The Raid (2011) | Filmkritik

Während die ersten Sonnenstrahlen blenden, steht der junge Polizeioffizier Rama (Iko Uwais) in den frühen Morgenstunden auf, um im Herzen der indonesischen Hauptstadt Jakarta an einer geheimen und gefährlichen Mission teilzunehmen. Zurück lässt er seine Frau und ein ungeborenes Kind.

In den Slums herrscht der Untergrundboss Tama Riyadi (Ray Sahetapy) in einem Hochhaus, welches er zu einer uneinnehmbaren Festung umgebaut hat. Beschützt wird er nicht nur von seinen zwei Leibwächter Mad Dog (Yayan Ruhian) und Andi (Donny Alamsyah), auch die restlichen Bewohner des Hauses sind tödliche Lakaien, die mit allen Wassern gewaschen sind.

Ganz anders sieht es dagegen bei der zwanzigköpfigen Polizeieinheit aus, welche das Haus erstürmen will. Außer Lieutenant Wahyu (Pierre Gruno), Sergeant Jaka (Joe Taslim), Dagu (Eka „Piranha“ Rahmadia) und Rama besteht das SWAT-Team überwiegend aus unerfahrenen Anfängern.

Als die Gruppe es unbemerkt bis in den 6. Stock schafft, geschieht das Unvermeidliche – sie werden entdeckt. Fortan sind alle Augen im Haus auf sie gerichtet und alle Ausgänge werden geschlossen. Ein Blutbad beginnt, bei welchem das eindringende Team schnell dezimiert wird. Können sie ihren Auftrag erfüllen und dem Boss des Hauses das Handwerk legen oder scheitern sie wie schon so viele vor ihnen?

Das indonesische Independent-Werk The Raid wird unter anderem als „bester Actionfilm seit Jahrzehnten“ und das „derzeitige Maß aller Dinge“ im Action-Genre betitelt. Doch worin liegt die Faszination des eine Millionen Pfund Films des Regisseurs Gareth Evans?

Die Hintergrundidee der Geschichte in The Raid ist recht simpel. Gut bewaffnete Elite-Soldaten treffen auf ebenfalls trainierte Kleingangster. Eine große Entwicklung oder Vorstellung der Charaktere wäre völlig fehl am Platz. Daher gibt es nach einer kurzer Einführung auch schon ein Non-Stop Action-Füllhorn, welches über 97 Minuten wenig Zeit zum Luftholen lässt.

Besonders der finanzielle Aspekt entwickelt sich überraschend zu einem großen Pluspunkt des Films. Während man sich als Zuschauer nicht durch großartige Effekte ablenken lässt, kann man sich auf die gut choreographierten Kampfszenen konzentrieren. Dabei wird dem Publikum wirklich alles geboten von Schusswechseln, Messerkämpfen bis hinzu Bare-knuckle-Fights. Die Figuren im Film sterben wie Fliegen am laufenden Band.

Regisseur Gareth Evans zwingt sein Publikum gerade dazu das Gehirn vor dem Film abzuschalten, um die blutigen und gewaltsamen Actionszenen gebührend zu feiern. Dabei ist es ganz egal, dass es sich bei unserem Protagonisten um einen blutigen Anfänger handelt, der unbewaffnet eine Vielzahl an Widersachern außer Gefecht setzt. Auch die Bewohner des Hochhauses scheinen in unzähligen Kampfsportarten ausgebildet.

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Bei den Schauspielern wird man kein bekanntes Gesicht wiedererkennen. Namen wie Iko Uwais, Joe Taslim und Donny Alamsyah helfen ebenfalls nicht weiter. Ihre Leistung vor der Kamera wird auch vor allem durch ihren Körpereinsatz dominiert und Dialoge sind meist kurz und knackig gehalten.

Erst bei dem Namen Mike Shinoda wird der ein oder andere verwundert Aufschauen. Das Mitglied der Band „Linkin Park“ sorgt mit seiner musikalischen Unterstützung für harte Klänge, die den Zuschauer wie einen Faustschlag treffen.

Eine durchgehend atmosphärische und bedrückende Stimmung begleitet den Zuschauer. Ebenso wirksam unterstützt das Setting dieses Ambiente. Nachdem man das Hochhaus betreten hat, weiß der Zuschauer direkt, dass nicht viele Charaktere den riskanten Angriff überleben werden.

The Raid ist ein durchgehend extremes Actionspektakel, das einfach unterhalten will und dies auch mit einfachen Mitteln schafft – eine tödliche Invasion der Leinwand. Wer nach den knallharten 97 Minuten immer noch nicht genug auf den Deckel bekommen hat, darf sich schon jetzt auf eine Fortsetzung freuen, welche Gareth Evans unter dem Titel Retaliation realisieren wird.

Man darf gespannt sein auf diesen Gegenschlag und ob ein höheres Budget dem Sequel wirklich gut tut.

Originaltitel: Serbuan Maut, Bedeutung: „The Deadly Raid“
Englischer Titel: The Raid: Redemption
Regie: Gareth Evans
Drehbuch: Gareth Evans
Musik: Fajar Yuskemal, Aria Prayogi, Mike Shinoda, Joseph Trapanese
Schauspieler: Iko Uwais, Joe Taslim, Donny Alamsyah, Yayan Ruhian, Pierre Gruno, Tegar Setrya, Ray Sahetapy

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