Corpse Bride (2005) | Filmkritik

Die Geschichte spielt in einer kalten, düsteren Stadt. Ein nervöser, junger Mann mit dem Namen Victor Van Dort (Johnny Depp), der Sohn des reichen Fischhändlers Nell und dessen Frau William Van Dort (Tracey Ullman und Paul Whitehouse), soll mit der jungen Victoria Everglot (Emily Watson), Tochter der bankrotten Lady Maudeline und Lord Finis Everglot (Joanna Lumley und Albert Finney), verheiratet werden.

Eine düster-romantische Geschichte aus der Gruft

Victor ist von der Idee einer arrangierten Ehe nicht allzu begeistert, verliebt sich jedoch beim ersten Treffen direkt in die bezaubernde Victoria.

Bei der Generalprobe zur Hochzeit stolpert Victor aber von einem Fettnäpfchen ins nächste und wird daraufhin von Pastor Galswells (Christopher Lee) weggeschickt, um sich vernünftig auf die Hochzeit vorzubereiten und sein Eheversprechen zu lernen. Beim Üben wandert Victor durch den Wald und sagt immer wieder falsch sein Gelübde auf. Nach einigen Versuchen und von dem Gedanken bestärkt mit Victoria verheiratet zu sein, gelingt es Victor endlich die passenden Worte zu finden.

© Warner Bros (Universal Pictures)

Als er die Worte jedoch ausspricht, steckt er den Ehering an eine Baumwurzel, welche einer menschlichen Hand ähnelt. Genau als er dies tut, packt ihn die Baumwurzel am Arm und die dort vergrabene Leiche der Braut Emily (Helena Bonham Carter) steigt aus der Erde empor.

Zu allem Übel nimmt sie den Hochzeitsantrag von Victor an. Der geschockte Victor versucht zurück in die Stadt zu laufen, wird aber auf einer Brücke von der Braut eingeholt und mit den Worten Sie dürfen die Braut jetzt küssen begrüßt. Victor fällt bei diesem Angebot ihn Ohnmacht und als er wieder aufwacht befindet er sich in einer Bar, welche von Toten bevölkert wird.

Willkommen im Reich der Toten

Herzlichst willkommen in dem Reich der Toten versucht er das Missverständnis aufzuklären und erfährt dabei die traurige Geschichte von Emily. Er muss sich nun zwischen der Welt der Lebenden und die der Toten entscheiden. Während Victor in der Unterwelt auf einige seltsame Charaktere trifft und auch seinen toten Hund wiederfindet, treibt im Diesseits der selbstverliebte Lord Barkis Bittern (Richard E. Grant) ein falsches Spiel mit Victoria.

Der Film Corpse Bride schafft es, alle Elemente, welche einen typischen Burton-Film ausmachen, zu vereinen. Mit einem viktorianischen Setting, skurrilen Figuren und jeder Menge Wortwitz erzählt Regisseur Tim Burton (Beetlejuice) zusammen mit Co-Regisseur Mike Johnson (Nightmare Before Christmas) die Geschichte einer alten russischen Sage, welche von einem ungleichen Ehepaar erzählt. Wie schon bei Nightmare Before Christmas nutzt der Film die Stop-Motion-Technik, um den Puppen Leben einzuhauchen.

© Warner Bros (Universal Pictures)

Die Gestaltung der Figuren erinnert dabei sehr stark an die ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte von 1993, wobei die Figuren jetzt noch detaillierter erscheinen und viel mehr Bewegung im Bild stattfindet. Besonders eindrucksvoll ist dabei der viktorianische Stil, mit welchem nicht nur die Figuren, sondern die gesamte Stadt realisiert wurde.

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Verfeinert mit den bekannten Gothic-Elementen, welche bei Tim Burton oft genutzt werden, entsteht eine eigene Welt, die von massenhaft bizarren Figuren bevölkert wird. Um den zahlreichen Charakteren eine Stimme zu verleihen, bediente sich Burton erneut an seinem berüchtigten Stammcast und neben seinen Musen Johnny Depp und Helena Bonham Carter in den Hauptrollen, tauchen auch Christopher Lee, Michael Gough und Deep Roy wieder in einer Rolle auf.

Die düster wirkende Geschichte über den Tod schafft es auf ihre ganz eigene Weise immer wieder mit schwarzem Humor zu überzeugen.

Abgerundet wird das Spektakel von einigen stimmungsvollen Gesangseinlagen, welche von Danny Elfmann (Edward mit den Scherenhänden) komponiert wurden. Durch all diese Bausteine entsteht ein komplettes Werk, welches in vielen Szenen zu überzeugen weiß. Die Darstellung der freundlichen Unterwelt im Kontrast zum Diesseits, wo Verrat und Betrug regiert ist nur eine der vielen Botschaften, welche dabei vermittelt wird.

Die kuriose Welt des Tim Burton

Leider gibt es auch einige Schwachstellen die Corpse Bride mit sich bringt. Das größte Manko dabei ist die zu schlicht gehaltene Story, welche auch nach nur 74 Minuten schon zu Ende geht.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte der Ehe zwischen einem Menschen und seiner toten Ehefrau ein herrlicher Ausflug in die kuriose Welt des Tim Burton.

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