The Human Centipede (First Sequence) (2009) | Filmkritik

Zwei US-Touristinnen, Lindsay und Jenny (Ashley C. Williams und Ashlynn Yennie), befinden auf einer Tour durch Europa. Bei ihrem Aufenthalt in Deutschland wollen sie auf eine Party und neue Leute kennenlernen. Wie es der Zufall so will verfahren sich die beiden Schönheiten, ihr Leihauto bleibt mit einem Platten im Wald liegen, ihre Handys haben keinen Empfang und zu allem Überfluss fängt es an zu regnen.

100% medizinisch korrekt

Um die Nacht nicht im dunklen Wald verbringen zu müssen, gehen sie los und suchen nach Hilfe. Dabei stoßen sie auf das abgelegene Haus von Dr. Heiter. Dieser gaukelt den beiden Mädchen vor, dass er einen Pannendienst anrufen würde und bietet ihnen ein Glas Wasser an. Mit Drogen betäubt, wachen die beiden US-Touristinnen kurzerhand im Keller des Doktors, neben einem ebenfalls gefesseltem Trucker, auf.

© Infopictures (GmbH)

Als Dr. Heiter nach seinen Gefangenen schaut, informiert er den Trucker, dass er für sein Experiment leider nicht geeignet ist und tötet ihn kurzerhand. Schnell wird dieser jedoch mit dem reisenden Asiaten Katsuro ersetzt. Danach erklärt er seinen Opfern, dass er ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Trennung von siamesischen Zwillingen ist. Sein wahrer Traum ist es jedoch die Schöpfung einer Kreatur, welche sich durch Mund und Anus verbunden, ein einziges Verdauungssystems teilt – einen menschlichen Tausendfüßler. Seine bisherigen Experimente an Rottweilern lieferten bereits Erfolge, aber leider verstarben diese vor kurzer Zeit.

Infolgedessen beginnt Dr. Heiter mit der Operation. Als die drei Gefangenen danach aufwachsen sind sie alle zusammen durch Mund und Anus verbunden. Dr. Heiter beginnt sie wie einen Hund zu erziehen und ihnen Kunststücke beizubringen. Sein menschlicher Tausendfüßler will jedoch nicht gehorchen und versucht regelmäßig zu entkommen. Als die Polizei dann auch noch nach den vermissten Leuten sucht, gerät Dr. Heiter langsam in Schwierigkeiten.

© Infopictures (GmbH)

Abgedrehte Trash-Unterhaltung oder krankhafte Abartigkeit? Was der niederländische Film The Human Centipede (First Sequence) letztendlich ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall werden Menschen mit schwachen Nerven einige Probleme mit den gezeigten Bildern haben. Dabei weist der Film einen sehr klischeehaften Beginn für einen Horrorfilm vor.

The Human Centipede
Jetzt bei amazon.de bestellen!

Zwei attraktive US-Studentinnen reisen durch Europa und stehen plötzlich ohne Auto, Handy und Hilfe allein im Wald. Die Geschichte nimmt jedoch eine schockierende Wende, wenn der deutsche Dr. Heiter auftritt. Der deutsche Schauspieler Dieter Laser (John Glückstadt) übernimmt dabei die Rolle des eigenartigen Doktors. Mit einem einzigen seiner schaurigen Blicke weiß jeder direkt, dass Dr. Heiter kein Mensch für Scherze ist. Trotzdem sorgt er für den meisten Humor im Film.

Wenn er seinen selbst erschaffenen Tausendfüßler durch den Garten treibt und zum Zeitung holen dressieren will, blitzt der Irrsinn des Doktors durch. Die wenigen weiteren Schauspieler, Ashley C. Williams, Ashlynn Yennie und Akihiro Kitamura haben insgesamt nicht viel zu tun und nach der erfolgreichen Operation auch keinen Sprachanteil mehr. Abgesehen von einem meisterhaften Auftritt von Detektiv Kranz (Andreas Leupold) und seinem Kollegen Detektiv Voller (Peter Blankenstein), welche mit glänzenden Dialogen punkten, sorgt weiterhin Dr. Heiter für die Unterhaltung.

Auf der anderen Seite muss man sich jedoch auch bewusst sein, dass immer noch drei Menschen durch Mund und Anus verbunden sind. Abstoßende Szenen der Darmentleerung werden dabei auch nicht verschönt. Man muss sich also klar machen, dass es sich um einen Low-Budget-Film handelt (1,5 Millionen Euro), welcher trashig sein will und dies auch in jeder Szene ist. Einen ernsten Tiefgang wünscht man sich bei einigen Darstellungen auch nicht.

Auf jeden Fall ist das Werk The Human Centipede (First Sequence) von Regisseur Tom Six (I Love Dries) keine massentaugliche Arbeit, welche man sich entspannt angucken kann. Viel mehr ist es ein durchgehender Wechsel zwischen Lachen und Ekel.

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Ähnliche Beiträge

Tanz der Vampire (1967) | Filmkritik

The Exorcism (2024) | Filmkritik

Rosemaries Baby (1968) | Filmkritik