The Return of the First Avenger (2014) | Filmkritik

Viel Zeit ist vergangen seit der Schlacht von New York, in der die Avengers die Erde gegen Bösewicht Loki verteidigen mussten. Nach dem Kampf trennten sich vorerst die Wege der Helden. Steve Rogers (Chris Evans), alias Captain America, ging nach Washington um sich S.H.I.E.L.D. anzuschließen und zusammen mit Natasha Romanoff (Scarlett Johansson), alias Black Widow, an weiteren Geheimoperationen zu arbeiten.

Als bei einer dieser Operationen ein Agent in Bedrängnis gerät, muss Captain America erkennen, dass nicht alle Absichten seines neuen Arbeitgebers gut sind. Den Kopf voll mit Fragen wendet er sich an S.H.I.E.L.D. Director Nick Fury (Samuel L. Jackson). Dieser gibt ihm aber zu verstehen, dass es bei S.H.I.E.L.D. viele Geheimnisse gibt, von denen nur wenige wissen. Und wer zu viele Fragen stellt, begibt sich unweigerlich in Lebensgefahr.

Kurz darauf bestätigt Nick Fury unfreiwillig selbst seine Aussage, als er Opfer eines Anschlags wird. Schwer verletzt sucht er Steve Rogers in dessen Wohnung auf und eröffnet ihm, dass S.H.I.E.L.D. schon längst unterwandert ist. Niemandem kann man mehr trauen.

Zusammen mit Agent Romanoff beginnt Rogers nachzuforschen und versucht herauszufinden wer Freund und wer Feind ist. Je mehr sie jedoch erfahren, desto weiter gelangen sie in ein riesiges Netz aus Intrigen, aus dem es selbst für die Spinne und den Supersoldaten schwer wird wieder lebend herauszukommen.

Neben den Feinden aus den eigenen Reihen taucht bald auch ein weiterer Widersacher auf: der Winter Soldier. Ein Supersoldat, der wie ein Phantom seit Jahren Anschläge verübt, ohne dabei aber je gefasst worden zu sein. Es wird also eng für Captain America, der auf der Suche nach der Wahrheit zum Gejagten wird und ums eigene Überleben kämpfen muss.

Nach Iron Man 3 und Thor 2 – The Dark Kingdom begleiten wir nun einen weiteren Avenger und finden heraus, wie sich Captain America ohne seine Superheldenkollegen schlägt. Die Regie für den zweiten Captain America Film übernahmen Anthony und Joe Russo (Arrested Development, Community).

Die Brüder, die sich bisher vor allem mit ihrer Arbeit an TV Serien einen Namen machen konnten, feiern mit The Return of the First Avenger (Originaltitel: Captain America: The Winter Soldier) ihr Debüt im Marvel Filmuniversum. Eine große Ehre, wie Anthony Russo findet: „Wir gehören zum Kandidatenkreis der Regiesseure, ohne uns dafür engagiert oder in irgendeiner Weise beworben zu haben. Das war für uns der Beweis, dass Marvel bereit für kreative Entscheidungen ist, die ein bisschen unorthodox sein können.“

Die Geschichte wird tiefgründiger und damit auch düsterer als die bisherigen Marvel-Filme. Der Zuschauer erfährt mehr über die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D., ihren Direktor Nick Fury und dessen Vergangenheit.

Außerdem werden weitere Charaktere eingeführt, wie Agent Brock Rumlow und Agent 13. Auch ein aus den Comics bereits bekannter und beliebter Charakter schafft endlich den Sprung – oder vielmehr den Flug – auf die große Leinwand: Sam Wilson, alias Falcon, gespielt von Anthony Mackie, schließt sich den Superhelden an und kämpft an der Seite von Captain America und Black Widow.

Ein großer Name muss ebenfalls noch genannt werden: Robert Redford übernimmt die Rolle von Alexander Pierce, einem weiteren Mitglied der Führungsetage von S.H.I.E.L.D. Joe Russo freute sich sehr darüber Redford mit an Bord zu haben: „In der Filmbranche gehört er zu den größten Ikonen, außerdem ist er einer der coolsten Typen, die ich kenne.“

Zurück im Team sind außerdem Cobie Smulders, Sebastian Stan und auch mit Hayley Atwell als Peggy Carter gibt es ein Wiedersehen.

