Über den Wolken könnte die Freiheit grenzenlos sein, gäbe es nicht die bösen Buben, die immer wieder versuchen einen Linienflug zu entführen. Zum Glück gibt es die Air Marshals, die dafür sorgen, dass Terroristen keine Chance haben.
Im Film Non- Stop von Regisseur Jaume Collet-Serra (Unknown Identity) schlüpft Action-Ikone Liam Neeson (96 Hours) in die Rolle des Air Marshals Bill Marks, der heute den härtesten Arbeitstag seines Lebens haben wird.
Kaum ist der Linienflug von New York nach London in der Luft, erhält der Marshal eine SMS mit einer Terrordrohung. Wenn er in 20 Minuten keine 150 Millionen Doller auf ein bestimmtes Konto überweist, wird in diesem Flugzeug jemand sterben. Keine guten Voraussetzungen, denn auf diesem Flug könnte jeder ein Verdächtiger sein, zumal alle Passagiere eifrig auf ihrem Handy herumklimpern.
Obwohl Bill Marks nicht ganz an eine ernsthafte Drohung glaubt, stellt er sich doch den Timer auf 20 Minuten ein. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, als Marks krampfhaft versucht, jeden Verdächtigen in diesem Flieger zu überprüfen. Zwar arbeiten anfangs Passagiere und Crew mit dem Marshal zusammen, doch mehr und mehr scheint sich der Mann für die Flugsicherheit selbst wie ein Entführer zu verhalten und die unbescholtenen Fluggäste zu drangsalieren.
Mit der Zeit im Nacken versucht Marks dem geheimnisvollen SMS-Schreiber auf die Schliche zu kommen, der einen gewaltigen Vorteil hat: Er weiß alles über seinen Gegner!
Und so dauert es nicht lange, bis die harschen Ermittlungsmethoden und Drohungen den Marshal selbst ins Fadenkreuz der Behörden rücken, ganz zu schweigen von den Leichen, die sich im 20-Minuten-Takt häufen! Nun steht für Bill Marks mehr als nur die Sicherheit seiner Passagiere auf dem Spiel, nämlich die eigene Reputation.
Nur die Sitznachbarin Jen Summers (Julianne Moore) scheint dem ruppigen Ermittler helfen zu wollen, doch kann man ihr wirklich trauen oder steckt sie mit den Entführern vielleicht unter einer Decke?
Liam Neeson ist spätestens seit 96 Hours (2008) der Actionstar schlechthin. Mit seiner ruppigen Art weiß der kantige Ire in besonders harten Rollen zu überzeugen. Kein Wunder also, dass man Non Stop als „96 Stunden im Flugzeug“ bezeichnen könnte.
Gerade zu Anfang des Films wird deutlich, dass Air Marshal Bill Marks kein netter Kerl ist. Vom Alkohol im Cafebecher bis hin zum Rauchen auf der Flugzeugtoilette sind ihm Regeln herzlich egal. Wenn die Uhr zu ticken beginnt, weiß Regisseur Jaume Collet-Serra die Spannungsschrauben fest zu ziehen und der Zuschauer wird selbst zum Ermittler, der den Entführer unter den Fluggästen sucht. Und diese scheinen alle verdächtig, denn die Passagiere klimpern fröhlich auf ihren iPhones herum, filmen kleine Youtube-Videos und schießen Fotos wie man das bei Start und Landung eben so macht.
Bei der Enthüllung des Entführers und dessen Gründen zeigt sich der Film leider enttäuschend ideenlos. Es wirkt als wären den Filmschaffenden schlicht die Ideen ausgegangen, was angesichts der sonst straffen Inszenierung einfach eine Schande ist.
Doch bis zur Auflösung des Films bleibt die Jagd über den Wolken spannend und wird vom Filmduo Liam Neeson und Julianne Moore (Don Jon) überzeugend gespielt und wirkt gewohnt tiefgründig. Besonders mit den Ängsten der Fluggäste treibt Collet-Serra seine Späßchen, wenn der obligatorische Muslime an Bord geht und der Verdacht natürlich sofort auf diesen fällt, ein Terrorist zu sein.
Wer also mal wieder Lust hat, nach bester Tradition von Passagier 57 oder Flight Plan einen Flugzeug-Thriller zu sehen, der garantiert niemals als Bordfilm laufen wird, der sollte sich Non-Stop definitiv ansehen. Hier wird bis hin zu einer Bombe an Bord alles geboten, was ein Actionfilm dieses Kalibers braucht. Ganz zu schweigen von den ganz speziellen Fähigkeiten, die sich Liam Neeson angeeignet hat, durch die er für alle bösen Typen zum Albtraum wird.
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: John W. Richardson, Chris Roach, Ryan Engle
Musik: John Ottman
Darsteller: Liam Neeson, Julianne Moore, Scoot McNairy, Michelle Dockery, Nate Parker, Jason Butler Harner, Anson Mount, Lupita Nyong’o
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Bildrechte: StudioCanal