Machete (2010) | Filmkritik

Machete

Die Geschichte dreht sich um den ehemaligen, mexikanischen Federale Machete (Danny Trejo), welcher nun als illegaler Einwanderer in Texas lebt. In Mexiko geriet Machete nämlich in einen Konflikt mit dem Drogenbaron Torrez (Steven Seagal), welcher nicht nur Machete’s Familie tötete, sondern auch den Polizisten fast erwischt hätte. Nach diesem Erlebnis begab sich Machete über die Grenze nach Texas und arbeitet dort nun als heruntergekommener Tagelöhner. Eines Tages erscheint jedoch der Geschäftsmann Michael Booth (Jeff Fahey), welcher Machete 150.000 US-Dollar für die Ermordung des korrupten US-Senators McLaughlin (Robert De Niro) bietet.

Dieser befindet sich momentan im Wahlkampf und verfolgt eine Strenge Einwanderungspolitik. Ohne wirklich eine Wahl zu haben, willigt der herumstreifende Mexikaner gezwungener Maßen dem Angebot ein. Booth spielt jedoch ein doppeltes Spiel und lässt Machete bei dem Attentatversuch von einem anderen Auftragsmörder anschießen, welcher auch den Senator schwer verletzt. Schnell stellt sich heraus, dass Machete nur als Lockvogel für die Anti-Immigrations-Kampagne des Senators galt, um diese durch das versuchte Attentat weiter anzukurbeln. Diese Agenda beabsichtigt die Vertreibung der mexikanischen Einwanderer aus Texas, den Schutz der Grenzen mit Waffengewalt und einen enormen, kilometerlangen, elektrischen Zaun.

Gebrandmarkt als Attentäter gerät Machete nach diesem Komplott ins Visier der Öffentlichkeit und muss sich von nun an vor seinen Verfolgern verstecken. Schon bald verfolgen ihn nicht nur die Polizei und Booths Leute, sondern auch die Agentin Sartana (Jessica Alba), welche von der US-Einwanderungsbehörde auf ihn angesetzt wurde. Machete findet jedoch einen Weg vom Gejagten zum Jäger selbst zu werden und tritt seinen persönlichen Rachefeldzug an. Doch schon bald erscheint auch sein alter Widersacher Torrez auf der Bildfläche und es scheint, als hätte er mehr mit der ganzen Sache zu tun als Machete lieb ist.

Dass Robert Rodriguez und sein Kumpel Quentin Tarantino gerne eine Hommage an die Klassiker vergangener Tage realisieren, dürfte seit ihrem Grindhouse-Double-Feature, bestehend aus den Filmen Death Proof von Regisseur Quentin Tarantino und dem Gegenstück Planet Terror von Robert Rodríguez, jedem Kinobesucher klar sein. In diesem Zusammenhang entstand auch der einstige Fake-Trailer zum Film Machete mit Danny Trejo. Auf Grund der großen Beliebtheit entstand nun aus dieser Idee ein Mexploitation-Film im Style eines klassischen B-Movies, welcher mit enorm viel Gewalt, knackigen Brüsten und coolen One-Linern überzeugen soll. Dort sieht man den US-amerikanischen Schauspieler mit mexikanischer Abstammung Danny Trejo (Predators, Spy Kids), welcher praktischerweise ebenfalls der Cousin des Regisseurs Robert Rodriguez ist, in seiner ersten Hauptrolle.

Viele Aufgaben hat er dabei jedoch nicht zu bewältigen. Auf dem Programm stehen eigentlich nur einige Markenzeichen wie sein vernarbtes Gesicht, sein Schnurrbart und seine Tätowierungen, welche er in klassischer B-Movie-Manier zur Schau tragen soll und mit steinfester Miene ausschmücken soll. Trotzdem hatte Rodriguez wohl zu wenig vertrauen in Trejo als alleinigen Star und so versammelte der Regisseur einen wirklich namhaften Cast um seinen Cousin. Somit sind neben Trejo noch Robert De Niro (Taxi Driver, Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia), Steven Seagal (Alarmstufe: Rot, Kill Switch), Jessica Alba (Sin City, Fantastic Four), Lindsay Lohan (Herbie: Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch), Michelle Rodriguez (BloodRayne) und Don Johnson (Miami Vice) mit von der Partie.

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Diese Schauspieler passen sich jedoch überwiegend dem B-Movie Gewand an und sorgen für trübe Gesichter und flache Emotionen. Einzig und allein Robert De Niro schafft es nicht sein grandioses schauspielerisches Können abzuschweifen und überzeugt selbst in den wenigen Szenen die ihm gegeben wurden punktgenau. Andere Charaktere wie beispielsweise der von Lindsay Lohan, welche sich als drogen-und partysüchtiges Töchterchen nicht groß von ihrem Lebensstil abwenden muss, rückt hingegen stark in den Hintergrund und hätte ohne Verlust gestrichen werden können.

Die selbe Entwicklung erkennt man auch bei einigen Szenen, welche eher wie Lückenfüller scheinen und den Film auf eine angemessene Laufzeit zu ziehen. Während einige blutige Szenen, wie ein Darm, welcher kurzerhand als Rettungsseil benutzt wird oder eine Kreuzigung in der Kirche, den B-Movie-Stil untermauern und auch durchweg überzeugen können, wirken andere Szenen, wie ein verstecktes Handy in dem primären Geschlechtsmerkmal einer Frau, schon eher sinnfrei und stark Over-the-Top.

Wer sich also nach dem Trailer einen Mexploitation-Film im Sinne von El Mariachi, Desperado und Once Upon a Time in Mexico verspricht und sich auf den blutigen Rachefeldzug eines einzelnen Mannes freut, erhält eine viel zu vollgestopfte Homage, welche an ihrer eigenen Story zu Grunde geht, da ihr Hauptstrang nicht konsequent genug verfolgt wurde.

Zudem sorgt der Film nicht für den nötigen Adrenalinanstieg und lässt einen Spannungsbogen oft vermissen. Da helfen auch die coolen Sprüche von Machete nicht. Schade!

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Bildrechte: Sony Pictures

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