Centurion (2010) | Filmkritik

Centurion - Jetzt bei amazon.de bestellen!

Wir schreiben das Jahr 117 Anno Domini und die römischen Garnisonen kämpfen gegen die keltischen Bewohner der schottischen Bergländer, die Pikten. Diese werden von König Gorlacon (Ulrich Thomsen) angeführt, haben den Guerillakrieg perfektioniert und zerstören einen römischen Außenposten nach dem anderen. Centurion Quintus Dias (Michael Fassbender) ist der einzige Überlebende eines Angriffs der Pikten und wird gefangenen genommen.

In der Zwischenzeit schickt der römische Statthalter von Britannia die Neunte Legion an die Front, welche von General Titus Flavius Virilus (Dominic West) angeführt wird und mit einer stummen weiblichen Späherin namens Etain (Olga Kurylenko) unterwegs ist. Während die Legion in Richtung Norden zieht, stoßen sie auf Dias, welcher sich aus seiner Gefangenschaft befreien konnte. Etain verrät die Legion jedoch an König Gorlacon und die Soldaten geraten in einen Hinterhalt. Dabei wird fast die gesamte Neunte Legion ausgelöscht und erneut überlebt nur Dias und sechs weitere Kämpfer.

General Titus Flavius Virilus wird als einziger von den Pikten am Leben gelassen und in Gefangenschaft genommen. Die wenigen Überlebenden begeben sich nachts zur Siedlung der Pikten und versuchen den General zu befreien. Dieses Vorhaben scheitert jedoch und bei ihrem Rückzug töten sie Gorlacons jungen Sohn. Die sieben Soldaten machen sich auf den Weg, um im Süden zu einem Außenposten zu gelangen. 

Gorlacon will jedoch Rache für seinen toten Sohn und schickt die Verräterin Etain, zusammen mit einigen weiteren Pikten los, um die Legionäre zu töten. Für die kleine Truppe beginnt ein langer und gefährlicher Marsch, welcher von Centurion Quintus Dias angeführt wird.

Schwitzende Körper, blutgetränkte Schwertklingen und ein patriarchalisches Epos. Immer wieder sieht man in Hollywood den Überlebenskampf von knallharten Männern.

Dieses Mal ist es nicht Russell Crowe, welcher als Gladiator um seine Freiheit kämpft oder Colin Firth, welcher im Jahr 476 Die letzte Legion anführt, sondern Michael Fassbender (Inglourious Basterds), welcher sich als Centurion Quintus Dias die Rückkehr in seine Heimat erkämpft. Neben Fassbender übernahm auch das ukrainische Model Olga Kurylenko (James Bond 007 – Ein Quantum Trost) die Rolle der Verräterin Etain. Um neben ihren männlichen Kollegen wie Andreas Wisniewski (Mission: Impossible), Dave Legeno (Batman Begins) und Dominic West (The Wire) nicht negativ aufzufallen, wurde ihrem Charakter konsequent die Zunge herausgeschnitten.

Auch eine Liebesgeschichte wird im Film angeschnitten aber bereits im Keim erstickt. Es sind also eindeutig die Männer, welche in diesem Film im Blickpunkt stehen. Ein brutaler Überlebenskampf mit literweise Kunstblut beginnt, welcher die Wälder blutrot färbt. Alles verpackt in einer simplen und doch unterhaltsamen Story. Neben den Kämpfen, der Gewalt und den maskulinen Sprüchen, zeigt der Film jedoch auch einige beeindruckende Landschaftsbilder, welche stark an die Berge aus Mittelerde erinnern.

Historisch gesehen wurde die 9. Legion von Kaiser Hadrian in den Jahren 108/109 n. Chr. zum Bau des Hadrianwalles sowie als Flankenschutz gegen die keltischen Stämme eingesetzt. Ihr Verbleiben ist jedoch nicht gänzlich geklärt. Im 19. Jahrhundert ging man von einer Auslöschung durch die Pikten aus, moderne Historiker dagegen vermuten, dass die Legion durch die 6. Legion abgelöst wurde. Andere hingegen glauben, dass sie in einem Massaker in Germanien oder im frühen 2. Jahrhundert im Krieg gegen die Perser ausgelöscht wurde.

Regisseur und Autor Neil Marshall (The Descent – Abgrund des Grauens) sagt dazu: „Der Film soll historisch nicht perfekt sein. Ich habe die Legende um die 9. Legion aufgegriffen und erkundet…es ist ein Aktion-Thriller.“ So erschafft Marshall unterhaltsames Popcornkino und alles was dort zählt ist: Fight or Die.

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Ähnliche Beiträge

Das Rätsel (2019) | Filmkritik

Hellboy – Call of Darkness (2019) | Filmkritik

Finaler Trailer online zu „X-Men: Dark Phoenix“

2 Kommentare

FrauFlinkwert 14. September 2010 - 14:13
Ja, ziemlich treffende Beschreibung. Kein riesengroßer Wurf, aber spaßig und unterhaltsam.
Kommentar hinzufügen