Für die Brüder Zach (Nick Robinson) und Gray (Ty Simpkins) könnten die Weihnachtsferien nicht aufregender beginnen: Sie befinden sich auf dem Weg nach „Jurassic World“, einem Luxus-Resort auf einer Insel vor Costa Rica, das 22 Jahre nach den Ereignissen in Jurassic Park Besucher aus aller Welt lockt, um Dinosaurier von nahem zu erleben.
Dort reiten Kinder auf Mini-Triceratopsen und Familien schauen dem riesigen Wasserdinosaurier Mosasaurus beim Verspeisen eines Haies zu. Der Genetiker Dr. Henry Wu (Bradley Darryl Wong) kreiert die Dinosaurier und arbeitet im Auftrag des milliardenschweren Stifters Simon Masrani (Irrfan Khan). Doch weil Riesenechsen zwar anfangs aufregend sind, das Publikum aber irgendwann alle von ihnen kennt, wurde Wu dazu gedrängt, ein Raubtier zu züchten, das es in der Natur nie gab: den Indominus Rex.
Die riesige Kreatur soll die größte Attraktion von „Jurassic World“ werden – und wird zur größten Bedrohung, als sie ausbricht. In dem entstehenden Chaos gelingt vielen Dinosauriern die Flucht aus ihrem Gehege, so dass alle Besucher potentielles Reptilienfutter werden. In Lebensgefahr schweben nun auch Zach und Gray. Deren Tante Claire (Bryce Dallas Howard), Chefin des Erlebnisparks, begibt sich auf eine abenteuerliche Suche nach ihren Neffen und wird dabei von Owen (Chris Pratt) unterstützt, einem Militärexperten, der eine Gruppe Velociraptoren gezähmt hat.
Jurassic World holt zum vierten Mal die beliebten Urzeitriesen auf die Kinoleinwand und hat schon am ersten Kinowochenende alle Erwartungen übertroffen. Weltweit spielte der Dino-Blockbuster in wenigen Tagen 511,8 Millionen Dollar ein und legt damit den finanziell erfolgreichsten Filmstart der Geschichte hin. Der vierte Film der Jurassic-Reihe ist gleichzeitig auch der teuerste: Mit knapp 150 Millionen Dollar kostet Jurassic World unter der Regie von Colin Trevorrow mehr als die ersten beiden Filme der Reihe zusammen.
Die Handlung setzt 22 Jahre nach Jurassic Park ein, an dessen Ausmaß sich die jetzigen Parkmitarbeiter nur ungern zurückerinnern. Mittlerweile ist der Erlebnispark ein beliebtes und erfolgreiches Ausflugsziel geworden, das einem Disneyland gleicht. Um das anspruchsvolle Publikum bei Laune zu halten, entwickeln Forscher durch Kreuzungen immer größere und gefährlichere Wesen. Doch nun stoßen Sie mit ihren Experimenten an ihre Grenzen. Denn die Gensaurier können denken, fühlen und sind intelligenter und blutdürstiger als vorerst angenommen.
Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung der Hauptpersonen steigt die Story ziemlich schnell in die Actionszenen ein. Nach Ausbruch des tödlichen Indominus Rex, dauert es nicht lang, bis die ersten Menschen ihr Leben zwischen seinen fletschenden Zähnen lassen müssen. Hier setzt man zwar mindestens einmal zu viel auf altbekannte Einstellungen, wie dem Aufblinzeln des Dinosauerierauges zwischen dunklem Geäst, dennoch hat man als Zuschauer kaum Verschnaufpausen und ist bis zum Schluss durch Verfolgungsjagden und gefährliche Beinahe-Begegnungen mit den Monstern gut unterhalten.
Mit dem Jahr 1993 hätte sich Steven Spielberg wohl keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um den Kinozuschauer Jurassic Park auf die Kinoleinwand zu zaubern und den Zuschauern ganz neuartige Bilder zu präsentieren. In der heutigen Zeit ist das Auge bezüglich Special Effects allerdings verwöhnt und kritisch. So kann man die 3D-Effekte in Jurassic Wolrd allenfalls als okay bezeichnen. In Erinnerung bleiben hauptsächlich Blutspritzer und umherwirbelnde Grashalme, während aufgeschreckte Dinos über die Felder sprinten. Auch die Flugsaurier, die nach umherrennenden Menschen schnappen, legen eine gute Figur hin. Doch vor allem in den Kampfszenen hätte die Visual Effects-Abteilung eindeutig mehr rausholen können.
Dafür bietet der Drehort Hawaii eine unvergleichbar schöne Kulisse für die Außenszenen des Parks. Mit sehr viel Fantasie und aufwendiger Kulisse wurden viele Details gestaltet, die den Park auch vom Kinosessel aus zu einem tollen Erlebnis machen: Spektakuläre Fütterungen von urigen Meeresdinos, ein Vogelhaus mit hungrigen Bewohnern und eine Tour durch das Gelände mit einem kleinen Glasautos sind nur einige von vielen kreativen Umsetzungen.
Regisseur Colin Trevorrow schließt mit Jurassic World direkt an den ersten Teil von 1993 an und baut nebenbei einige geschickte und lustige Anspielungen auf den Vorgängerfilm ein. Die beiden Fortsetzungen aus 1997 und 2001 bleiben allerdings unerwähnt.
