Guardians of the Galaxy (2014) | Filmkritik

Guardians of the Galaxy

Wir schreiben derzeit das große Jahrzehnt der Comicverfilmungen und ein Ende dieser Ära scheint noch immer nicht in Sicht zu liegen.

Bühne frei für die Wächter der Galaxy

Während wir strahlende Helden wie Iron Man, Superman und Captain America feiern, lernen wir auch düstere Anti-Helden à la Watchmen kennen. Was alle diese Werke verbindet, ist ihr finanzieller Erfolg.

© Disney

Aber wie lassen sich die etwas unbekannteren Guardians of the Galaxy einordnen? Sind sie Weltenretter oder mürrische Beobachter des Untergangs? Um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: Sie sind ein bunter Haufen Verlierer, der sympathischer kaum sein könnte!

James Gunn lenkt die Helden-Truppe

Angeführt werden sie von Regisseur James Gunn, der in der Vergangenheit mit seinem Werk Super – Shut Up, Crime! schon etwas Heldenluft schnuppern konnte. Guardians of the Galaxy spielt jedoch auf einem ganz anderen Niveau (Budget $ 170 Mio.) und das Marvel-Universum ist mittlerweile eine komplexe und tiefe Welt geworden, bei der nur noch wirkliche Fans den Überblick behalten.

Bei Marvel ist es jedoch kein Wunder, dass ein etwas unbeschriebenes Blatt solch eine Hausnummer stemmt, da Filmproduzent Kevin Feige gerne auf frisches Blut setzt oder einfach an dieser Ecke den ein oder anderen Dollar sparen möchte.

Die Guardians of the Galaxy retten das Universum

Können die Wächter der Galaxie mit den restlichen Helden der Marvel Studios mithalten oder gehen sie sang und klanglos unter gegen die namhaften Mitstreiter?

Mittelpunkt der Geschichte ist der von der Erde entführte Peter Quill, welcher sich selbst den Namen Star-Lord verpasst hat. Nachdem im Jahr 1988 seine Mutter an den Folgen einer Krebserkrankung verstirbt, rennt Peter davon und wird kurzerhand von einem Raumschiff entführt. 26 Jahre vergehen und Peter verdient sich mittlerweile sein Geld als erfolgreicher Ravager – ein Weltraumpirat und Schmuggler der Bande des Außerirdischen Yondu Udonta.

© Disney


Während eines erneut halsbrecherischen Auftrags kommt Peter ungewollt in Kontakt mit einem sehr begehrten Relikt, welches der Vagabund ohne große Überlegung stiehlt. Es dauert nicht lange bis Peter merkt, dass er sich mit dieser Tat zahlreiche Feinde geschaffen hat. Unter ihnen auch der Schurke Ronan, der für den Weltenzerstörer Thanos arbeitet, denn das unscheinbare Artefakt ist eine mächtige Waffe und Thanos möchte diese nur zu gerne in seinem Besitz wissen, um die Galaxie seiner Herrschaft zu unterwerfen.

Auf seiner Flucht begegnet Peter dem waffenschwingenden Waschbären Rocket Racoon, dem halbwegs intelligenten Baummenschen Groot, der ebenso rätselhaften wie tödlichen Gamora und dem raffinierten Drax, dem Zerstörer, der nach Rache für seine Familie sinnt. Durch die Jagd nach dem Artefakt und anderen Begehrlichkeiten angespornt wollte dieser ungleiche Haufen Peter ans Leder doch nachdem die anfänglichen Mord- und Raubversuche sowie Streitereien vergessen sind, macht sich dieses ungleiche Team gemeinsam auf, um die gesamte Galaxie zu retten. Denn das Artefakt ist mittlerweile in den Händen der Bösen und irgendjemand muss den Job ja erledigen!

Ungleiche Truppe mit liebenswerten Charakteren

Wie bereits erwähnt machen die Figuren einen großen Teil des Charms aus. Allen voran dominieren Peter Quill/Star Lord (Chris Pratt), Groot (Stimme: Vin Diesel) und Rocket Raccoon (Stimme: Bradley Cooper) zahlreiche Szenen. Der Rest der Truppe, Gamora (Zoë Saldaña) und Drax, der Zerstörer (Dave Batista), agieren etwas passiver aber haben ebenso ihre unterhaltsamen Momente. Insgesamt sind es natürlich die immer wiederkehrenden Wortgefechte der ungleichen Truppe und die amüsanten Diskussionen, welche die Figuren so liebenswert machen.

© Disney


Doch es ist nicht nur den ungewöhnlichen Helden zu verdanken, dass Guardians of the Galaxy so sehr punktet. In bester Marvel-Manier gibt es auch ein Feuerwerk an Action und grandiosen visuellen Effekten. Die Tatsache, dass alleine zwei der Protagonisten vollständig animiert sind, ist hier nur ein kleiner Bruchteil, denn Menschen sieht man in diesem Werk generell kaum. Stattdessen begegnet uns ein Universum an kunterbunten und düsteren Aliens.

Ein musikalischer Weltraum-Ausflug

Sobald dann die Post abgeht, beispielsweise bei einem Gefängnisausbruch oder der Rettung eines Planeten, sieht man, dass hier ein Großteil der Produktionskosten für die visuellen Effekte aufgebraucht wurde. Natürlich lässt es sich der Film auch nicht nehmen in 3D zu erscheinen und auch wenn er kein Avatar – Aufbruch nach Pandora ist, wird die Technik mehr als akzeptabel eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist hier eine Szene, in welcher Groot Licht in die Dunkelheit bringt.

Abgerundet wird all dies von einem mehr als außergewöhnlichen Soundtrack, der mittels des Walkmans von Peter Quill abgespielt wird. Enthalten auf dessen Awesome Mix Vol. 1 sind 1970er/80er Titel wie Hooked on a Feeling, Spirit In The Sky, Escape (The Pina Colada Song) und viele mehr.

Auch wenn die Guardians of the Galaxy nicht dem klassischen Heldenbild entsprechen, spielen sie doch auf Anhieb sehr weit oben mit und machen den restlichen Marvel-Helden große Konkurrenz. James Gunn realisierte hier einen der bislang unterhaltsamsten Superheldenfilme, welcher mit einer Mischung aus Humor, Emotionen und Action für einen grandiosen Popcorn-Abend sorgt.

Handlung:

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