The Foreign Duck, the Native Duck and God in a Coin Locker (2007) | Filmkritik

The Foreign Duck, the Native Duck and God in a Coin Locker

Shiina (Gaku Hamada) hat gerade frisch die Schule abgeschlossen und zieht für sein Studium nach Sendai. Als er beim Auspacken den Bob Dylan Hit „Blowin‘ in the Wind“ singt, kommt er mit seinem Nachbarn Kawasaki (Eita) ins Gespräch, der ebenfalls ein großer Fan des Sängers ist.

Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch verstehen sich der schüchterne Shiina und sein überdrehter Hausgenosse auf Anhieb und werden Freunde. Als Kawasaki für seinen Nachbarn Dorje (Kei Tamura) – ein Austauschstudent aus Bhutan – ein Lexikon aus einem Buchladen stehlen möchte und dafür Shiina als Komplizen braucht, ist dieser noch amüsiert.

Doch der Überfall ist erst der Beginn einer Reihe wundersamer Ereignisse, die immer mehr Rätsel um die Person Kawasakis aufwerfen. Shiina erfährt von dessen Exfreundin Kotomi (Megumi Seki), die ihn wegen des bhutanischen Nachbarn verließ. Was also ist Kawasakis Motiv seinem Nachbarn zu helfen? Und weshalb soll sich Shiina von der verrückten Tierladenbesitzerin Reiko (Nene Otsuka) in Acht nehmen?

Shiina versucht herauszufinden, was es wirklich mit den ihn umgebenden Personen auf sich hat. Immer tiefer gerät er in die Geschichte um Kawasaki, Kotomi und Dorje hinein und versucht die Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenzufügen.

Yoshihiro Nakamura schafft mit The Foreign Duck, the Native Duck and God in a Coin Locker eine skurrile Geschichte über Freundschaft und Vergebung und greift dabei gesellschaftliche Probleme wie Ausländerfeindlichkeit auf.

In seiner früheren Karriere dem Horrorgenre gewidmet (Dark Water), konzentriert sich Nakamura in den letzten Jahren auf anspruchsvolle Unterhaltung mit Filmen wie Fish Story, Golden Slumber und A Boy and His Samurai. Jede Geschichte ist auf ihre eigene Weise charmant und höchst sympathisch.

Was in The Foreign Duck, the Native Duck and God in a Coin Locker mit einem Überfall auf einen Buchladen beginnt, verstrickt sich in ein Geflecht aus Begebenheiten, die nicht zusammenpassen. In Rückblenden tauchen die Schatten der Vergangenheit auf, jedoch weder chronologisch, noch mit der Garantie, der Wahrheit zu entsprechen.

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Der Film berührt, ist witzig und traurig zugleich. Was als kuriose Komödie beginnt, wandelt sich in der zweiten Hälfte in ein beklemmenderes Szenario, als man es zu Beginn vermutet hätte. Wie auch in Fish Story und Golden Slumber spielt ein Song eine elementare Rolle in der Filmentwicklung, der die Protagonisten verbindet.

Der Film kommt ohne Überladungen und aufwendige Actionszenen bzw. fantastische Elemente aus und fesselt den Zuschauer dennoch durchgehend in seinen Sessel. Die großartigen Schauspieler hauchen der Geschichte Leben ein: sowohl am Anfang als auch in den emotionaleren Szenen zum Ende hin. Hamada verkörpert die Unschuld eines Jungen mit dem Wunsch nach Zugehörigkeit. Eita gibt sich taff und geheimnisvoll, doch sein Charakter bringt einige Überraschungen mit sich.

Nakamura ist bekannt für seine ungleichmäßige Erzählstruktur. So springt auch diese Geschichte – angelehnt an den Roman von Kōtarō Isaka – mal vorwärts, mal rückwärts in der Zeit. Bevor sich die Puzzleteile zusammenfügen, verliert die Story leider etwas zu viel Zeit darin, Hintergründe darzulegen und feine Anspielungen zu machen. Die wechselnde Sichtweise auf die Story sowie das Hin- und Herspringen fordern wohl so manchen Zuschauer, belohnen ihn am Ende jedoch mit der ersehnten Klarheit.

Für alle Fans des asiatischen Independent Films ist The Foreign Duck, the Native Duck and God In a Coin Locker auf jeden Fall ein Muss.

Regie: Yoshihiro Nakamura
Drehbuch: Yoshihiro Nakamura
Schauspieler: Gaku Hamada, Eita, Megumi Seki, Nene Otsuka

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