Die Söhne des General Yang (2013) | Filmkritik

Die Söhne des General Yang

Spätestens seit Filmen wie Red Cliff, Three Kingdoms oder The Warlords sind epische Schlachten der Chinesischen Geschichte auch in deutschen Landen wieder äußerst beliebt. Der Kampf von wenigen, mutigen Kriegern gegen eine unbarmherzige Übermacht ist nicht nur der Stoff aus dem Helden gemacht sind, sondern verspricht auch immer einen kurzweiligen und spannenden Filmabend.

Ganz zu schweigen von den opulenten Kostümen und gnadenlos gut choreographierten Kämpfen! Ob sich Die Söhne des General Yang ebenfalls zu diesen Perlen des Asia-Kinos einreihen kann?

Wir schreiben das Jahr 986 nach Christus. Der hochdekorierte General Yang (Adam Cheng) steht in der Gunst des Chinesischen Kaisers ganz oben. Doch die Familie des Generals kommt in Schwierigkeiten, als der sechste Sohn Yanzhao (Wu Chun) in einem Kampfsportduell gegen den Sohn des rivalisierenden Lords Pan Renmei (Bryan Leung) antritt und diesen versehentlich tötet.

Doch bevor der Kaiser entscheiden kann, welche Strafe angemessen scheint, wird das Reich von der feindlichen Armee des Kitan-Klans angegriffen.

Im Schlachtgetümmel wittert Renmei seine Chance und überlässt General Yang den feindlichen Truppen. Doch die Rechnung geht nicht auf. Das Familienoberhaupt der Yang-Familie kann fliehen und verschanzt sich mit seinen übrigen Männern in einer verlassenen Festung.

Doch General Yang hat noch einen anderen Feind! Der General des Kitan-Klans Yelu Yuan (Bing Shao) möchte sich für den Tod seines Vaters rächen, den General Yang vor vielen Jahren in einer anderen Schlacht getötet hat.

Aber noch möchte Yelu Yuan nicht angreifen. Er wartet darauf, dass die sieben Söhne des General Yang ausgesendet werden, um ihren Vater wieder nach Hause zu bringen. Auf diese Weise können gleich alle Yang-Männer gemeinsam sterben!

So verworren wie die Zusammenfassung der Story ist, so unübersichtlich ist die Handlung des Filmes teilweise auch. Im Minutentakt tauchen neue Gesichter auf, die der Handlung mal mehr, mal weniger Bedeutung geben. Gut, dass die Söhne des General Yang praktisch von 1 bis 7 durchnummeriert werden und tatsächlich nur auf Nummern, statt Namen hören.

Die Söhne des General Yang – Jetzt bei amazon.de bestellen!

Zudem lässt sich Regisseur Ronny Yu (Fearless) zu wenig Zeit, um die sieben Söhne mit Persönlichkeit auszustatten. Fast wird man an die Zwerge von Tolkiens Der Hobbit erinnert, die anfangs auch nur schwer auseinander zu halten waren. Lediglich Sohn Nummer 6 bekommt eine kleine Liebesgeschichte mit Prinzessin Chai (Ady Ang) angedichtet, die jedoch im Verlauf der Handlung dem Krieg und der Schlacht weichen muss.

Ebenfalls bei den Dialogen bleibt Die Söhne des General Yang sehr sparsam. Außer den nötigsten Befehlen in der Schlacht hat sich selbst die Yang Familie nicht besonders viel zu sagen.

In vielen Einstellungen wirken auch die eingefügten Spezialeffekte künstlich und schlecht aufgesetzt. Von seltsamen Schäfchenwolken bis hin zu ungelenken Hintergrundeffekten wirkt alles nicht unbedingt homogen. Einzig die guten Kampfchoreographien wirken flüssig und äußerst unterhaltsam. Doch im Durchschnitt bleibt ein Film zurück, der zum größten Teil voller Längen und chaotischen Handlungslücken ist.

Im Vergleich zur Genrekonkurrenz kann das Schlachtenspektakel bis auf wenige kreative Kampfideen auf weiter Strecke nicht überzeugen. Aber vielleicht ist die Bildgewalt eines Red Cliff von Altmeister John Woo einfach zu großartig, als das sich ein anderer Film daran messen könnte.

Regie: Ronny Yu
Drehbuch: Edmond Wong, Liu Shijia, Ronny Yu
Musik: Kenji Kawai
Darsteller: Adam Cheng, Ekin Cheng, Vic Zhou, Wu Chun, Raymond Lam

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>