Baymax – Riesiges Robowabohu (2014) | Filmkritik

Banner Baymax - Riesiges Robowabohu

Wir kennen und lieben Roboter im Kino! Vom kulleräugigen WALL·E auf Reinemachertour, über den piepsenden R2D2 in Star Wars, der einem Kleinkind gleich durch die (gefährliche) Sternenlandschaft stolpert, bis hin zu Rodney, dem gutmütigen Erfinder aus Robots.

Baymax: Der liebenswerte Krankenpflegerbot

Doch noch nie hatten wir das Vergnügen Baymax kennen zu lernen, einen Krankenpflegerbot, der es in sich hat und ohne einen einzigen Gesichtsausdruck mehr Emotionen transportieren kann, als das Facelifting von Kim Kardashian.

Aber wer braucht schon große Augen, wenn man einen knuddeligen Körper und einen lustigen Pinguingang hat?

© Walt Disney Studios

Der kleine Hiro Hamada lebt in San Fransokyo, einer futuristischen Mischung aus San Francisco und Tokio und vergeudet sein Talent in illegalen Roboterkämpfen mit zwielichtigen Gaunern. Als sein Bruder Tadashi ihn einmal mehr aus der Patsche helfen muss, bleibt dem kleinen Tüftler nur eine Wahl. Entweder sein Talent in richtige Forschung stecken oder hinter Gittern zu landen!

Worum geht es in Baymax?

Als Tadashi dann voller Stolz sein neustes Projekt Baymax vorstellt, ist der kleine Hiro Feuer und Flamme mit dem Dasein eines Erfinders. Der Marshmallow-Krankenpfleger mit Luftfüllung ist der ideale Freund und kümmert sich bis zum Ende um jedes Zip­per­lein seiner Patienten.

Hiro setzt sich sofort an sein eigenes Projekt und kreiert mit den Microbots eine neue Generation an Roboterhelferlein, die mit Geisteskraft eine unendliche Anwendungsvielfalt besitzen und das junge Genie direkt in den Rang eines echten Erfinders katapultieren. Und so ist Hiro im siebten Himmel, als seine Präsentation auf einer Erfindermesse mächtig Beifall erntet!

© Walt Disney Studios

Bis es jedoch zu einem schrecklichen Unfall kommt bei dem Hiros großer Bruder Tadashi sein viel zu junges Leben in einem Feuer verliert.

Ein neuer Freund in der Not

Auch die Erfinderkollegen Fred, GoGo, Wasabi und Honey Lemon, die den kleinen Hiro in ihr Herz geschlossen haben, können die Trauer und den Zorn des Jungen nicht vertreiben. Erst mit der versehentlichen Aktivierung des Aufblasroboters Baymax beginnt neue Hoffnung im kleinen Bruder aufzukeimen.

Baymax, der wie ein Bruderersatz ist, kümmert sich seither rührend um seinen Patienten und schreckt weder vor Kampfsport, Superschurken oder leeren Batterien zurück.

© Walt Disney Studios

Mit Baymax Unterstützung erfährt Hiro nicht nur, dass der Unfall, der seinen Bruder tötete, kein Unfall war, sondern auch, dass ein dunkler Schurke mit Kabuki-Maske hinter all dem Übel steckt und sich ausgerechnet Hiros Microbots zu eigen machte.

Big Hero 6 auf der großen Leinwand

Um diesen Schurken zu stoppen wird Hiro jedoch Hilfe brauchen! Gut, dass Baymax und seine Freunde ein perfektes Heldenteam abgeben, um das Böse zu stoppen. Und wie jedes Heldenteam braucht man natürlich tolle Kostüme und einen guten Plan!

[asa film_right]B06XGCDS58[/asa]Der 54. Animationsfilm Baymax – Riesiges Robowabohu (Originaltitel: Big Hero 6) aus dem Hause Disney hat es in sich. Er basiert nicht nur auf dem Comic Big Hero 6 von Marvel, sondern stellt tricktechnisch alles bisher dagewesene in den Schatten. Besonders bei Landschaften und Stadtansichten reibt man sich verwundert die Augen, ob diese Szenen aus einem Computer stammen oder tatsächlich in echt aufgenommen wurden.

Mit bekannten Stimmen, wie Komiker Bastian Pastewka (Baymax) und Sänger Andreas Bourani (Fred), konnten in der deutschen Sprachfassung große Namen mit stimmlicher Qualität verpflichtet werden. Auch Hauptfigur Hiro bekommt durch die Stimme Amadeus Strobls viel Tiefe und Glaubwürdigkeit verliehen. Stimmlich werden die Charaktere gut umgesetzt und fügen sich in das technisch hervorragende Machwerk perfekt ein. Hier zeigt sich einmal mehr, dass es nicht immer namenhafte Sprecherprominenz sein muss, die den Figuren neues Leben einhaucht.

Geht der Film auch äußerst tragisch mit dem Tod des großen Bruders los, ist der Tonfall im restlichen Verlauf dann doch beruhigend heiter und kann mit lustigen Einfällen und knuffigen Charakteren punkten. Besonders der Titelheld Baymax sorgt mit seinem quietschenden Gang, der Knuddeloptik und dem kindlichen Gemüt für viele Lacher und noch mehr Rührung. Besonders der Gag mit der Fistbump wird in die Filmgeschichte eingehen – „Balalalalalah“.

Ein Fistbump der Freude!

Doch auch die nerdige Erfindergruppe ist von Beginn an sehr sympathisch und wächst einem sofort ans Herz. Und so muss es bei einem neuen Heldenteam auch sein!

Zwar ist vom ursprünglichen Comiclook nichts mehr geblieben und alles bekam das typische Pixar Design, doch tut das dem Filmvergnügen keinen Abbruch. Von rasanten Kamerafahrten, toller Action und großen Gefühlen bekommen jung und alt das geboten, was sie schon immer von den Walt Disney Filmen gewöhnt sind: beste Unterhaltung!

Statt hunderter Musicalliedchen und großen Liebesschwüren kommt Baymax überraschend frisch und unterhaltsam daher, was nicht nur für kleine Mädchen, sondern auch große Jungs geeignet ist.

Das Werk ist eine rundum gelungene, kurzweilige und äußerst unterhaltsame Achterbahnfahrt, die man sich gerne immer wieder von Neuem ansehen kann, weshalb dieser Film mit Abstand das beste Animationswerk ist, das in den letzten Jahren zwischen unzähligen Fortsetzungen und halbherzigen CGI-Machwerken auf die große Leinwand gezaubert wurde. Danke, dass ich das sehen durfte! Darauf einen Fistbump!

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Bildrechte: Walt Disney Studios

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