On the Road – Unterwegs (2012) | Filmkritik

On the Road - Unterwegs

1947: Sal Paradise (Sam Riley) ist ein junger Autor, der mit dem Tod seines Vaters zu kämpfen hat und an einer Schreibblockade leidet. Als er eines Tages Bekanntschaft mit dem unkonventionellen Dean Moriarty (Garrett Hedlund) macht, wird Sals Leben komplett aus den Bahnen geworfen.

Mit seinem Lebenshunger und seiner wilden Art vertreibt er all die Trauer aus Sal und gemeinsam begeben sie sich auf einen langen Road-Trip quer durch die USA. Eine Achterbahn des Lebens beginnt – Freundschaft, Liebe, Musik und Drogen bestimmen fortan ihr Dasein.

Während Dean von einer Beziehung zur nächsten springt und neben seiner großen Liebe Marylou (Kirsten Stewart) auch ein Verhältnis mit Camille (Kirsten Dunst) beginnt, welche schon bald ein Kind von ihm erwartet, vergisst Sal niemals seinen Traum einen Roman zu verfassen.

Immer wieder trennen sich die Wege von Sal und Dean, doch ihre Freundschaft führt sie jedes Mal wieder zusammen.

Schriftsteller Jack Kerouac, der im Alter von 47 von Alkohol und anderen Drogen zerstört, verstarb, gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Beat Generation. Mit seinem Roman On the Road kreierte er eine an die Jazzimprovisationen des Bebop angelehnte Schreibtechnik. Sein Buch erzählt von seiner persönlichen Reise durch ganz Amerika – mit allen Höhen und Tiefen dieser prägenden Zeit.

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2012 nahm sich der brasilianische Regisseur Walter Salles diesem Werk an. Der Filmschaffende, welcher zuvor Werke wie Die Reise des jungen Che (2004) und Dark Water – Dunkle Wasser (2005) entwickelte, erzählt in 140 Minuten die Geschichte eines Autors, der eine Reise beginnt, um seinem Leben einen Sinn zu verleihen.

Dargestellt wird der anfangs hadernde Schriftsteller durch den britischen Schauspieler Sam Riley (Control). Im Zusammenspiel mit Garrett Hedlund (Tron: Legacy), der als Dean Moriarty in Erscheinung tritt, spiegeln beide Schauspieler eine Generation wieder, die mit hemmungslosem Sex, Alkohol, Drogen und Narzissmus existierte.

In den Nebenrollen begegnet uns unter anderem Kristen Stewart, welche durch die Verfilmung der Twilight-Romane weltweit bekannt wurde. Dabei konnte sie jedoch niemals durch eine schauspielerische Glanzleistung von sich reden machen. In On the Road kann sie die Rolle der Marylou glaubhaft darstellen und schafft es sogar des Öfteren endlich einmal zu Lächeln.

Ebenfalls zum Cast zählen Amy Adams, Tom Sturridge, Kirsten Dunst, Viggo Mortensen, Terrence Howard und Steve Buscemi deren Auftritt sich auf wenige Minuten im Film beschränken und nur kurze Weggefährten der Reisenden darstellen.

Hin und wieder erleben die Hauptcharaktere des Films auch Ereignisse, die man mit weniger Bildern hätte erzählen können oder fahren mit ihrem Wagen durch menschenleere Einöden. Auch wenn diese Momente der Stille dem Zuschauer Zeit zum Nachdenken einräumen, hätte man sie etwas rarer sähen können, um den Schwung der Generation nicht auf der Strecke zu verlieren.

Eingefangen mit beeindruckenden Bildern entwickelt sich der Road-Trip zu einer Reise der Selbstfindung bei der manch einer auf der Strecke bleibt. Man muss bedenken, dass der Film zu einer Zeit spielt, als die Gesellschaft die Botschaft der Normalität, Sicherheit und Berechenbarkeit verbreitete. Ohne die Minderheit der Beat Generation hätte die kulturelle Revolution der 1960er Jahre nicht in ihrer bestehenden Form stattfinden können.

Regie: Walter Salles
Drehbuch: Jose Rivera
Musik: Gustavo Santaolalla
Schauspieler: Sam Riley, Garrett Hedlund, Kristen Stewart, Amy Adams, Tom Sturridge, Danny Morgan, Alice Braga, Elisabeth Moss, Kirsten Dunst, Viggo Mortensen

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