Asterix & Obelix gegen Caesar (1999) | Filmkritik

Asterix & Obelix gegen Caesar

Die wohl beliebteste europäische Comic-Figur ist der Gallier Asterix, dessen Dorf dank eines Zaubertranks Julius Caesars Römern erfolgreich Widerstand leistet. Kaum eine andere Reihe verbindet verschiedenste Kulturen und Bräuche auf so amüsante Weise wie die von René Goscinny und Albert Uderzo erschaffenen Comics. Auch die Zeichentrickfilme, zumindest die älteren, konnten den Wortwitz der Comics erfolgreich in bewegte Bilder fassen.

Als die erste Realadaption des Asterix-Universums damals angekündigt wurde, war ich zunächst sehr skeptisch. Wie die Vergangenheit schon oft genug gezeigt hat, haben es Realverfilmungen von beliebten Comics oder Zeichentrickserien oft nicht leicht, gilt es doch den Charme der Vorlage möglichst originalgetreu in die reale Welt zu übertragen.

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Asterix & Obelix gegen Caesar hat mich dann aber doch positiv überrascht. Sicherlich hat der Film seine Mankos: So passiert es leider nur selten, dass die Abenteuerkomödie den Wortwitz und die humorige Raffinesse der Comichefte erfasst. Trotzdem bietet der Film eine gute Portion gelungener Gags, auch wenn die Gradwanderung hin zum Klamauk gering ist. Hier muss man aber einfach auch anmerken, dass eine perfekte filmische Umsetzung des Asterix-Humors so gut wie unmöglich ist.

Was mich vielmehr überzeugt hat, ist die Ausstattung und die Detailverliebtheit, mit der Regisseur Claude Zidi ans Werk gegangen ist. Das Dorf, die Kostüme, die Landschaft – all diese Sachen sorgen für eine „gallisch gute“ Atmosphäre. Dazu bei trägt vor allem auch der wirklich grandiose Soundtrack von Jean-Jacques Goldman und Roland Romanelli, der einem anschließend nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen will.

Die Schauspieler können ebenfalls überzeugen. Ich hatte meine Zweifel, ob Gérard Depardieu einen guten Obelix abgeben würde, weil sie sich von Statur und Aussehen her stark unterscheiden (zumindest zur Zeit der Produktion). Im Endeffekt hat er mir jedoch sehr gut gefallen, genau wie Christian Clavier, den ich in seiner Rolle als Asterix fast nicht wiedererkannt habe. Der großartige Gottfried John passt optisch perfekt zu Julius Cäsar, Oscarpreisträger Roberto Benigni gibt als Destructivus einen manchmal etwas nervtötenden, aber durchaus amüsanten Schurken ab und auch der restliche Cast, u.a. Claude Piéplu als Druide Miraculix und Pierre Palmade als Barde Troubadix, überzeugt.

Fazit: Dank der Liebe zum Detail, der tollen Ausstattung, einem großartigen Soundtrack und der aus den Comics nett zusammen geschusterten Story wird Asterix & Obelix gegen Caesar zum Spaß für jung und alt – auch wenn der Humor nicht immer treffsicher ist. Anders als in den beiden schwachen Realfilm-Fortsetzungen von 2002 und 2008 stehen hier nämlich die beiden Gallier im Vordergrund.

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