Hans Kloss – Spion zwischen den Fronten (2012) | Filmkritik

Hans Kloss - Spion zwischen den Fronten

Königsberg, 1945: Der polnische Agent Hans Kloss, Codename J-23, ist einem der größten Geheimnisse des Dritten Reiches auf der Spur. Er verfolgt die Nazis, die das berüchtigte Bernsteinzimmer gestohlen haben.

Während die letzten Tage des Krieges verstreichen, beginnt ein erbitterter Kampf um den prächtigen Schatz, denn zahlreiche hochrangige Nazi-Funktionäre wollen sich noch einmal die Taschen voll machen.

Auch Hans‘ alter Rivale, SS-Sturmbannführer Hermann Brunner, mischt sich in das Geschehen ein. Ein tödliches Duell beginnt, dass die Jahre überdauern soll…

Spanien, 1975: Das Bernsteinzimmer ist immer noch in den Köpfen vieler Menschen. Viele sehen nun die perfekte Möglichkeit, um in den Besitz des Schatzes zu kommen. Ein alter Kampf entflammt erneut!

In Polen ist er seit langer Zeit ein fester Begriff: Hans Kloss, der rote James Bond! Von 1967 bis 1968 liefen 17 Episoden der polnischen Fernsehserie. Im Mittelpunkt steht der Agent Stanisław Kolicki, der während des 2. Weltkriegs den Platz seines Doppelgängers Oberleutnant Hans Kloss in den Reihen der deutschen Abwehr einnimmt.

2012 feierte der Agent sein Comeback in Form eines Spielfilms mit dem Titel Hans Kloss – Spion zwischen den Fronten. In seiner polnischen Heimat war der Film ein Nummer-1-Kinohit. Doch funktioniert das Werk auch ohne Vorwissen über den Agenten?

Beginnen wir bei den Schauspielern. Da der Film in zwei Zeitebenen spielt, werden dem Zuschauer auch zwei Varianten von Hans Kloss präsentiert. Zum einen haben wir den jungen Agenten, der von Tomasz Kot dargestellt wird und ebenso den gealterten Spion, der von Stanislaw Mikulski verkörpert wird. Natürlich ist die junge Version etwas charmanter und agiler, aber auch der in die Jahre gekommene Hans Kloss ist eiskalt und listig. Schauspielerisch leisten beide einen soliden Job.

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Ebenso grundsolide sind Emil Karewicz als Hermann Brunner, Anna Szarek als Ingrid, Jerzy Bonczak als Erich Koch. Einzig Marta Zmuda Trzebiatowska in der Rolle der Elsa wirkt als hätte sie sich bei der Vorbereitung auf ihre Rolle an zu vielen Telenovelas orientiert.

Einen großen Pluspunkt gibt es für das Szenenbild und die Kostüme. Diese wirken durch die Reihe authentisch und detailgetreu. Die Geschichte hingegen macht einige Fehler. Woran es genau liegt, ist schwer festzumachen, aber die zahlreichen Charaktere, die Zeitsprünge und der gesamte Spionagehintergrund sorgen für mehr Verwirrung als Spannung.

Zahlreiche Personen jagen einen Schatz und dabei kann der Zuschauer schnell den Überblick verlieren. Auch das Genre des Films scheint sich nicht wirklich festlegen zu wollen. Wir haben Drama, Action und natürlich Züge eines Kriegsfilms. Doch besonders zum Ende hin nimmt das Werk immer stärker die Form eines Abenteuerfilmes an, in dem ein geheimnisvoller Schatz gesucht wird.

Alles in allem ist Hans Kloss – Spion zwischen den Fronten für Fans der Reihe definitiv ein gelungenes Comeback, die restlichen Zuschauer werden wohl das ein oder andere Problem mit der Figur haben. Kurzweiliger Spaß ist allerdings gegeben und die Jagd nach dem verschollenen Bernsteinzimmer weckt in dem ein oder anderen sicherlich auch den neugierigen Schatzsucher.

Regie: Patryk Vega
Drehbuch: Wladyslaw Pasikowski, Przemyslaw Wos
Musik: Lukasz Targosz
Darsteller: Tomasz Kot, Marta Zmuda Trzebiatowska, Piotr Adamczyk, Stanislaw Mikulski, Emil Karewicz

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