Harold & Kumar – Alle Jahre wieder (2011) | Filmkritik

Harold & Kumar - Alle Jahre wieder

Seit Kumar Patel (Kal Penn) von seiner Freundin Vanessa (Danneel Harris) verlassen wurde, ging es mit seinem Leben steil bergab. Er hat sein Medizinstudium abgebrochen, die Körperhygiene aufgegeben, lebt mutterseelenallein in seinem Apartment und verbringt seine Tage nur noch mit dem Genuss von Cannabis.

Harold Lee (John Cho) hingegen ist mittlerweile ein erfolgreicher Geschäftsmann an der Wall Street und glücklich mit seiner Frau Maria (Paula Garcés) verheiratet. Ihre Beziehung wird einzig durch Marias Vater (Danny Trejo) getrübt, der Harold nicht ausstehen kann. Als er das Pärchen über Weihnachten besuchen kommt, hat er einen Weihnachtsbaum im Gepäck, den er über acht Jahre selbst gezüchtet hat und der für ihn den Traum Amerikas repräsentiert.

Natürlich möchte Harold nicht nur seine Frau an Weihnachten glücklich sehen, sondern auch endlich die Sympathien seines Schwiegervaters gewinnen. Aus diesem Grund will er die Dekoration des Baumes übernehmen, während Maria mit ihrem Vater die Mitternachtsmesse besucht.

Als Kumar jedoch plötzlich bei Harold vor der Tür steht und ein Päckchen für diesen dabei hat, beginnt das Unglück seinen Lauf zu nehmen. Nachdem der umwerfende Weihnachtsbaum von Harolds Schwiegervater durch Kumars verschulden abfackelt, beginnt ein irrer Trip zur Besorgung eines Ersatzbaumes. Dabei treffen Harold und Kumar auf ukrainische Mafia-Gangster, den Weihnachtsmann höchstpersönlich und natürlich ihren alten Freund Neil Patrick Harris.

Harold & Kumar funktionierte im Jahr 2004 mit einem ganz einfach Rezept: Zwei kiffende Freunde verwandeln den eigentlich mühelosen Weg zum Hamburger-Laden White Castle in ein durchgeknalltes und wildes Abenteuer. Der zweite Teil wirkte dagegen schon etwas zu aufgedreht und die Flucht aus Guantanamo war etwas fragwürdig, hatte aber immer noch ihre witzigen Momente. Im dritten Teil Harold & Kumar – Alle Jahre Wieder (Originaltitel: A Very Harold & Kumar 3D Christmas) geht es nun mit der Suche nach einem Weihnachtsbaum zurück zu den Wurzeln der Reihe.

Dabei bedient sich das Stoner-Movie den selben Mitteln, welche schon in den Vorgänger für den Humor sorgten und hinzu kommt eine ordentliche Prise Weihnachtsstimmung. Eine weitere Spielerei ist die 3D-Technik. Dabei fliegt quasi alles was im Film auftaucht auch aus dem Bild heraus – egal ob Eier, Blut oder Konfetti. Die Technik wird keineswegs dezent eingesetzt, sondern angekündigt und sogar von den Schauspieler witzig kommentiert. Der 3D Trend Hollywoods wird gekonnt auf den Arm genommen, und dass ohne dem Film zu schaden, er macht im Gegenteil sogar einen besonderen Teil des Humors aus.

Wie bereits angesprochen bleibt der Humor wie schon im ersten und zweiten Teil recht offensiv und die typischen Gruppen bekommen ihr Fett weg.

Die Hauptdarsteller John Cho und Kal Penn wirken, wenn auch etwas in die Jahre gekommen, immer noch wie die besten Freunde auf der Leinwand und auch die neuen Charaktere funktionieren – allen voran der mechanische Freund Wafflebot.

Natürlich zum dritten Mal auch wieder dabei ist der Schauspieler Neil Patrick Harris, der gekonnt seine bekannte Homosexualität auf den Arm nimmt und zugleich eine witzige Gesangseinlage bietet. Schauspieler Danny Trejo muss als griesgrämiger Vater wenig schauspielerisches Talent an den Tag legen. Seine finstere Miene sorgt jedoch nicht nur bei Harold Lee für Angst und Schrecken.

Insgesamt wirkt Harold & Kumar – Alle Jahre Wieder vielleicht an einigen stellen noch etwas zu brav und unausgereift, aber für Freunde des Genres und der ersten beiden Teile ist der Film natürlich ein absolutes Muss – besonders in 3D und an Weihnachten.

Regie: Todd Strauss-Schulson
Drehbuch: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg
Musik: William Ross
Schauspieler: John Cho, Kal Penn, Neil Patrick Harris, Danneel Harris, Paula Garcés, Danny Trejo

Handlung:

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