Wir kaufen einen Zoo (2011) | Filmkritik

Wir kaufen einen Zoo Wahre Geschichte

Benjamin Mee (Matt Damon) war schon immer ein Abenteurer und konnte als Journalist diese Leidenschaft immer befriedigen. Doch nach dem tragischen Tod seiner Frau sucht Benjamin nicht länger die Gefahr, sondern einen Neuanfang für sich und seine zwei Kinder – den rebellischen Dylan (Colin Ford) und die süße Rosie (Maggie Elizabeth Jones).

Die Suche nach dem neuen Zuhause scheint schnell geglückt, doch als die kleine Familie die neuen vier Wände genauer unter die Lupe nimmt, entdecken sie einen Haken an dem Geschäft. Zu dem wunderschönen Haus gehört auch ein heruntergekommener Zoo mit exotischen Tieren, der kurz vor der Pleite steht und von einigen ehemaligen Angestellten behaust wird.

Furchtlos nimmt Benjamin auch diesen Schicksalsschlag an und will zusammen mit seinen Kindern den Zoo retten. Dabei bekommt er es jedoch nicht nur mit allerlei tierischen Problemen zu tun, auch einige Menschen stellen ihm Hindernisse in den Weg.

Zum Glück jedoch kann sich Benjamin auf die Hilfe von Dylan und Rosie verlassen. Außerdem steht ihm ein engagiertes Team an Tierpflegern zur Seite, bei welchem besonders die mutige Tierpflegerin Kelly Foster (Scarlett Johansson) dem trauernden Benjamin immer wieder zurück auf den richtigen Weg hilft.

Doch können sie es gemeinsam schaffen den Zoo bis zur Neueröffnung in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen?

Schon immer wollte der Maurer Benjamin Mee mit wilden Tieren zusammenarbeiten und ihr Sozialverhalten analysieren. Doch sein Handwerkerleben steht ihm im Weg. Eines Tages fasst er einen gravierenden Entschluss und gibt seinem Leben eine neue Richtung. Er beginnt ein Studium der Psychologie, absolviert eine Ausbildung zum Wissenschaftsredakteur und schreibt ein Buch über den Humor bei Tieren und Menschen, welches ihn zum gefragten Kolumnisten hervorhebt.

Als sein Vater stirbt, wird sein Leben erneut auf den Kopf gestellt. Um seine Mutter zu unterstützen, sucht Benjamin nach einem großen Haus und findet dieses im heruntergekommenen Dartmoor Zoo in der englischen Grafschaft Devon, welcher 250 exotische Tiere beherbergt. Doch Benjamin Mee nimmt das Abenteuer an und beginnt mit der Sanierung des vor der Schließung stehenden Zoos.

Nach etlichen Monaten harter Arbeit feiert Benjamin die erfolgreiche Wiedereröffnung des Dartmoor Zoos. Seine Erfahrungen und leidenschaftliche Geschichte schrieb Benjamin in dem Buch We Bought a Zoo: The Amazing True Story of a Young Family, a Broken Down Zoo, and the 200 Wild Animals that Changed Their Lives Forever nieder, welches 2008 publiziert und 2011 unter dem Titel Wir kaufen einen Zoo von Regisseur Cameron Crowe verfilmt wurde.

Der US-Amerikaner Cameron Crowe war für sein Werk Jerry Maguire für den Oscar und den Golden Globe nominiert. Ebenso erfolgreich war zudem sein Film Almost Famous – Fast berühmt für welchen er den Oscar für das „Beste Drehbuch“ entgegennehmen konnte. Außerdem stehen auf seiner Liste der Regiearbeiten noch Vanilla Sky und Elizabethtown.

Hollywoodtypisch wurden natürlich einige Veränderungen an diesem Gerüst vorgenommen und die Geschichte beinhaltet nun zusätzlich noch eine verstorbene Ehefrau und eine neue Liebschaft. Dadurch sollen bei den Zuschauer noch tiefere Emotionen aufgewühlt werden. Eigentlich wäre dieser Schritt jedoch garnicht nötig gewesen, denn der Film erzählt eine warmherzige und gefühlvolle Geschichte voller Verlust, Akzeptanz und Neuorientierung, bei der vor allem der Hauptakteur Benjamin Mee nicht nur seinem Leben einen neuen Sinn geben muss, sondern auch seinen Kindern neue Hoffnung verleihen will.

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Dargestellt wird diese liebevolle Figur von dem facettenreichen Schauspieler Matt Damon, der bereits in Werken wie Good Will Hunting, Ocean’s Eleven, Die Bourne Identität und Departed – Unter Feinden sein Talent unter Beweis stellen konnte.

In Wir kaufen einen Zoo mimt er nun den abenteuerlichen Benjamin Mee, der nach einem fatalen Schicksalsschlag nicht nur sein eigenes Leben wieder unter Kontrolle bekommen muss, sondern auch das seiner Kinder und das der aufopfernden Tierpfleger. Er beginnt eine Reise, bei der er mit seiner Vergangenheit abschließen muss, um einen neuen Anfang wagen zu können. Seine Figur ist dabei der klassische Sympathieträger.

Ebenso lieblich ist die junge Schauspielerin Maggie Elizabeth Jones in der Rolle der Rosie Mee. Obwohl ihre Dialogpassagen ab und an etwas zu erwachsen wirken, kann sie mit ihrem Lächeln die Herzen der Zuschauer immer wieder zum schmelzen bringen. Zu ihr im Kontrast steht die Figur Dylan, welche von Thomas Haden Church verkörpert wird. Er hat nicht nur mit dem Umzug und dem Verlust seiner Freunde zu kämpfen, sondern ringt ebenfalls mit der Beziehung zu seinem Vater und verschließt sich anfangs seinen Gefühlen.

Doch zusammen schafft es die kleine Familie alle Hindernisse zu überwinden und auch die Tierpflegerin Kelly Foster (Scarlett Johansson) unterstützt die Familienbande an allen Ecken. Wobei sie sich zu Beginn noch eher zu den Tieren hingezogen fühlt, entdeckt sie die Menschen im Verlaufe des Films für sich und besonders ihr Kontakt mit Benjamin stellt eine schöne Entwicklung dar. Zu den menschlichen Vertretern gesellen sich natürlich auch noch zahlreiche exotische Tiere, bei denen Bären, Löwen und viele anderen Rassen vertreten sind. Einzig die Giraffen haben wir vermisst.

Die Geschichte, so tragisch der Hintergrund Benjamins und seiner Kinder auch ist, sorgt eigentlich durchgehend für eine Feel-Good-Stimmung und demonstriert uns, was man alles erreichen kann, wenn man nur alles in eine Waagschale wirft und ganz nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ handelt. Ein Film der mit seinen herzlichen Charakteren, sanften Momenten und einer einzigartigen Geschichte voller Mut mitreißen kann.

Regie: Cameron Crowe
Drehbuch: Aline Brosh McKenna, Cameron Crowe
Musik: Jón Þór Birgisson
Schauspieler: Matt Damon, Scarlett Johansson, Thomas Haden Church, Patrick Fugit, Colin Ford, Elle Fanning, Angus Macfadyen, Peter Riegert, Maggie Elizabeth Jones

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