Black Death (2010) | Filmkritik

Black Death

Wir schreiben das Jahr 1348. Die Pest greift gerade um sich und sucht mit ihren grausamen Folgen das mittelalterliche England heim. Die als Strafe Gottes angekündigte Krankheit und der daraus resultierende Aberglaube der Menschen steigen ins Unermessliche. Wie Fliegen sterben die Menschen an der Pest, verhungern oder fliehen verängstigt aus den Dörfern. Osmund (Eddie Redmayne), ein junger Mönch, wird damit beauftragt den gefürchteten Ritter Ulric (Sean Bean) und seine Bande von Söldnern zu einem entfernten Dorf im Sumpfland zu führen.

Osmund sieht in diesem Auftrag eine Möglichkeit seine heimliche Liebe Averill (Kimberley Nixon) wiederzufinden, welche vor Angst um ihr eigenes Leben aus dem zerfallenden Dorf geflohen ist. Das geheimnisvolle Dorf, welches die Söldnerbande sucht, soll auf mysteriöse Art von dem „Schwarzen Tod“ verschont bleiben. Ein dort lebender Nekromant, welcher Gerüchten zufolge in der Lage ist, die Toten zum Leben zu erwecken, soll für dieses ungewöhnliche Wunder verantwortlich sein. Als Preis sollen jedoch Menschenopfer gefordert werden. Dieses Gräuel wird von der Kirche als Gefahr angesehen und sie beauftragt daher Ulric, herauszufinden, was in dem Dorf wirklich vor sich geht. Als sie im Dorf ankommen, merken sie jedoch, dass die schöne Hexe Langiva (Carice van Houten) das Dorf mit unheimlichen Mittel leitet. Schnell stehen die Söldner vor einem Kampf zwischen ihrem Glauben und ihrem Leben.

Dass der britische Regisseur Christopher Smith nicht lange bei einem speziellen Filmgenre bleibt, hat die Vergangenheit deutlich gezeigt. Nachdem er im Jahr 2004 mit dem Horrorfilm Creep den London Underground unsicher machte, folgte im Jahr 2006 die Horror-Komödie Severance. 2009 ging es dann weiter mit dem Mythologie-Thriller Triangle. Nun verschlägt es den Regisseur in das dunkle Mittelalter des 14. Jahrhunderts.

Dort wird das mittelalterliche England vom „Schwarzen Tod“ heimgesucht und inmitten dieser Krankheit begeben sich die Schauspieler Sean Bean (Der Herr der Ringe-Trilogie) und Eddie Redmayne (Elizabeth – Das goldene Königreich) auf eine düstere Reise. Die Dreharbeiten zum Film fanden dabei in Sachsen-Anhalt, Deutschland, statt. Dabei entstanden detailgetreue Kulissen, welche das dunkle Mittelalter ideal widerspiegeln. Selbst die Schnabelmasken, welche von den Ärzten getragen wurden, finden ihren Einsatz. Die glänzenden Schauspieler werden zudem mit einem minimalistischen, aber passendem Make-Up unterstützt. Zeitgenössische Kostüme und sumpfige Landschaften sind dabei nur die Spitze des Eisberges und runden sie Atmosphäre gekonnt ab.

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Außerdem findet Smith in seinem Film noch reichlich Platz, um neben der fokussierten Religion, noch weitere mystische Themen einzubinden. Angefangen mit der Hexenverfolgung, welche im Film eine tragende Rolle spielt, spannt der britische Regisseur einen weiten Bogen bis hin zur Totenbeschwörung und dem Druidentum. Dabei bedient er sich Aspekten wie der Verbundenheit mit der Natur und der Existenz der Verstorbenen und ihrer Seelen nach dem Tod. Satanische Rituale  und andere Zauber werden dabei auch angeschnitten.

Durch all diese okkultischen Elemente entsteht eine durchgehend düstere Geschichte des Mittelalters, welche abgesehen von wenigen Längen, sehr gut zu unterhalten weiß. Zudem wissen Schauspieler, insbesondere der junge Eddie Redmayne, in ihren Rollen zu überzeugen. Redmanyne kann außerdem in der deutsch-kanadischen Co-Produktion Die Säulen der Erde bewundert werden. Dort spielt er den schweigsamen Sohn Jack der Einsiedlerin Ellen (Natalia Wörner), in einer durchdachten und bildgewaltigen Realisierung des Bestseller-Romans von Ken Follett. Wer sich also für mittelalterliche Aktion interessiert und auch ein wenig mit Aberglaube und Co. anfangen kann, ohne dabei zu viel auf historische Genauigkeit zu geben, den erwartet mit Black Death wohltuende Unterhaltung.

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