfen wird zu einem neuen Augenschmaus. Hinzu kommen animierte Ameisen, die der Zuschauer in sein Herz schließt und sogar eine emotionale Verbindung zu eben diesen aufbauen kann.

Ant-Man ist definitiv einer der besten Filme aus dem Marvel-Universum und schon jetzt darf man sich auf weitere Auftritt des Helden im Miniformat freuen! Und wie immer heißt es auch hier: Sitzen bleiben beim Abspann…und wirklich bis zum letzten Namen!

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