Ted (2012) | Filmkritik

Ted

Im Jahr 1985 lebt in Swampscott, Massachusetts ein einsamer und trauriger Junge mit dem Namen John Bennett. Als er an Weihnachten einen kuscheligen Teddy mit dem Namen Ted geschenkt bekommt, wünscht sich John nichts sehnlicher, als dass sein neuer Freund zum Leben erwacht. Mit der magischen Kraft eines fallenden Sterns geht dieser Wunsch in Erfüllung und John hat einen besten Freund gefunden. Dieses Wunder sorgt aber auch dafür, dass Ted zu einem Medienstar avanciert.

2012 hat sich zwischen der Freundschaft von John (Mark Wahlberg) und Ted nichts geändert. Gemeinsam hausen sie in einer Wohnung in Boston und benehmen sich immer noch wie Kleinkinder, die Angst vor Gewitter haben und ihre Zeit mit Alkohol und Drogen totschlagen. Leidtragende ist Lori Collins (Mila Kunis), die seit fast vier Jahren mit John zusammen ist.

Als der Jahrestag bevorsteht, stellt Lori ihren Freund John vor ein Ultimatum. Er soll sein kindliches Leben mit Ted aufgeben, der durch Drogen-, Alkohol- und Sexeskapaden einen schlechten Einfluss auf John hat und an einer ernsten Beziehung arbeiten.

Wie wird sich John entscheiden? Wird er seinen besten Freund Ted für die Liebe seines Lebens verlassen?

Seth MacFarlane ist der Schöpfer der US-Zeichentrick-Serien Family Guy, American Dad und The Cleveland Show. Mit einer gesunden Mischung aus Obszönität und Banalität begeistern diese Formate seit Jahren das Publikum. 2012 wollte sich Seth MacFarlane jedoch einmal von seinen gezeichneten Freunden verabschieden und er wagte einen Ausflug in die Realität.

Mit Ted schuf er einen witzigen Buddy-Movie, der mit den Themen Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt den Humor seiner Zeichentrick-Flaggschiffe auf die große Leinwand transportieren sollte. Ein Unterfangen das leider nur in Ansätzen funktioniert.

Bei den Hauptdarstellern verlässt sich Seth MacFarlane auf Mark Wahlberg, der bereits in Werken wie Die etwas anderen Cops und Date Night – Gangster für eine Nacht ein gewisses Talent für Komödien unter Beweis stellen konnte. An seiner Seite agiert dieses Mal ein flauschig animierter Teddybär, der eine nur allzu bekannte Stimme besitzt.

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Natürlich übernahm Seth MacFarlane höchstpersönlich diese Aufgabe und leiht dem Bären seine markante Stimme. Dies hat aber auch zur Folge, das man immer wieder Charaktere wie Peter Griffin, Stewie Griffin oder Brian Griffin vor seinem inneren Auge sieht, für welche er ebenfalls als Synchronsprecher tätig ist.

Auch Schauspielerin Mila Kunis ist keine unbekannte für Seth MacFarlane. Seit 1999 spricht sie die Figur der Meg Griffin in Family Guy.

Diese drei Charaktere kreieren die Handlung in Ted und sorgen für zahlreiche amüsante Momente. Doch eigentlich hat man etwas mehr erwartet von Seth MacFarlane. Zu selten nimmt der Humor die derben und anstößigen Formen an, wie wir sie aus den Serien des Regisseurs kennen. Fast schon zu brav wirkt Ted an manchen Stellen.

Immer wieder kommt jedoch der dreckige Spaß, den wir uns über die gesamten 106 Minuten gewünscht hätten, durch. Vor allem der Gastauftritt von Sam J. Jones, der einst den Superhelden Flash Gordon verkörperte, und mit jeder Menge Selbstironie in Aktion tritt, kann begeistern und sorgt für viel Gelächter. Ansonsten wurden leider die witzigsten Passagen schon im Trailer des Films angepriesen.

Alles in allem ist Ted ein solider Erstling von Seth MacFarlane, der für Fans vielleicht etwas zu harmlos daherkommt. Eine Fortsetzung ist trotz alledem bereits in Planung.

Regie: Seth MacFarlane
Drehbuch: Seth MacFarlane, Alec Sulkin, Wellesley Wild
Musik: Walter Murphy
Schauspieler: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Seth MacFarlane, Giovanni Ribisi, Joel McHale, Patrick Warburton, Matt Walsh, Jessica Barth

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