Spring Breakers (2012) | Filmkritik

Die vier Freundinnen Faith (Selena Gomez), Brittany (Ashley Benson), Candy (Vanessa Hudgens) und Cotty (Rachel Korine) sind von ihrem College-Alltag gelangweilt. Sie verschwenden ihre Zeit mit Partys und Rauchen, während Faith Teil einer religiösen Jugendgruppe ist.

Um endlich wieder einmal das Leben in vollen Zügen genießen zu können, planen die Freundinnen einen wilden Urlaub während des Spring Break. Da jedoch das nötige Kleingeld dazu fehlt, wird unter dem Einfluß von Kokain und mit Skimasken sowie Wasserpistolen bewaffnet kurzerhand ein lokales Restaurant überfallen.

Das gestohlene Fluchtfahrzeug wird nach dem erfolgreichen Diebstahl umgehend verbrannt und der Trip kann nun endlich beginnen.

Als Faith, Brittany, Candy und Cotty letztendlich in St. Petersburg, Florida ankommen, beginnt die Zeit ihres Lebens. Doch bei einer der wilden Drogenpartys treiben es die Mädchen zu weit und landen im Gefängnis.

Völlig überraschend holt der charismatische Drogendealer Alien (James Franco) die vier Spring Breaker aus dem Knast und präsentiert den Mädchen ein Leben voller Alkohol, Drogen, Sex und Gewalt. Der spaßige Partytrip entwickelt sich für die jungen Mädchen zu einer Achterbahnfahrt ohne Bremsen.

Sie waren das Aushängeschild des Disney Channels: Miley Cyrus, Selena Gomez und Vanessa Hudgens. Während Erstere mittlerweile immer freizügiger auftritt und von einem Skandal in den nächsten stampf, präsentierte Letztere bereits vor geraumer Zeit ungewollt Nacktofotos von sich im Internet. Einzig Selena Gomez geriet noch nicht so oft durch Skandale in das Blitzlicht der Presse. Doch auch sie ist keineswegs mehr die unschuldige Alex Russo aus Die Zauberer vom Waverly Place.

Federführend bei Spring Breakers war Harmony Korine, der bereits 1995 mit seinem Drehbuch zum Film Kids für Aufruhe sorgte. In diesem geht es um eine Gruppe von New Yorker Teenagern, die in der Ära von Aids aufwachsen. Bei Spring Breakers war er nun neben dem Drehbuch ebenfalls für die Regie verantwortlich.

Bevor wir uns nun also den leicht bekleideten Hauptdarstellerinnen und schönen Bildern des Films widmen, rechnen wir einmal schnell mit dem größten Manko des Werkes ab: Die Geschichte. Oder sollte man sagen dem Fehlen eines roten Fadens?

Zunächst denkt man, dass sich Spring Breakers mehr als genug Zeit nimmt um die Protagonistinnen einzuführen und ihren langweiligen Alltag zu beschreiben. Doch dieses Schema wird in 94 Minuten Laufzeit nicht einmal durchbrochen. Die Figuren stolpern unbeholfen von einer Szene in die nächste und als Zuschauer verliert man oft den Überblick. Das gesamte Werk besitzt den Charakter eines durchgestylten Musikvideos, dass mit einer banalen Story versehen wurde.

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Als ebenso störend werden einige mit Sicherheit die penetrante Wiederholung der Sätze im Film empfinden. Was zu Beginn noch einen gewissen Charme hat, wirkt spätestens nach dem zehnten „We’re gonna celebrate spring break forever, bitches.“ einfach nur noch nervig.

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Auch der Trailer des Films lenkt in eine völlig andere Richtung und umso verwirrter verliert man sich in der Geschichte des Films.

Kommen wir nach diesen, leider etwas großen, negativen Punkten nun zu den positiven Aspekten von Spring Breakers. Während sich die weiblichen Darstellerinnen Selena Gomez, Vanessa Hudgens, Rachel Korine und Ashley Benson keineswegs in das Gedächtnis spielen, und eher als Gruppe als als Individuum funktionieren, ist es James Franco, der mit seinem Auftritt als Alien für den größten Genuss des Filmes sorgt.

Seine Figur ist in jeder Szene charismatisch und zugleich unberechenbar. Man merkt dem 127 Hours-Darsteller einfach an, dass er die exzentrische Darstellung durchgehend lebt und genießt.

Ebenso unterhaltsam wie die schauspielerische Leistung James Francos ist der Soundtrack des Films, der meist für einen atmosphärischen Unterton sorgt und die Charaktere durchgehend während ihres Trips begleitet – einfach elektrisierend.

Verfeinert wird dieser durch die schönen und stimmungsvollen Aufnahmen am Strand oder die stillen Momente der Charaktere. Hierbei dominiert jedoch abermals der Musikvideocharakter.

Zusammenfassend kann man eigentlich schlicht sagen, dass Spring Breakers kein Mainstreamfilm ist, sondern ein Trip in eine gefährliche Welt voller Sex, Drogen und Gewalt mit einem großartigen James Franco.

Ein Rausch mit Figuren, die durch ihre Monotonie vorangetrieben werden und durch Neugier in eine neue, gefährliche Welt eintreten.

Trailer

Cast & Crew

Regie: Harmony Korine
Drehbuch: Harmony Korine
Musik: Cliff Martinez, Skrillex
Darsteller: Selena Gomez, Vanessa Hudgens, James Franco, Rachel Korine, Ashley Benson

Bewertung

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