Animationsfilme stehen hoch im Kurs der Zuschauer und längst haben Disney und Pixar nicht mehr die alleinige Herrschaft auf dem Olymp knuddeliger Leinwandhelden für sich gepachtet.
DreamWorks, die Ideenschmiede, die für die Shrek-Reihe, Große Haie, kleine Fische, Madagaskar 1-3 und die Kung Fu Panda-Filme verantwortlich ist, schickte 2010 einen weiteren Hit ins Rennen um die Gunst bei großen und kleinen Filmfans. Die rührende Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem Drachen sorgte nicht nur für reichlich Kurzweil, sondern war besonders dank seiner liebevollen Animationen und der unglaublichen Detailverliebtheit ein Augenschmaus in 2-und 3D.
Kein Wunder also, dass nach einer ebenfalls erfolgreichen TV-Serie nun der obligatorische zweite Teil des Drachenabenteuers ins heimische Wohnzimmerkino flattert. Doch war die Fortsetzung der Kinderbuchverfilmung von Autorin Cressida Cowell wirklich notwendig? Und gibt es überhaupt noch etwas zu erzählen, nachdem die Bewohner von Berk in Eintracht und Harmonie mit ihren Drachen leben?
Fünf Jahre sind vergangen seit Hicks (Daniel Axt) auf den Nachtschatten „Ohnezahn“ traf und den besten Freund fand, den sich ein Junge wünschen kann. Doch vieles hat sich seitdem verändert. Während in jedem Haushalt ein Drache stellvertretend für Hund und Katze für eine heimische Atmosphäre sorgt und Schafe beim hiesigen Drachenrennen als Ballersatz herhalten müssen, bahnen sich neue Probleme im idyllischen Berk an.
Häuptling Haudrauf (Dominic Raacke) wünscht sich nichts sehnlicher, als seinen Sprössling endlich zum Nachfolger zu ernennen. Doch Hicks hat besseres zu tun und durchstreift auf dem Rücken seines Drachen die Umgebung, auf der Suche nach neuen Orten, neuen Drachen und neuen Abenteuern. Diese findet er prompt in Form von Drachenhäschern, die im Auftrag von Drago Blutfaust alle feurigen Schuppentiere einfangen, um eine gewaltige Armee aufzustellen.
Blutfaust, ein gefährlicher Widersacher von Haudrauf, hat nämlich furchtbare Pläne, um den Drachen ein für alle Mal Herr zu werden. An eine friedliche Koexistenz, wie Hicks sie vertritt, glaubt der düstere Schurke nämlich nicht.
Trotzdem lässt sich der Häuptlingssohn nicht davon abhalten, sich Drago zu stellen, um ihn von seinen Absichten abzubringen. Doch nicht jeder zeigt Einsicht, wie es einst Häuptling Haudrauf tat. Und so steht ein neues Abenteuer bevor, in dem es einmal mehr um den Schutz dieser edlen und gütigen Fantasiefiguren geht, die in anderen Märchen längst nicht so gut wegkommen.
Getreu der altbekannten Formel von Hollywood-Fortsetzungen: höher, weiter, schneller, wird ein wahres Effektgewitter vor unseren Augen gezündet, die gar nicht so recht wissen, wo sie zuerst hinsehen sollen.
Wenn gigantische Alphadrachen gegeneinander kämpfen, riesige Eismassen über die Menschen hereinbrechen und Tausende von Drachen durch die Lüfte segeln, bleibt einem nur das Staunen! Regisseur Dean DeBlois bleibt seinen Figuren treu und spinnt die Geschichte sinnvoll weiter mit einem erwachseneren Protagonisten, der trotzdem noch kindlich geblieben ist. Doch mit einer düsteren Ausrichtung der Geschichte und verbitterten Gefechten in schwindeligen Höhen richtet sich Drachen zähmen leicht gemacht 2 an ein deutlich reiferes Publikum und könnte die kleinen Zuschauer leicht überfordern und sogar verängstigen.
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Nicht selten geht es mit grimmiger Miene und gezücktem Säbel ans Eingemachte, wenn sich Gut und Böse bis zum bitteren Ende duellieren. Da bleibt nur wenig Raum für kindliche Freude und ungetrübtem Frohsinn.
Wer sich jedoch auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten freut und von den unzähligen Drachen nicht genug bekommen kann, dem ist dieser Film wärmstens zu empfehlen.
Mit einem unerschöpflichen Maß an Fantasie und Bildgewalt werden hier die Fäden weitergesponnen, die der erfolgreiche Vorgänger einst knüpfte. Vom Verbleib von Hicks verschollener Mutter bis hin zum gewaltigen Alphadrachen wird hier jedes letzte Rätsel gelöst. Ob man da noch Stoff für einen kommenden dritten Teil hat, bleibt abzuwarten.
Wer kann, der schaut sich den Film lieber im englischen Original an, da der Cast dort durch Stars wie: Gerard Butler, Djimon Hounsou und Cate Blanchett glänzt, während die deutsche Synchro zumindest stellenweise nicht den rechten Ton trifft und durch den aufgesetzten hamburger Dialekt teils seltsam und befremdlich wirkt.
Unterm Strich bleibt Drachen zähmen leicht gemacht 2 (Originaltitel: How to Train Your Dragon 2) jedoch einer der besten Animationsfilme des Jahres, der in keiner guten DVD und Blu-ray Sammlung fehlen sollte!
Regie: Dean DeBlois
Drehbuch: Dean DeBlois, Cressida Cowell
Musik: John Powell
Darsteller: Jay Baruchel, Cate Blanchett, Gerard Butler, Craig Ferguson, America Ferrera, Jonah Hill, Christopher Mintz-Plasse, T.J. Miller, Kristen Wiig, Djimon Hounsou, Kit Harington
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Bildrechte: 20th Century Fox