The Hooligan Factory (2014) | Filmkritik

Danny (Jason Maza) will unbedingt eine berühmt-berüchtigte Legende werden, so wie sein Vater (Ronnie Fox), der mittlerweile durch seine ausschweifenden Taten im Gefängnis gelandet ist. Doch ohne Job und ohne Wohnung gelingt dieses Vorhaben leider überhaupt nicht.

Als der legendenumwobene Hooligan im roten Trainingsanzug, Dex (Nick Nevern), nach vielen Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, sieht Danny seine Chance gekommen, um bei den großen Jungen mitzuspielen. Bereits nach kurzer Zeit scheint die Chemie zwischen den beiden Schlägertypen zu stimmen und Danny wird Teil der einst gefürchteten The Hooligan Factory.

Doch Dex wird von seiner Vergangenheit verfolgt und sinnt nach Rache an seinem Rivalen: Seidenkimonoträger The Baron (Keith-Lee Castle). Um dieses Ziel zu erreichen muss er seine alte Hooligan-Gang abermals an die Spitze führen und bei diesem Unterfangen hilft Neuling Danny gewaltig mit. Mit Faustkraft und blauen Augen kämpfen sie sich Stück für Stück zurück.

Bis zum finalen Gefecht…

Denkt man an Spoof-Filme, also Parodien von Blockbustern oder anderen Werken, kommen einem wohl zweifelsohne Jason Friedberg und Aaron Seltzer in den Sinn. Dieses Regie-Duo bereicherte uns in der Vergangenheit bereits mit Werken wie Meine Frau, die Spartaner und ich, Beilight – Bis(s) zum Abendbrot und zuletzt Die Pute von Panem – The Starving Games. Dabei nehmen sie sich einfach ein beliebtes Franchise oder ein Genre und ziehen dieses komplett durch den Kakao…meist auf mehr als unlustige Art und Weise.

Das britische Werk The Hooligan Factory von und mit Regisseur Nick Nevern bestreitet einen ähnlichen Weg, macht jedoch deutlich weniger Fehler als die genannten Werke aus Hollywood. Da England bekanntermaßen dem Fußball verschrieben ist, lässt sich das Thema des Films schnell erahnen: Hooligans!

Die aggressiven Fans waren bereits Mittelpunkt in ernsten Werken wie The Firm – 3. Halbzeit, The Football Factory, Footsoldier und natürlich Hooligans. Wenig verwunderlich erkennt man viele Parallelen und Anspielungen auf eben diese Filme.

Doch was hat The Hooligan Factory nun seinen anderen Genrevertretern voraus? Die Antwort ist relativ leicht: Er ist nicht allzu überspitzt und hat den Ansatz einer halbwegs sinnvollen Geschichte!

Wir begleiten den jungen Danny, der seinem Vater nacheifert und in dem Brutalo Dex so etwas wie eine Vaterfigur entdeckt. Dabei ist es auch dem Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller zu verdanken, dass der Film eine unterhaltsame Geschichte vermittelt.

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Nick Nevern hat, wie bereits erwähnt, nicht nur den Regiestuhl besetzt, sondern trat auch als Schauspieler in Erscheinung. Seine Figur des Dex entwickelt sich zügig vom eiskalten Schläger hin zum Publikumsliebling. Die angedeutete Vater-Sohn-Beziehung zur Figur Danny, die durchweg ansprechend von Jason Maza dargestellt wird, trägt ihren Teil dazu bei.

Nebenfiguren wie Bullet (Tom Burke), Midnight (Ray Fearon), Old Bill (Steven O’Donnell), Trumpet (Morgan Watkins) und Weasel (Josef Altin) sind nicht wirklich entscheidend für die Handlung, aber allemal für den ein oder anderen Lacher gut.

Und als wäre dies nicht schon genug, gibt es einen kleinen Schmankerl für alle Freunde des Hooligan-Films. So haben gleich mehrere Schauspieler aus den bekannten Werken kurze Camoe-Auftritte. Unter anderem treten Leo Gregory (Cass – Legend of a Hooligan), Danny Dyer (The Football Factory), Tamer Hassan (Footsoldier 2) und Craig Fairbrass (Footsoldier) in dem Film auf.

Eine Auffälligkeit muss man fairerweise noch erwähnen: The Hooligan Factory parodiert zwar konsequent seine Vorbilder, doch der Fußball wird dabei vollkommen außer Acht gelassen. Ein Besuch im Stadion oder überhaupt ein Fußballspiel haben keinen Platz in dem Film gefunden.

Alles in allem ist The Hooligan Factory mit Sicherheit kein Meisterwerk, vielleicht nicht einmal ein wirklich sehenswerter Film, doch im Vergleich zu seiner Genre-Konkurrenz hebt er sich ohne großen Aufwand von der Masse ab und unterhält 90 Minuten lang auf einem soliden Niveau.

Regie: Nick Nevern
Drehbuch: Michael Lindley, Nick Nevern
Musik: Tom Linden
Darsteller: Jason Maza, Nick Nevern, Tom Burke, Ray Fearon, Steven O’Donnell, Morgan Watkins, Josef Altin, Leo Gregory, Keith-Lee Castle

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