Machete Kills (2013) | Filmkritik

Machete Kills

Der Macheten schwingende Killer-Mexikaner kehrt zurück. Danny Trejo ist wieder mit Herz bei der Sache, aber weniger überzeugend als zuvor.

Machete ist ein Phänomen: Die Figur wurde bereits in Robert Rodriguez‘ 1995 erschienenem Action-Spektakel Desperado eingeführt – damals noch als Messerwerfer. Darsteller Danny Trejo, der selbst mehrere Jahre in diversen Gefängnissen wie St. Quentin saß, schien aufgrund seines furchterregenden Äußeren für die Rolle wie geschaffen.

2007 erschien dann im Zuge des Grindhouse-Double-Features (Planet Terror, Death Proof) eine Reihe von Trailern zu fiktiven Spielfilmen, darunter auch Machete. Im Jahr 2010 bekam die Figur dann endlich mit Machete ihren eigenen Film. Nun lässt Rodriguez seinen Cousin Danny Trejo mit Machete Kills erneut in die Rolle des Mexikaners schlüpfen und in der Gangsterwelt ordentlich aufräumen. Kann sich auch der zweite Teil als Kultfilm durchsetzen?

Die Handlung von Machete Kills ist wie bei den meisten anderen Robert Rodriguez-Filmen schnell erklärt: Ex-Federal Agent Machete trauert um seine im Drogenkrieg ermordete Kollegin Sartana (Jessica Alba), als er vom Präsidenten der Vereinigen Staaten (Charlie Sheen – im Abspann erstmals mit seinem echten Namen Carlos Irwin Estévez genannt) einen waghalsigen Auftrag bekommt. Der durchgeknallte Drogenkartellboss Mendez (Demián Bichir) muss ausgeschaltet werden.

Problem dabei: Dessen Herz ist mit dem Zünder einer Nuklearrakete verbunden, die nur ein Mann entschärfen kann – der geniale Wissenschaftler Luther Voz (Mel Gibson). Machete bleiben nur 24 Stunden, um Voz zu erreichen und die Bombe zu entschärfen. Eine Verfolgungsjagd quer durch Mexiko beginnt.

Das eben skizzierte ist nicht richtig als Handlung zu bezeichnen, „Aneinanderreihung von Action-Szenen“ passt weitaus besser. Der Bodycount und Fahrzeugverschleiß bewegt sich dabei gefühlt irgendwo im oberen vierstelligen Bereich. Überraschend: Trotz deftiger Gewaltszenen (Wieso kommt bei Machete immer eine „Darm-Szene“ vor?) ist der Film ab 16 freigegeben.

Der namhafte Cast mit Mel Gibson, Michelle Rodriguez, Antonio Banderas und Cuba Gooding Jr. macht seine Sache gut. In der Rolle von „El bzw. La Cameleón“ liefern die zwei zuletzt genannten Schauspieler sowie – Achtung, festhalten – Pop-Ikone Lady Gaga eine ordentliche Leistung ab. Was jedoch bleibt, wenn man hinter die Kulissen der Explosionen, Gewaltszenen und testosteronstrotzenden-klischeebeladenen Dialogen blickt ist nicht viel. Das wird im Laufe des Films immer deutlicher.

Die Mechanik nutzt sich ab und man beginnt sich zu langweilen. Dessen war sich Robert Rodriguez wohl zumindest teilweise bewusst und hält deswegen im letzten Viertel seines Films einen netten Kniff bereit. Dazu nur so viel: Star Wars-Fans werden sich freuen.

Trotz aller negativen Dinge ist Machete Kills kein schlechter Film. Das Prinzip aus metzeln, ins Fahrzeug steigen und wieder metzeln funktioniert nach wie vor, nutzt sich jedoch mit dem immer gleichen Szenario der mexikanischen Wüste schnell ab. Für einige Lacher ist trotzdem gesorgt.

Letztlich rettet der oben erwähnte Kniff den Film vor dem völligen Einheitsbrei und lässt ein wenig Vorfreude auf den dritten Teil aufkommen. Aber für einen Kultfilm reicht es diesmal nicht.

Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Kyle Ward
Musik: Carl Thiel
Schauspieler: Danny Trejo, Jessica Alba, Charlie Sheen, Mel Gibson, Michelle Rodriguez, Lady Gaga, Antonia Banderas, Sofia Vergara, Amber Heard, Cuba Gooding Jr., Vanessa Hudgens, Demian Bichir, William Sadler

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Bildrechte: Universum Film

Ähnliche Beiträge

Musikalischer erster Trailer zu „Joker: Folie À Deux“

Hot Shots! Der zweite Versuch (1993) | Filmkritik

French Girl – Ein Tisch für Drei (2024) | Filmkritik