Die Hauptrolle übernimmt Guardians of the Galaxy-Star Chris Pratt, der einen ehemaligen Navy-Soldaten spielt, der sich nun auf das Training von Raptoren spezialisiert hat. Ganz im Gegensatz zur verkorksten Parkleiterin Claire, gespielt von Bryce Dallas Howard (The Help), die zwischen all den Pflichten und Terminen vergisst, dass ihre beiden Neffen zum Besuch sind. Ob hochnäsig stöckelnd oder um ihre Leben rennend – die High Heels bleiben bis zum Schluss an ihren Füßen. Und während der kleine Bruder außer sich vor Freude ist und durch Dinosauerierwissen punktet, gafft der größere eigentlich nur Mädels hinterher.
Die Figurenkonstellation ist leider viel zu klischeehaft geraten. Schnell wird auch klar, welchen Personen der Garaus gemacht wird – entweder den Dicken, Hohlen oder Arroganten – und welche zum Schluss überleben. Die einfühlsamen Pfleger, die in den Dinosauriern Lebewesen anstatt nur Attraktionen aus dem Genlabor sehen, bleiben selbstverständlich verschont. Die etwas holprige Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptdarstellern sorgt trotz ihrer Überspitzung aber dennoch für einige Lacher.
Da das Ende des Films in einer Massenkarambolage verschiedenster Dinos mündet, bleibt die Aussage des Films etwas fragwürdig, da man den Eindruck bekommt, verpfuschte Genexperimente nur mit noch verpfuschteren Genexperimenten bekämpfen zu können. Aber Colin Trevorrow setzt auch hier wieder auf seinen Fokus im Film: Geballte Action. Er nahm die Herausforderung an und schuf mit Jurassic World eine würdige Fortsetzung der Dinosaurier-Saga, wenn auch oft Überraschungsmomente fehlen und die Figuren überdramatisiert agieren. Obwohl das Original nicht zu toppen ist, liefert er aber dennoch einen optisch überzeugenden und unterhaltsamen Film, bei dem Liebhaber der Vorgänger ebenso wie Neulinge auf ihre Kosten kommen.
UPDATE: Jurassic World – Bonusmaterial (Michael Diederich)
Jurassic World ist der vierte Teil der Jurassic Parc-Reihe und erschien am 11. Juni 2015 in den deutschen Kinos. Mit Produktionskosten von 150 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von 1,6 Millionen US-Dollar ist der Film der finanziell erfolgreichste der Reihe und zudem der dritterfolgreichste Film aller Zeiten. Außerdem bildet Jurassic World den Start einer neuen Trilogie, die demnach 2018 weitergehen soll.
Inhaltlich zeigte der über zwei Stunden lange Blockbuster wenig Neues, aber das konnte auch nicht erwartet werden, bei einer derart teuren und spektakulären Produktion. Für mich war es interessant das Bonusmaterial anzusehen, um hinter die Kulissen zu sehen und, ob sich das gelohnt hat, werde ich jetzt erzählen.Die DVD hat fünf Kapitel mit einer Gesamtlänge von ungefähr 40 Minuten. In „Classic Jurassic“ wird die Bedeutung des ersten Jurassic Park Films in Anbetracht zum vierten Teil erwähnt. Der komplette Cast erzählt, wie er den ersten Film erlebt hat. Außerdem geht es um die Erstellung von den Dinosauriern.
Mit dem neuen Film beginnt die nächste Generation, um den Film besser darzustellen werden einige Mitarbeiter der alten Filme hinzugezogen.
In dem Kapitel „Die Experten“ werden die wissenschaftlichen Bezüge von Jurassic World erzählt. Für den Film wurden Wissenschaftler engagiert, die biologische Aspekte realistisch darstellen.
Des Weiteren erfährt der Zuschauer in „Requisiten“ und „Bau der Gyrosphere“ auf wie viele Details bei Jurassic World geachtet werden musste. Beispielsweise wurden durch die vielen Sponsoren extra für den Dinosaurier Park alle Requisiten erstellt und Hasbro erstellte eine eigene Dinosaurier Serie.
In „Klänge und die Raserei“ wird gezeigt wie die Töne für die einzelnen Actionszenen erstellt wurden. Dafür nahmen die Crewmitglieder Geräusche von unterschiedlichen Tieren auf.
Das Bonusmaterial ist teilweise überflüssig und teilweise interessant gemacht. Beispielsweise ist das Kapitel „Klänge und Raserei“ sehr eindrucksvoll, da das furchteinflößende Geräusch eines Raptoren von einem Delphin kommt, was nicht unbedingt so erwartet werden kann. Positiv anzusehen ist auch, dass die Nostalgie auf der DVD gut zum Vorschein kommt. Die Bedeutung des ersten Jurassic Park Films und die Wichtigkeit für die Darsteller in einer Fortsetzung des Dinosaurier Films mitzuspielen wird lustig und faszinierend umschrieben.
Wer daran interessiert ist, wie ein Film entsteht und wie spezielle Actionszenen gedreht werden, kann das Bonusmaterial sehen, doch insgesamt ist es nicht überragend, da wenig Neues und Spektakuläres unterm Strich erzählt wird.