Eine interessante Entscheidungen wurde bei der Erzählweise des Films getroffen. Inspiriert wurde diese von Politthrillern der 1970er Jahre. Allgemein hält der Film die Balance zwischen Thriller und Superheldenfilm. Szenen in denen geheime Pläne geschmiedet und aufgedeckt werden, wechseln sich ab mit actiongeladenen Kampfszenen, Verfolgungsjagden und Schießereien.

Dieser Wechsel ist auch wichtig, da es viele neue Informationen für den Zuschauer gibt, die erst einmal verarbeitet werden müssen. In den Kampfszenen kann man also kurz abschalten und gedanklich die nötigen Brücken zwischen den bisherigen Handlungen schlagen. Denn genau wie Steve Rogers erfährt auch der Zuschauer nur Stück für Stück wem man vertrauen kann und wem nicht.

Ein Großteil der Handlung spielt in Washington, wo S.H.I.E.L.D. seinen Hauptsitz hat. Viele Drehorte befanden sich an bedeutenden Wahrzeichen des Landes und es war wichtig für die Regisseure auch an den echten Schauplätzen zu drehen. Doch für große Actionsequenzen brauchte die Stadt ihr eigenes Stunt-Double. Das Produktionsteam ging nach Cleveland um es dort richtig krachen zu lassen. Und die Stadt hat bereits Superheldenerfahrung, denn sie diente schon in Marvel’s The Avengers als Double für New York.

Cleveland ist Washington architektonisch sehr ähnlich, was es ermöglichte eine aufwändige Autoverfolgungsjagd und den Kampf zwischen Black Widow, Falcon und Captain America gegen den Winter Soldier, glaubhaft darzustellen. Und die Szenen können sich sehen lassen. Besonders die Autoverfolgungsjagd mit Nick Fury lässt den Zuschauer für einen Moment den Atem stocken.

Wer dachte Fury kommt nur am Anfang und am Ende des Films um Sprüche zu klopfen, der wird in diesem Film eines Besseren belehrt. Der Mann ist nicht nur wegen seines coolen Mantels Direktor von S.H.I.E.L.D.

Captain America 2: The Return Of The First Avenger ist ein actiongeladener Thriller aus dem Superheldenuniversum. Anthony und Joe Russo haben ihr Ziel erreicht. „Wir hielten es für unsere Aufgabe, etwas Neues in das Marvel-Universum einzubringen, auf dem Marvel dann für Phase 2 ihres Masterplans aufbauen konnte.“

Betrachtet man den Film für sich alleine, ist er sicherlich nicht die beste Superheldenverfilmung der letzten Jahre, aber fügt man ihn in das Gesamtkonzept ein, das Marvel mit deinem Filmuniversum über die vergangenen Jahre geschaffen hat, dann bildet er ein wichtiges Bindeglied zwischen allen Filmen.

Mittlerweile ist es unmöglich die neuen Marvel Filme einzeln zu betrachten, da alles miteinander verstrickt ist. Umso wünschenswerter wäre es gewesen doch kurz auf die Handlungen der vorherigen Filme einzugehen. Auch wenn es nur ein Nebensatz ist. Natürlich wird der Kampf von New York angesprochen, aber auch die Ereignisse aus Iron Man 3 und Thor 2 können nicht spurlos an Captain America vorbeigegangen sein. Trotzdem findet der Film seinen Platz in der Serie. Er führt neue Probleme ein, die nun in den kommenden Filmen bewältigt werden müssen.

Mit Captain America 2: The Return Of The First Avenger nimmt Marvel Anlauf für die nächste Runde im Kampf zwischen Gut und Böse. Und mit allem was wir in diesem Film gelernt haben, lässt sich versprechen, es geht mit Sicherheit actionreich weiter.

Bewertung

Trailer

Informationen
The Return of the First Avenger | 27. März 2014 (Deutschland) 7.8

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2 Kommentare

Lars B. 31. März 2014 - 14:35
Das klingt doch mal äußerst vielverprechend, kann es kaum erwarten, selbst den Film zu schauen!
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