Orcs – Sie kommen, um uns alle zu töten (2011) | Filmkritik

Orcs - Sie kommen, um uns alle zu töten

Wir haben sie in Herr der Ringe gesehen und in World of Warcraft bekämpft, aber nun kommen sie, um uns zu töten!

Groß prangen diese Worte auf dem Klappentext der Blu-ray und machen zumindest Lust, sich diesen Streifen filmischer Kunst von Regisseur James MacPherson anzusehen.

Immerhin sind ja Orcs, jene grünhäutigen Schlächter, tatsächlich seit Peter Jacksons Fantasy-Epos zu einem wahren Kassenschlager geworden. Diesmal hat man es aber weniger mit Fantasy, als mit gutem alten Splatter-Horror zu tun.

Die Geschichte beginnt im Balance Rock Nationalpark irgendwo in Amerika. In einem Steinbruch werden die bösen Kreaturen bei illegalen Bergbauarbeiten aufgeschreckt. Jahre später streifen die Schwarzpelze nun mordend und plündernd durch den Nationalpark.

Park Ranger Cal (Adam Johnson) findet seinen Job bis dahin äußerst ereignislos und hat nun auch den Anfänger Crawford (Brad Johnson III.) am Hals, der noch an die Ideale der Park Ranger glaubt. Während sie die anfänglichen Verwüstungen und Sachbeschädigungen im Park noch für die Tat von Grizzlybären oder angetrunkenen Jugendlichen halten, wird jedoch der wahre Täter schnell klar!

Schwarze Pfeile ragen aus toten Körpern, aufgespießte Köpfe sind im Wald platziert- so etwas machen nur Orks. Und diese rennen scheppernd und jaulend durch die üppigen Wälder und meucheln alles, was sich ihnen in den Weg stellt.

Als die Park Ranger an Flucht denken, wird die einzige Straße nach draußen von den wütenden Orcs verbarrikadiert. Nun bleibt es an den beiden letzten Ordnungshütern, den Park und seine Besucher vor der drohenden Invasion zu bewahren! Doch zum Glück steht ihnen bald tatkräftige Hilfe in Form der hübschen Umweltaktivistin Tina (Jackie Nico) bei. Und die blonde Schönheit entpuppt sich schnell als ein wahrer Orc-Killer.

Klingt alles sehr behämmert und ist es auch. Anfangs mag der Film mit dümmlichen Dialogen und einer grauenhaften Kamera noch etwas zum Schmunzeln anregen, wird aber schnell langatmig und ereignislos. Auch mit den Horroreinlagen kommt weder Spannung, Grusel, noch Spaß auf. Schwerfällig und mühselig schlingert der Film von einem Tiefpunkt zum nächsten und stellt die Geduld des Zuschauers in qualvollen 77 Filmminuten auf die Probe.

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Dabei fragt man sich zuerst, wer diese beiden Helden gecastet hat, die ebenso einfach Schulkollegen eines Hobbyfilmers auf YouTube sein könnten. Protagonist Adam Johnson scheint sich in einer Szene auch einmal verplappert zu haben und so ziert ein unschöner Schnitt seinen Monolog. Auch die Co-Stars lassen deutlich zu wünschen übrig und sollten dringend zurück in die Schauspielschule.

Einzige Höhepunkte bilden die Kameraeinstellungen, die manche Szene 1 zu 1 von Peter Jacksons Ring-Trilogie kopiert haben. Von der Szene, wo sich die Ranger vor den Orcs verstecken, wie einst Frodo und die Hobbits vor den Nazghul, bis hin zum einsamen Orc, der mit einer Bombe auf die Rangerstation zusteuert, wie einst in der Schlacht von Helms Klamm. Um so schlimmer wird es dann, dass so manche Szene im Showdown glatt mehrfach verwendet wurde um Kosten zu sparen und den Film durch ein Copy und Paste- Verfahren in die Länge zu ziehen.

Unterm Strich bleibt eine Filmgurke übrig, die man sich höchstens unter Fremdschämen einmal ansieht und dann ganz tief im Blu-ray Regal vergräbt, auf dass sie niemals wieder in den Player findet. Immerhin kann man die Leerhülle ja dafür verwenden, um beschädigte Hüllen von guten Filmen zu ersetzen und das Label macht sich als Miniposter auch ganz hübsch an der Zimmerwand. Für mehr taugt Orcs leider nicht, aber ein Schelm, wer wirklich mehr erwartet hätte.

Regie: James MacPherson
Darsteller: Adam Johnson, Brad Johnson (III), Maclain Nelson, Jackie Nico, Clare Niederpruem, Kylee Thurman, Jeff Kirkham

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