Proll Out (2013) | Filmkritik

Proll Out

Die beiden Aliens Quiqueck & Hämat haben den Auftrag den Planeten Erde und seine Bewohner im Auge zu behalten. Doch während ihrer wichtigen Mission geraten der Captain und sein Erster Offizier immer wieder aneinander.

Quiqueck gibt seine Aufgaben immer an Hämat weiter und pflegt das müßige Leben eines Faulpelzes. Da an Bord der QSS Bulldock lediglich zwei Crew-Mitglieder stationiert sind, zählt man das hungrige Haustier Kobold nicht mit, muss Hämat immer wieder als Fußabtreter herhalten.

Als Quiqueck eines sorgenfreien Tages mal wieder seine Pflichten beiseite schiebt und Hämat einen Moment nicht aufpasst, kommt es zum Unglück. Unbemerkt nähert sich das Raumschiff der rebellischen und kampflustigen Prollianer, die ihrem Name alle Ehre machen.

Ohne große Umschweife nehmen sie die QSS Bulldock ins Visir und eröffnen das Feuer. Um die drohende Gefahr zu bewältigen müssen Quiqueck & Hämat zusammenarbeiten und die streitsüchtigen Prollianer besiegen – der gesamte nebulanische Bund zählt auf die beiden Aliens vom Planeten Quiquill.

Was haben Animationsstudios wie Pixar Animation Studios, DreamWorks Animation, Blue Sky Studios oder Sony Pictures Animation gemein? Hinter einem produzierten Werk stecken zahllose Mitarbeiter und ein gewaltiges Budget.

Thomas Zeug hat sich von dieser Dominanz nicht abschrecken lassen und mit Proll Out ein galaktisches Animationsabenteuer geschaffen, bei welchem er Regie, Drehbuch, Produktion und Animation eigenständig in die Hand nahm.

Der knapp einstündige Computeranimationsfilm entstand im Laufe von mehreren Jahren an Wochenenden am heimischen Computer. Nun wurde das Abenteuer der Aliens Quiqueck & Hämat veröffentlicht.

Was den Zuschauer erwartet ist eine Hommage an die Klassiker des Sci-Fi-Genres, gespickt mit jeder Menge Witz und erstaunlich gelungenen Animationen.

Fangen wir einmal mit dem Herzstück von Proll Out an: dem Humor. Vorgetragen wir dieser natürlich überwiegend von den beiden Protagonisten des Planeten Quiquill. Dabei lässt sich der Film grob in zwei Niveauebenen einteilen. Durchweg positiv stechen die Anspielungen und Details heraus, welche nicht nur stellenweise nostalgische Gefühle an vergangene Werke hervorrufen, sondern auch oftmals clever in Szene gesetzt werden. Selbst bei wiederholten Schauen entdeckt der Zuschauer immer wieder ein neues, interessantes Detail. Auf der anderen Seite existiert der teils banale Fäkalhumor, welcher durch die Prollianer meist auf die Spitze getrieben wird. Hier können die Gags leider nur selten zünden.

Bei den Animationen des Films kann man vor dem Entwickler nur seinen Hut ziehen und ein großes Lob aussprechen. Auch wenn die Figuren und Settings nicht unbedingt immer so detailliert sind, wie man es von großen Hollywood-Produktionen gewöhnt ist, hat Thomas Zeug doch eine Welt, oder besser gesagt ein Universum erschaffen, das mit seinen Bewohnern und Raumschiffen zu beeindrucken versteht. Für Abwechslung im stillen und dunklen All sorgen Realfilm-Szenen auf der Erde, welche jedoch rar gesät sind und zum Glück nicht von der Geschichte im Weltraum zu sehr ablenken.

Bei der Synchronisierung der Charaktere übernimmt abermals Thomas Zeug einen Bärenanteil der Arbeit und spricht neben dem Alien Quiqueck ebenfalls Hämat. Unterstützung erhält er von Santiago Ziesmer, welcher den Prollianern seine Stimme leiht. Dieser ist vor allem für die Synchronisation des Steve Urkel und der Figur SpongeBob Schwammkopf bekannt.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Proll Out ein unterhaltsames Weltraumabenteuer ist, welches immer mal wieder vergessen lässt, dass es sich nicht um eine Millionen-Dollar-Produktion handelt. Wer sich also schon immer für die unendlichen Weiten des Weltalls begeistern konnte und nebenbei zwei abgedrehte Aliens Kennenlernen will, hat mit Proll Out ein unterhaltsames Animationsspektakel gefunden.

Mehr zum Film auf filmzeugs.de

Regie: Thomas Zeug
Drehbuch: Thomas Zeug
Musik: Florian Linckus
Stimmen: Thomas Zeug, Santiago Ziesmer

Handlung:

Bildrechte: Filmzeugs

Ähnliche Beiträge

Suzume (2022) | Filmkritik

Deep Sea (2023) | Filmkritik

Maurice der Kater (2022) | Filmkritik