Philippe (Francios Cluzet), ein wohlhabender Mann, der seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist und durch seine Querschnittlähmung rund um die Uhr auf Hilfe angewisen ist, sucht zusammen mit seiner Assistentin Magalie nach einem Pfleger, der bei ihm einzieht und ihm alltäglich zur Seite steht.
Driss (Omar Sy), einer der anwesenden Bewerber, hat eigentlich überhaupt keine Absichten diesen Beruf zu bekommen. Er bittet nur höflich um eine Unterschrift, welche er dem Arbeitsamt vorlegen kann, damit er weiterhin seine Sozialhilfe erhält. Er wird jedoch mit dieser Bitte auf den nächsten Tag vertröstet.
Daher fährt er zurück in die kleine Wohnung, wo er zusammen mit seiner Tante und zahlreichen Verwandten lebt. Doch seine Anwesenheit dort wird aufgrund seines lockeren Lebensstils nicht länger geduldet und kurzerhand findet sich Driss auf der Straße wieder.
Wie besprochen kehrt der nun obdachtlose Driss am folgenden Tag zurück zum Anwesen von Philippe. Dort muss er überraschend feststellen, dass er den Job als Pflegekraft mit einer Probezeit von zwei Wochen bekommen hat.
Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändern wird…
Bereits über 8 Millionen begeisterte Kinobesucher katapultierten den Überraschungshit des Jahres Ziemlich beste Freunde in die Runde der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in Deutschland. In seinem Heimatland, Frankreich, lockte das Werk sogar rund 20 Millionen Zuschauer in die Kinos und wurde innerhalb von nur zwei Monaten zum zweiterfolgreichsten Film des Landes. Doch woher kommt die Faszination dieses Filmes?
Die Geschichte des Films ist dabei eigentlich so simpel und so wundervoll wie sie nur im Film passieren kann. Eine inspirierende und einzigartige Freundschaft beginnt durch einen einfach Job. Der Film beruht jedoch auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte des ehemaligen Geschäftsführers des Champagnerherstellers Pommery Philippe Pozzo di Borgo, der am 27. Juni 1993 bei einem Paragleitflug abstürzte und sich dabei so schwer an der Wirbelsäule verletzte, dass er seitdem vom Hals abwärts querschnittgelähmt ist.
Bei der Suche nach einem Pfleger fiel ihm der 21-jährige Algerier Abdel Yasmin Sellou auf, der zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war, den Job eigentlich gar nicht haben wollte und doch angestellt wurde. Eine intensive Freundschaft war die Folge, die bis heute Bestand hat. Doch zurück zur Verfilmung dieser bewundernswürdigen Geschichte.
Das Werk von Eric Toledano und Olivier Nakache schafft es in seinen 110 Minuten Laufzeit Themen wie Überheblichkeit, den sozialen Klassenunterschied, Krankheit und die Universalität der Menschheit spürbar zu behandeln.
Doch die eigentliche Geschichte des Films ist nicht so entscheidend wie die dargestellte Freundschaft zwischen den zwei Protagonisten. Philippe, ein reicher Aristokrat, welcher von Francios Cluzet dargestellt wird, liebt den Adrenalinrausch. Durch seinen Unfall wurde ihm jedoch diese Freude im Leben entrissen. Driss, der von Omar Sy verkörpert wird, führt hingegen ein unbeschwertes Dasein und schafft es durch seine Offenheit Philippe seinen Lebenswillen zurückzugeben. Als Resultat sieht der Zuschauer, wie sich zwei grundverschiedene Menschen gegenseitig beflügeln können und eine ehrliche Freundschaft erblüht.
Neben dieser Botschaft und den starken Charakteren wird dem Publikum zudem ein wundervoller Blick auf Paris präsentiert und den Landschaften Frankreichs, wie zum Beispiel die Pyrenäen und Cabourg.
Ziemlich beste Freunde erinnert mit seiner Leichtigkeit an die wesentlichen Werte im Leben: Liebe, Freundschaft und Vertrauen. Ein Werk, welches man selbst gesehen haben muss, um seinen Inhalt zu verstehen. Ein weiterer Beweis, dass großes Kino nicht immer aus Hollywood kommen muss.
Regie: Olivier Nakache, Éric Toledano
Drehbuch: Olivier Nakache, Éric Toledano
Musik: Ludovico Einaudi
Schauspieler: François Cluzet, Omar Sy, Audrey Fleurot, Clotilde Mollet, Anne Le Ny, Alba Gaïa Kraghede Bellugi