Death Proof (2007) | Filmkritik

Death Proof

Drei Freundinnen – Arlene (Vanessa Ferlito), Shanna (Jordan Ladd) und Radio-Diskjockey Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) fahren über die Colorado Street in Austin, Texas. Sie sind auf dem Weg Julias‘ Geburtstag zu feiern. Während sie einen Zwischenstopp bei Güero’s Taco Bar machen, offenbart Julia, dass sie im Radio eine Ankündigung gemacht hat.

Der erste Mann, welcher Arlena mit dem Namen „Butterfly“ anspricht, ihr ein Getränk ausgibt und das Gedicht „Stopping by Woods on a Snowy Evening“ von Robert Frost zitiert, bekommt einen gratis Lapdance von Arlena. Als die drei Frauen später am Abend in der Bar „The Texas Chili Parlor“ weiterfeiern, treffen sie auf den vernarbten Stuntman Mike (Kurt Russell), welcher in Hollywood als Double arbeitet. Dieser sitzt zunächst nur an der Bar, trink alkoholfreie Getränke und plaudert mit der blonden Pam (Rose McGowan), welche ihn fragt, ob er sie später nach Hause fahren kann.

Nach einiger Zeit spricht Mike die angetrunken Arlene mit dem Namen „Buttyfly“ an, spendiert ihr einen Drink und zitiert das Gedicht. Als er daraufhin den versprochenen Gewinn fordert, lehnt Arlena dies zunächst mit der Begründung ab, dass bereits ein Mann vor Mike diesen Preis gewonnen hat. Als der Stuntman daraufhin Arlena in sein Notizbuch als Feigling eintragen will, fühlt sich Arlena in ihrem Stolz verletzt und gibt Mike seinen gewonnenen Lapdance. Danach wollen die Mädchen aufbrechen um woanders weiter zu feiern. Die Frauen wissen nicht, dass Stuntman Mike sie schon den ganzen Tag verfolgt. Zusammen mit seinem 1970 Chevy Nova, welcher einen weißen Totenkopf auf der Haube hat, jagt der Stuntman mit seinem todsicheren Auto junge Frauen in ganz Texas.

Mit dem Grindhouse-Double-Feature, bestehend aus Death Proof von Regisseur Quentin Tarantino und dem Gegenstück Planet Terror von Robert Rodríguez, wollten die beiden Kultregisseure ihren privaten Lobgesang an die Grindhouses-Filme der 60er und vor allem 1970er Jahre kreieren. Damals wurden meist zwei B-Movies zum Preis von einem gezeigt. Dies Angebot wollten die beiden Regisseure nun in die Moderne versetzen, was jedoch gewaltig schief ging. In den US-amerikanischen Kinos blieb das Projekt weit hinter den Erwartungen zurück, da die Kinobesucher schlicht nicht wussten, dass zwei Filme gezeigt werden und bereits nach dem ersten Teil des Double-Features den Saal räumten. In Deutschland bekam die Grindhouse-Idee erst garkeine Chance, sodass beide Filme getrennt ins Kino kamen und der eigentliche Sinn so vollkommen zerstört wurde.

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Trotzdem schafft es Death Proof auch alleine streckenweise zu überzeugen und ein Spaß für Cineasten und B-Movie-Fans sollte garantiert sein. Neben der Hommage an die klassischen Fehler der B-Movies, wie Bildaussetzer, schwarz-weiß-Passagen und Bildzerrungen, hat Tarantino auch wieder in jeder Szene seine Handschrift hinterlassen. Wer also nach langen Dialogen über Gott und die Welt oder dem dezent platzierten Kill Bill-Klingelton noch nicht weiß, in was für einen Film er sich verlaufen hat, sollte spätestens beim Anblick des Barkeepers Warren, welcher von Quentin Tarantino höchstpersönlich dargestellt wird, wissen worauf er sich eingelassen hat. Dabei hat der Regisseur nicht nur selbst eine Rolle übernommen, sondern ebenfalls seinen Schützling Eli Roth (Hostel) mitgebracht. Besonders bemerkenswert ist auch das Cross-Over zu Planet Terror, wobei viele Charaktere in beiden Filmen einen Auftritt haben. Allein dieser Punkt wäre schon eine Empfehlung wert, sich beide Teile hintereinander anzuschauen.

Neben dem einfach saucool gespielten Stuntman Mike, welcher von Kurt Russell verkörpert wird, haben auch Vanessa Ferlito (The Descent – Abgrund des Grauens), Rose McGowan (Machete) und Stuntfrau Zoe Bell, welche in Kill Bill: Vol. 1 und Kill Bill: Vol. 2 Uma Thurman bei den Actionszenen vertrat, einen Auftritt. Die Idee, den Film in zwei Teile zu unterteilen, schadet dem Film leider sehr stark. Nach einem starken Beginn baut der Film in der zweiten Hälfte leider drastisch ab und viele Längen schleichen sich ein. Am Ende dreht Tarantino dann aber noch einmal richtig auf und schrottet bei einer Verfolgungsjagd alle Muscle-Cars die vorhanden sind, in knallharten Crashs. Besonders die beiden Flagschiffe der Firma Dodge aus dem Jahr 1970, ein Dodge Charger sowie ein Dodge Challanger, werden dabei gekonnt in Szene gesetzt. Bevor man sich den Film ansieht sollte man aber bedenken, dass Death Proof vieles ist, aber kein Mainstreamkino.

Man erhält einen klassischen Quentin Tarantino-Film, welcher sich durch seine grandiose Musikuntermalung auszeichnet und typische Elemente des Regisseurs, wie seinen bestätigten Fußfetisch aufweist. Den meisten Spaß werden dabei die Zuschauer haben, welche zu der Generation der Grindhouse-Filme gehören und die zahlreichen Zitate und Anspielungen entschlüsseln können. Jedem, der sich dem Film öffnet, kann man nur empfehlen: Anschauen und Anschnallen nicht vergessen!

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