2 Fast 2 Furious hatte es von Anfang an schwer. Nach dem unerwarteten Erfolg des Originals The Fast and the Furious im Sommer 2001 wurde Regisseur John Singleton (Boyz n the Hood – Jungs im Viertel) mit der Fortsetzung der rasanten Reihe betreut und sollte die Erwartungshaltung der Zuschauer zufriedenstellen.
Vin Diesel bleibt auf der Spur
Auch wieder mit an Board ist natürlich Hauptdarsteller Paul Walker, welcher jedoch dieses Mal nicht mit Vin Diesel durch die Straßen rast, sondern Tyrese Gibson als Partner an die Seite gestellt bekommt.
Das Leben auf der Überholspur geht also trotz neuem Partner ungebrochen weiter. Jedoch kann auch Gibson die Zuschauer mit seiner aufbrausenden Art für sich gewinnen und ersetzt Diesel gewissermaßen adäquat.
Brian O’Connor (Paul Walker) wurde aus dem LAPD geworfen, weil er Dominic Toretto (Vin Diesel) entkommen lies. Nun schlägt sich der blonde Schönling mit illegalen Straßenrennen in Miami durch, zumindest bis ihn das FBI einfängt und dank seines vergangenen Fehlverhaltens mit Gefängnis droht.
Alltag Undercover
Aber es gibt noch einen anderen Weg: Er soll erneut undercover gehen und den internationalen Geldwäscher Carter Verone (Cole Hauser) zur Strecke zu bringen.
Aber Brian hat eine Bedingung: Er will seinen Kindheitsfreund Roman Pearce (Tyrese Gibson) als zweiten Fahrer ebenfalls in die Organisation einschleusen.
Ein riskantes Unterfangen, vor allem, weil die beiden seit ewigen Zeiten nicht mehr miteinander geredet haben. Und noch riskanter, wenn man bedenkt, dass Brian nicht in der Lage ist, seine große, fette Klappe zu halten.
CRAZY-ASS WHITE BOY!
Während das Drehbuch des ersten Teils schon nicht mit besonderem Einfallsreichtum auf sich aufmerksam machen konnte und insbesondere die Darsteller mit ihrer Sympathie dem Film zu einem Publikumsliebling verhalfen, hätte man das Drehbuch für die Fortsetzung 2 Fast 2 Furious eigentlich nur zerreißen und direkt neu schreiben sollen.
Der Beginn der sinnfreien Action
Man schaue sich nur die Rennsequenzen an. Die furiosen Nahaufnahmen von knirschenden Gängen und stampfenden Pedalen sind zwar direkt aus dem ersten Teil übernommen, ebenso wie die computergesteuerten Stromstöße durch verschlungene Rohre, wenn Lachgas in den Motor gesprüht wird.
Doch es geht nicht mehr um Fahrer, die ihr Leben eine Viertelmeile am Stück leben. Stattdessen gibt es in 2 Fast 2 Furious mehrere Runden auf einem Spaghetti-Track, einen Tag-Team-Kampf und eine regelrecht langweilige, wenn auch aufwändige Verfolgungsjagd auf der Autobahn, bei der sich die Fahrer mit ihren kandyfarbenen, aufgemotzten Fahrzeugen durch den trudelnden Verkehr schlängeln und dabei zahlreiche Polizeiautos in Massenkarambolagen verwickeln.
In der Zwischenzeit werden Jordana Brewster und Michelle Rodriguez von Eva Mendes und Devon Aoki abgelöst, wobei erstere eine Undercover-Polizistin spielt, die sich mit Verone angefreundet hat, und letztere ein süßes Flüstern einer Rennfahrerin.
Neue Gesichter am Steuer
Aber wie ersetzt man den dieselbetriebenen Big Man? Nicht mit einem, sondern mit zwei Körpern. Gibson übernimmt die Aufgabe des Muskelprotzes, und seine aufkeimende Freundschaft mit Walker erinnert an das sympathische Vertrauen, das zwischen O’Connor und Toretto gewachsen ist.
Leider fehlt das komödiantische Gezänk der zwei Gegenpole. Die Rolle des Bösewichts hingegen fällt Hauser zu, der als Bösewicht zwar eine charmante Bedrohung ausstrahlt, die in einem Seidentaschentuch verpackt ist, aber insgesamt austauschbar wirkt
You know, I like you. But I still gotta kill you. It’s my job.
Die wahren Hauptdarsteller des Films sind jedoch abermals die aufgemotzten Fahrzeuge, während die Darsteller als nette Beigabe agieren – zwar erneut sympathisch, aber mehr auch nicht.
Besonders auffällig ist auch die ausufernde Action, welche mittlerweile eine Art Aushängeschild der Reihe ist – da fliegt mal eben ein Auto dutzende Meter durch die Luft und landet auf einem Boot oder während eines Rennens setzen die getunten Fahrzeuge die Gesetze der Schwerkraft außer kraft.
Wem dieser Aberwitz gefällt, wird auch mit 2 Fast 2 Furious seine Freude haben. Denn die Serie wandelt mit seiner Herangehensweise auf einer Ebene mit den Transformers-Filmen – viel Action, wenig Handlung und hübsche Darsteller zum Anschauen.
Actionszenen im B-Movie-Format
2 Fast 2 Furious behält viel vom B-Movie-Geschmack seines überraschenden Vorgängers bei und widersteht dem Drang, einfach eine weitere Runde auf der gleichen Strecke zu drehen.
Leider ist diese Strecke so abwegig, dass sich der Film in seiner nicht vorhandenen Handlung verfährt und letztendlich nur die grellen Scheinwerfer der markanten Autos im Gedächtnis bleiben – ach, und die ausufernden Actionszenen im B-Movie-Format. Naja, wer drauf steht, rast auch in Teil 2 mit über die Ziellinie.
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