Vampire Academy (2014) | Filmkritik

Vampire Academy

Die 17-Jährige Rose (Zoey Deutch) führt ein scheinbar ganz normales Teenager-Leben. Zusammen mit ihrer besten Freundin Lissa (Lucy Fry) geht sie auf angesagte Partys und auch die Schulbank drücken die Mädels gemeinsam.

Doch ihr Stundenplan ist alles andere als gewöhnlich. Ein bisschen Blut an den Lippen gehört zum Alltag, immerhin ist Rose halb Mensch, halb Vampir – und Lissa sogar ganz Blutsaugerin.

© Universum Film

An der Vampire Academy lernen Rose und Lissa Kampftechniken, die sie befähigen sollen, die friedlichen Vampire der Moroi vor den verfeindeten Strigoi-Vampiren zu beschützen. Rose trainiert dabei besonders hart, denn die Strigoi haben es auf Lissa abgesehen, die bestimmt ist, eines Tages als Königin über die Moroi zu herrschen.

Als wäre dies nicht genug Aufregung in Roses Leben, kommen ihr immer wieder adoleszente Schwierigkeiten in dem Weg. Denn ausgerechnet Trainer und Mentor Dimitri (Danila Kozlovsky) bringt ihren Kopf durcheinander…

Nach dem Erfolgsroman von Richelle Mead kommt nun die Verfilmung der Buchreihe Vampire Academy in die Kinos. Als Buch erschien Teil eins unter dem deutschen Titel Blutsschwestern und zeigt den außergewöhnlichen Alltag zweier nachtaktiver Freundinnen und deren enge Verbindung.

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Vampirgeschichten sprießen momentan in allen möglichen Varianten aus dem Boden und flimmern früher oder später auch über die Kinoleinwände. Doch bei seinen Geschichten bringt jeder Autor eigene, mehr oder weniger kreative Vorstellungen von der Welt der Blutsauer in seine Erzählungen ein: Das Besondere an der Geschichte von Richelle Mead ist, dass unsere Vampir-Heldinnen wie ganz normale Teenager die Schulbank drücken müssen.

Und da stehen nicht nur Kampftechniken ganz oben auf dem Stundenplan, auch fiese Mitschüler, Identitätskrisen und Herzschmerz stehen an der Tagesordnung.

Die Vampire glitzern weder im Licht, noch sind sie unsterblich oder haben sonst irgendwelche übernatürlichen Kräfte. Was jedoch wie in jeder guten Vampirgeschichte unumgänglich ist, ist der Drang nach Blut und der Tod durch einen silbernen Pflock.

Neben guten und bösen Vampiren gibt es darüber hinaus noch die Halbvampire, die Dhampire, wie Rose einer ist. Diese werden dazu ausgebildet die adligen Moroi zu verteidigen. Unterhaltsame Details gestalten den Schulalltag der beiden Freundinnen sehr abwechslungsreich. Dass sich in dieser Geschichte Menschen als Blutspender für Vampire zur Verfügung stellen ist nur eines von vielen Besonderheiten, die für Schmunzeln sorgen.

In Vampire Academy sind gleich zwei starke weibliche Hauptfiguren zu sehen, die sich jedoch nicht im Wege stehen und konkurrieren, sondern sich unterstützen und ergänzen. Die enge Freundschaft von Rose und Lissa steht im Fokus der Handlung. Doch wie sollte es anders sein: Das Band zwischen den beiden droht durch zahlreiche unerwartete Mächte auseinanderzubrechen. Schon bald wissen sie nicht mehr, wem sie trauen können und müssen neben tödlichen Angriffen auch Gefühlswirrungen gegenüber des männlichen Geschlechts überstehen. All das macht die Sache nicht einfacher. Doch einer wahren Freundschaft sollten auch romantische Begebenheiten nichts anhaben können.

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Die Rollen der Hauptdarstellerinnen wurden mit Nachwuchsschauspielerinnen besetzt. Zoey Deutch sah man zuletzt als fiese Zicke in der Fantasy-Romanze Beautiful Creatures und auch in dieser Rolle fehlt es ihrem Charakter nicht an Schlagfertigkeit und Durchsetzungsvermögen. Serien-Sternchen Lucy Fry (Alien Surfgirls) ist als blonde Schönheit eine perfekte Besetzung für die zurückhaltende Lissa, durch deren Venen adliges Blut fließt, sich ihrer Bestimmung allerdings nicht gewachsen fühlt.

Hochkarätige Darsteller konnten dagegen für die Nebenrollen gewonnen werden. Bondgirl Olga Kurylenko, die wir zuletzt in Oblivion in Aktion sahen, mimt die strenge und konservative Schulleiterin, die den Vampirdamen mit ihrer Spießigkeit mehr als einmal im Weg steht. Ebenso verstärken Joely Richardson (Verblendung, Anonymus) und Claire Foy (Der letzte Tempelritter) das Team der Lehrenden der Vampire Academy.

Regisseur Mark Waters ist, was Teenagerfilme angeht, bereits ein echter Experte und feierte daher auch seinen bisher größten Erfolg mit der Komödie Freaky Friday mit Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis in den Hauptrollen. Ebenso drehte er die Komödie Girls Club – Vorsicht bissig!. Durch die Regie von Die Geheimnisse der Spiderwicks brachte er bereits einen Fantasy-Streifen auf die Kinoleinwand. Das Drehbuch schrieb sein Bruder Daniel Waters, der mit dem Drehbuch zur Teenie-Komödie Heathers schlagartig bekannt wurde.

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Was die Action-Szenen betrifft kann der Film keine Neuerungen aufweisen und auch die Darstellung der mörderischen Strigoi-Vampire findet man fast exakt so in vergleichbaren Filmen wieder. Ein großes gotisches Anwesen, das von der Außenwelt abgeschottet liegt, bietet immerhin schöne Architektur-und Landschaftsaufnahmen, welche wiederum schnell an Hogwarts denken lassen. Auch hier werden die spießigen Schuluniformen des Öfteren durch hippe Freizeitkleidung eingetauscht, in denen die Charaktere letztendlich wie ganz normale Jugendliche wirken.

Das Reich der Untoten – und in diesem Fall „Halb-Untoten“ – ist mit Vampire Academy um einen weiteren Filmbeitrag reicher geworden und wird auch weiterhin in neuen oder altbekannten Varianten den Weg in die Kinos finden. Autorin Richelle Mead ist über das Filmergebnis schonmal begeistert: „Die Filmversion meines Buches ist genauso geworden wie alles, was ich mit meinem inneren Auge vor mir gesehen habe, nur noch größer und besser.“ Romanfreunde werden ihre Meinung aufgrund der dichten Orientierung an der Buchvorlage mit Sicherheit teilen.

Rose und Lissa haben ziemlich viel zu stemmen. Neben ihrer Kampfausbildung müssen sie noch den ganz normalen High-School-Teenager-Wahnsinn ertragen, der für die Zuschauer einige Lacher parat hält. Vampire Academy ist eine weitere originelle Version der Blutsaugergeschichten, die sogar ein paar unerwartete Wendungen aufweist und vor allem die Twilight-Fraktion unter den Zuschauern glücklich stimmen wird.

Regie: Mark Waters
Drehbuch: Daniel Waters
Musik: Rolfe Kent
Darsteller: Zoey Deutch, Lucy Fry, Danila Kozlovsky, Olga Kurylenko, Gabriel Byrne, Dominic Sherwood, Sami Gayle, Ashley Charles, Cameron Monoghan, Sarah Hylands, Claire Foy

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